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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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als sie sich an Bellas Worte erinnerte, und ihre Gedanken gerieten in Aufruhr. Dienstlich. Alec Goddard hatte in Sydney dienstlich mit Gil zu tun gehabt.
    Bevor er vor sechs Monaten zum Kommandanten der Nordküste ernannt worden war, hatte Alec in Sydney eine Kripokommission gegen das organisierte Verbrechen geleitet. Kennengelernt hatte sie ihn– genau wie Bella–, als man ihn zum Ermittlungsleiter bei Tanyas Entführung bestimmte. In den quälenden Tagen der Suche nach dem Kind und der Jagd auf den Mörder hatte Alec sich Kris’ Hochachtung erworben– für seine Fähigkeiten als Ermittler und als Leiter des Polizeiteams, für seinen Umgang mit den Menschen vor Ort und für seine Integrität.
    Doch sofort nach Abschluss der Ermittlung in Dungirri und Tanyas Rettung beorderte man ihn für den nächsten großen Fall nach Sydney zurück. Und Kris wusste– schließlich hatte sie die Nachrichten beinahe ebenso interessiert verfolgt wie Bella–, dass er diesen Fall mit der Verhaftung zweier korrupter Polizisten gelöst hatte. Die Teile fügten sich zusammen. Gil hatte korrupte Polizisten auffliegen lassen. Alec hatte dienstlich mit Gil zu tun gehabt. Eins und eins konnte nur zwei ergeben.
    Ja, sie musste sich dringend mit Alec unterhalten.
    Vielleicht würde er ihr mehr Informationen liefern als Joe Petric. Joe hatte vor seiner Beförderung mit Alec gearbeitet und heute zwar eingeräumt, er habe im Zuge allgemeiner Recherchen mit Gil zu tun gehabt, eine wie auch immer geartete weitergehende Andeutung aber hatte er nicht gemacht. Vielleicht war er in Gils Aussage nicht eingeweiht– es war sehr wahrscheinlich, dass Alec die Identität seines Informanten geheim hielt, insbesondere in einer derart heiklen Frage–, aber Joe hatte sich auch darüber hinaus ausgesprochen bedeckt gehalten, was die Umstände von Marcis Tod anging. Das mangelnde Mitteilungsbedürfnis konnte natürlich schlicht mit Arroganz zu tun haben, ein Machtspielchen, damit die Provinzpolizei nicht anfing, sich etwas einzubilden.
    Aber Kris beherrschte dieses Spielchen ebenfalls, wenn es ihr helfen konnte, ein Verbrechen aufzuklären, und da sie direkten Zugang zu Alec Goddard hatte, gedachte sie das auch zu nutzen.
    Sie verließ die Scrub Road und nahm die Abkürzung über die leer stehenden Grundstücke zur Polizeistation. Der Gemeindesaal hinter der Polizei war hell erleuchtet, und zwischen Saal und Bach nutzten etliche Evakuierte die Zeit und stellten das Festzelt auf, das man für den Ball angemietet hatte.
    In der Hauptsache waren es die Jüngeren, die mitmachten. Sean Barrett, mit ein paar Bierdosen unter dem Gürtel, Karls Vettern Luke und Jake und die drei Dawson-Söhne debattierten fröhlich über das Prozedere. Während das Testosteron strömte, hielten Melinda Ward und Heidi Sauer ernüchtert zwei Eckstangen fest, und Angie Butler saß mit dem Becher in der Hand vor dem Gemeindesaal und tauschte freundliche Beschimpfungen mit den Burschen aus.
    Kris ließ sie machen und ging hinein. Am Küchenende des langen Saals waren ein paar Tische und Stühle aufgestellt; jemand hatte die Maschine angeworfen und die Tee- und Kaffeevorräte des Fortschrittsvereins geplündert.
    Mehrere Dutzend Erwachsene saßen um die Tische, die meisten schon im fortgeschrittenen Alter. Wer von der Einwohnerschaft jünger und kräftiger war, war zumeist mit freiwilliger Feuerwehr oder SES unterwegs, wie Karl und Paul und dessen Frau Chloe. Jim Barrett und George Pappas spielten mit ihren diversen Enkeln eine lautstarke Runde Blindekuh, stiegen aber, als Kris kam, sogleich aus, um gemeinsam mit den anderen Erwachsenen die Neuigkeiten zu hören.
    Den Stuhl, den Mark ihr anbot, lehnte Kris ab. Sie würde nicht lange bleiben, und wenn sie sich setzte, stünde sie womöglich nie wieder auf.
    » Jeanie wird gerade nach Tamworth geflogen « , berichtete sie den Versammelten. » Sie ist derzeit noch ohne Bewusstsein, aber ihre Lebenszeichen stimmen optimistisch. Näheres werden wir frühestens morgen Vormittag erfahren. «
    » Meinst du denn, dass sie wieder gesund wird? « , fragte Joy Dawson.
    Kris zögerte. Sie hatte bereits mehr bekannt gegeben, als die Dienstvorschriften vorsahen, aber dies war ein kleiner Ort, und die meisten kannten Jeanie schon ihr ganzes Leben lang. Es war in jedem Fall besser, wenn das Gerede und die Befürchtungen, die jetzt mit Sicherheit laut würden, auf Tatsachen beruhten und nicht auf reiner Spekulation.
    Also antwortete sie ehrlich: » Ich

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