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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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    » Ich werde ein, zwei Leute anrufen. Du scheinst ja ziemlich überzeugt, dass das Feuer gelegt wurde. «
    » Es wäre mir wesentlich lieber, wenn es ein Unfall wäre, der nichts mit dem Mord an Marci Doonan zu tun hat « , entgegnete sie, » aber in Jeanies Haus befanden sich gleich zwei Quellen, die es unter Umständen ermöglicht hätten, die Täter zu identifizieren, die sie ermordet und in den Kofferraum geschafft haben, also halte ich einen Unfall für verdammt unwahrscheinlich. «

8
    N iemand achtete noch auf Gil, und er hätte einfach abhauen können– aber wohin? Die Hütte war höchstwahrscheinlich zerstört und in jedem Fall nicht zugänglich, also konnte er nirgends hin. Außerdem hatte er das Wichtigste im Augenblick genau vor sich– Jeanie und Kris. Für Jeanie konnte er nichts tun, aber er fürchtete um Kris’ Sicherheit. Also hielt er sich fürs Erste am Rand des Geschehens und beobachtete.
    Die Sanitäter holten eine Trage aus einem der Rettungswagen und rollten sie zu Jeanie. Beth machte Platz, die Sanitäter hoben die Patientin vorsichtig auf die Trage und brachten dann Sauerstoff und Monitore an.
    Der Platz war zur improvisierten Einsatzzentrale geworden und brodelte vor Aktivität. Es gab kurze Besprechungen, eilige Telefonate, und immer wieder kam oder ging jemand. Ein Feuerwehrmann erstattete Bericht, Karl Sauer kehrte zurück, und beide steuerten direkt auf Kris zu. Trotz der Anwesenheit Frasers und der Sanitäter und obwohl jedes Einsatzteam einen eigenen Leiter hatte, war sie der unbestrittene Mittelpunkt. Jeder wandte sich an sie, sprach sich mit ihr ab, und sie traf mit bodenständigem Pragmatismus ihre Entscheidungen.
    Und während alldem vergaß sie ihn nicht. Da sie die Lichter im Rücken hatte, konnte er ihr Gesicht nicht sehen, als sie auf ihn zukam. Aber das angestrengte Lächeln, das sie sich abrang, als sie sich zu ihm stellte, war doch spontan und herzlich.
    » Möchtest du noch kurz zu Jeanie, bevor sie abtransportiert wird? Der Hubschrauber dürfte in zehn Minuten da sein. «
    Diese Rücksichtnahme warf ihn einen Moment lang völlig aus der Bahn. Es gab so vieles, um das sie sich kümmern musste, aber sie dachte an ihn.
    Wollte er zu Jeanie? Nein, nicht, solange sie reglos und hilflos dalag und nicht vor Leben und Gesundheit sprühte wie sonst. Aber er stand in ihrer Schuld, und da ihrer beider Zukunft so völlig ungewiss war, durfte er sie nicht einfach ziehen lassen.
    » Ja. Danke. « Die Worte schürften seine wunde Kehle auf.
    Jeanie war winzig unter der weißen Decke auf der Trage, Kopf und Hals mit einem Polster stabilisiert, das Gesicht unter der Sauerstoffmaske verborgen.
    » Du bist stark genug, um das durchzustehen. « Das waren vor so vielen Jahren ihre Worte gewesen nach dem Eröffnungsverfahren, das ihn ins Gefängnis bringen sollte.
    Dasselbe wollte er ihr jetzt sagen, aber der Obersanitäter war ganz in der Nähe, und er hatte Angst, es wäre dumm, mit einer Bewusstlosen zu reden.
    Zärtlich legte er die Hand auf die hagere Schulter unter der Decke und richtete das Wort lieber an den Sanitäter. » Sagen Sie denen, man soll sich gut um sie kümmern. Sie ist zäher, als man meint. Sie ist stark genug, um das durchzustehen, und sie wird nicht aufgeben. «
    » Ja, Mann, sie ist eine Kämpferin. « Der Sanitäter grinste. » Ich kenne sie schon ein paar Jahre. Wenn unsere Jeanie sich mal was in den Kopf gesetzt hat, bringt sie nichts und niemand mehr davon ab. Die haben eine gute Mannschaft in Tamworth, und sie werden ihr Bestes geben. «
    Gil sah ein letztes Mal zu Jeanie hinab, dann ging er zu Kris und wartete ab, bis sie einem Polizisten ihre Anweisungen gegeben hatte.
    » Kommt jemand mit Jeanie? « , fragte er sie. Der Gedanke, Jeanie käme ganz allein in ein fremdes Krankenhaus, in einer fremden Stadt, Hunderte von Kilometern entfernt, war ihm unerträglich. Und er konnte das Foto nicht einfach zu ihr legen– zu leicht könnte es verloren gehen, wenn niemand darauf aufpasste.
    » Im Hubschrauber ist kein Platz für einen Passagier, aber Dave Butler vom Pub fährt seine Mutter noch heute Nacht nach Tamworth. Nancy bleibt dann bei ihr. «
    Vage erinnerte Gil sich an Nancy, eine ältere Frau, die die meiste Zeit in der Küche des Pubs stand, während ihr Mann, Stan, sich um die Theke kümmerte. Er hatte Dave gestern nicht als ihren Sohn erkannt– aber er war auch nicht älter als sechs oder sieben gewesen, als Gil Dungirri verlassen hatte.
    Kris berührte

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