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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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ihm, weil er sich um die Gemeinschaft kümmerte und weil er einer von ihnen war.
    » Aber gern. Was soll ich ihnen über Jeanie sagen? «
    » Sie werden den Hubschrauber hören, wenn er kommt, also sag ihnen, dass man sie nach Tamworth bringt. Ernst, aber stabil dürfte fürs Erste die beste Zustandsbeschreibung sein. « Hoffte sie. Im Laufe der Jahre hatte sie oft genug mit Beth und den beiden Rettungswagenbesatzungen zusammengearbeitet, um unterscheiden zu können, wann sie besorgt und wann sie verzweifelt waren. Sie überwachten Jeanie minutiös, aber anscheinend waren ihre Lebenszeichen stabil. Falls die Kopfverletzung nicht ernst war, falls das Herzproblem nicht gravierend war, bestand die Möglichkeit einer vollständigen Genesung.
    Daran klammerte Kris sich fest. Unzählige Male hatte sie es erlebt, dass ein Schwerverletzter überlebte und genas. Letzten Sommer hatte Steve eine Kugel in den Oberschenkel bekommen, und heute humpelte er kaum. Im Sommer davor hatte sie im Krankenwagen die ganze Strecke bis Birraga an der Seite ihrer Freundin Bella gesessen, über die ein wild gewordener Mob hergefallen war, und heute ging es Bella bestens, sie war so glücklich und gesund wie lange nicht.
    Es würde alles gut werden, wenn sie nur den Hintern hochbekam und die Vorbereitungen traf, damit der Hubschrauber Jeanie sicher ins Krankenhaus transportieren konnte.
    Die Sauerstoffmaske baumelte noch um ihren Hals, und sie riss sie weg. Für den Sanitäter, der protestierte, als sie von der Trage sprang, hatte sie nur eine geringschätzige Handbewegung übrig.
    Im Süden war alles in dicken Rauch gehüllt, und zudem war das Feuer noch nicht vollständig unter Kontrolle, sodass zwei der besten Landeplätze– der Schulsportplatz und der Volksfestplatz– zu unsicher waren.
    » Gary « , rief sie dem Chefsanitäter zu. » Gib dem Heli Bescheid, er soll auf der Zwischenweide nördlich vom Ort landen. «
    In der Nähe warteten Karl Sauer und zwei weitere SES -Freiwillige, die seit dem Eintreffen der Rettungsmannschaften nichts mehr zu tun hatten, sich aber nur zu gerne nützlich machen wollten. Sie bat sie, ein paar Autos zu organisieren, um auf der Weide einen sicheren Landeplatz auszuleuchten. Die beiden Polizisten aus Birraga hatte sie schon losgeschickt, um die Hauptstraße an beiden Ortsenden zu sperren.
    » Adam, kannst du mit der Feuerwehr Kontakt aufnehmen? Sobald keine Gefahr mehr besteht, muss die Brandstelle gesichert und bewacht werden. «
    » Du vermutest Brandstiftung? « , hakte Steve Fraser nach.
    » Ja. « Es war ihr aus tiefstem Herzen zuwider, das auszusprechen und damit vor aller Welt einzugestehen, dass sie fürchtete, jemand könne es gezielt auf Jeanie abgesehen haben. » Seit heute Nachmittag hat sich einiges getan. «
    » Adam hat mir gerade erzählt, dass du auf dem Heimweg eine ziemlich unerfreuliche Begegnung hattest. Eine äußerst schmerzhafte Begegnung. «
    » Kann man so sagen. «
    » Was ist mit Gillespie? Steckt er dahinter? «
    » Liebe Güte, nein. « Sie blickte um sich, da sie Gil aus den Augen verloren hatte, entdeckte ihn aber ein Stück abseits im Dunklen, wo er mit der Schulter an der hinteren Ecke des Ward-Hauses lehnte und alles stumm beobachtete.
    Allein. Ganz am Rand. Wahrscheinlich hatte er die meiste Zeit seines Lebens so verbracht. Nicht der Typ, der sich in der Gruppe wohl fühlte.
    » Gillespie war bei mir, als das Feuer ausbrach « , erklärte sie Steve. » Und er hat Jeanie das Leben gerettet. «
    » Dann bist du sein Alibi. Zum zweiten Mal. Vielleicht wäre es schlauer, wenn du das nicht zur Gewohnheit werden lässt, Kris. «
    Sie spürte, wie ihr Gesicht sich verhärtete, als sie ihn mit Eiseskälte ansah. » Soll das eine Drohung sein, Steve? «
    » Nein. « Er wich ihrem festen Blick nicht aus. » Ich mache mir nur Sorgen um dich. Gillespie hat sich mit ein paar fiesen Burschen eingelassen, die dir echten Ärger machen können. «
    » Das haben sie schon versucht. Nach der ›Wer überfährt die Polizistin‹-Nummer haben sie eine Droh- SMS geschickt. «
    » Ach du Scheiße. « Die Vehemenz, mit der er den Fluch ausstieß, wirkte echt. » Du hättest mich anrufen müssen, Kris. «
    » Ja, das stand auf meiner Liste « , erwiderte sie trocken, » aber dann kam leider etwas dazwischen. Ich habe es gemeldet– und warte noch auf die Analyse. Und, hast du brauchbare Kontakte zur Brandermittlung? Ich will, dass sich umgehend jemand hierherbewegt, der richtig was draufhat.

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