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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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weiß es nicht, Joy. Sie ist am Kopf verletzt, und ihr Herz hat kurzzeitig ausgesetzt. Höchstwahrscheinlich hat sie sehr viel Rauch eingeatmet, und niemand weiß, ob sie nicht noch weitere Verletzungen hat. Kann sein, dass das alles nichts Ernstes ist und sie morgen schon fröhlich im Bett sitzt und frühstückt, es kann aber auch anders sein. Wir wissen es im Augenblick nicht. Wir müssen geduldig sein und abwarten, bis wir mehr erfahren. «
    Hinter ihr waren Schritte auf dem Holzboden zu hören.
    » Hat der Dreckskerl Gillespie das Feuer gelegt? « , wollte Sean Barrett wissen.
    Sie nahm die Energie zusammen, die sie brauchte, um sich langsam umzudrehen und ihn mit ihrem Blick zu durchbohren.
    » Nein, Sean, Gillespie hat das Feuer nicht gelegt « , stellte sie unmissverständlich klar, um jedes Gerücht im Keim zu ersticken. » Er war praktisch den ganzen Abend bei mir. «
    Sein Mund verzog sich zu einem fiesen, schiefen Grinsen. » So, so, bei dir. «
    Die Andeutung brachte sie auf die Palme. Jim und Paul Barrett waren gelegentlich hitzköpfig und hinterlistig, wenn sie es mit den Behörden zu tun hatten, aber beide arbeiteten hart und leisteten auf ihre Art einen Beitrag zur Gemeinschaft, und dafür achtete sie sie. Aber bei Sean Barrett lagen die Dinge völlig anders.
    Sie sprach kalt und entschlossen, um keinerlei Zweifel zuzulassen, wie die Tatsachen lauteten und was sie von seiner Unterstellung hielt. » Gillespie hat sich freiwillig bereit erklärt, eine polizeiliche Ermittlung zu unterstützen. «
    Sie wandte sich von ihm ab und richtete das Wort an die übrigen: » Es ist euch vielleicht nicht bewusst, aber als er die Explosion hörte, rannte Morgan Gillespie sofort los und betrat ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit das brennende Haus, um Jeanie in Sicherheit zu bringen. Damit hat er ihr das Leben gerettet. «
    Das ließ sie einen Moment sacken, und sie beobachtete die Gesichter, die Blicke, die hin und her gingen. Diese Nachricht war manchen sichtlich unangenehm, andere waren erstaunt. Langjährige Vorurteile gerieten ins Wanken.
    » Wer etwas gesehen hat « , fuhr sie fort, » oder etwas über den Ausbruch des Feuers weiß, melde sich bitte auf der Polizeistation. «
    Die Reaktion war ausdrucksloses Glotzen und Kopfschütteln.
    » Wir hatten gerade angefangen Karten zu spielen « , sagte Tom Trevelyn und deutete auf Jim und Frank Williams, die übliche Freitagabend-Kartenrunde. » Dann hat’s geknallt. «
    » Eleni und ich saßen vor dem Fernseher « , steuerte George Pappas bei. Sie wohnten hinter dem Laden, den sie seit Jahrzehnten betrieben. » Wir haben den Knall auch gehört. «
    Anscheinend hatte niemand etwas gesehen. Wer beim Vorbereitungstreffen im Gemeindesaal gewesen war, war von dort entweder nach Hause oder, wie Jim und seine Freunde, in den Pub gegangen.
    Sie unterdrückte ein Seufzen der Enttäuschung. » Okay, ich danke euch allen. Der Brand ist unter Kontrolle, und die Feuerwehr wird die Glutnester die ganze Nacht über bewachen, ihr könnt also alle nach Hause zurückkehren. Vielen Dank, dass ihr bei der Evakuierung so gut mitgemacht habt. Ich weiß, welche Ängste ihr auszustehen hattet. «
    Als sie wieder in die Nachtluft hinaustrat, zog sie die Strickjacke enger um sich, und der kalte Rauch, der sich darin festgesetzt hatte, brannte ihr in den Augen. Der Adrenalinrausch war vorbei, und sie fröstelte und sehnte sich nach einem warmen Bett und dem Vergessen. Aber auf dem Polizeirevier warteten sicher schon Adam und Steve, und es gab noch viel zu viele Fragen, die geklärt werden mussten, bevor an Ruhe überhaupt zu denken war.
    Niemand war ihr vom Haus der Wilsons gefolgt. Das heißt, niemand außer ihm. Sie hatte die Droh- SMS vielleicht vergessen oder verdrängt, aber Gil ganz sicher nicht. Die Lage war derart rasant eskaliert, dass er kein Risiko eingehen durfte.
    Er wartete, bis sie aus dem Gemeindesaal kam, bevor er aus dem Schatten des Eukalyptusbaums in ihrem Garten trat.
    » Du solltest lieber nicht allein im Finsteren herumlaufen, Blue. «
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung zu den Lichtern an der Dachtraufe des Gemeindesaals. » Das kann man ja kaum finster nennen. Und ich schätze mal, bis zu mir sind es gut und gerne fünfzehn Meter. «
    » Die Scrub Road ist dunkel « , mahnte er.
    » Nicht, wenn der Mond drauf scheint. Und an der Straße steht ein Dutzend Häuser « , gab sie mit spitzem Unterton zurück. Doch der Unterton wurde stumpf, als sie

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