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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Parry
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oder fahren wir zurück nach Sydney? «
    Er grübelte über Liams Frage nach und drückte langsam den Filter des Kaffeebereiters nach unten. Gestern Abend, vor dem Brand, da war die Antwort klar gewesen– fort von hier so schnell es ging. Aber danach, als er in der Finsternis wach gelegen hatte, da schien das Fortgehen plötzlich keine so gute Idee mehr– zumindest solange er nicht wusste, womit er es eigentlich zu tun hatte und ob die Drohung gegen Kris ernst zu nehmen war.
    Er hätte bessere Aussichten, über den Fortgang der Ermittlungen auf dem aktuellen Stand zu bleiben, wenn er in Dungirri bliebe. Kehrte er nach Sydney zurück, wäre er auf sich gestellt.
    Und, gestand er sich ein, es wäre durchaus eine gewisse Befriedigung, diversen Einwohnern Dungirris ins Auge zu sehen und zu zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte.
    » Ich möchte noch einen Tag oder so hierbleiben; womöglich finde ich heraus, was im forensischen Bericht über Marci und über den Brand steht. Aber ich muss mir einen fahrbaren Untersatz besorgen. « Er hasste es, festzusitzen und auf andere angewiesen zu sein. » Vielleicht kann ich am Vormittag in Birraga was auftreiben, denn wenn es da einen Autohändler gibt, dann macht der wahrscheinlich ab Mittag dicht. «
    » Du kannst mein Auto haben, wann immer du es brauchst « , bot Liam an.
    » Danke, aber das wirst du selber brauchen. « Weil Liam und Deb nämlich nicht mit ihm nach Sydney zurückkehren würden. Sie konnten für heute hierbleiben, während er sich ein wenig mehr Klarheit darüber verschaffte, was hier eigentlich vor sich ging, aber wenn er dann nach Sydney zurückkehrte, wollte er sie an einem anderen, sichereren Ort wissen.
    Draußen verabschiedete sich Beth, und er hielt Kris die Tür auf.
    » Was Neues über Jeanie? « , fragte er.
    » Alles gut. Sie ist wach und spricht und hat keine schweren Verletzungen. Nur das Herz macht etwas Sorge. Möglich, dass es da ein tiefer gehendes Problem gibt. In den kommenden Tagen werden dazu Tests gemacht. « Sie stieß ein Seufzen aus. » In gewisser Weise bin ich froh. Ich hatte Angst um sie. Sie war in letzter Zeit immer so müde, hat aber immer behauptet, es sei nichts. Jetzt wird sich zeigen, ob etwas nicht in Ordnung ist, und dann kann man es behandeln. «
    Er beschloss, dass Jeanie bekommen sollte, was immer sie brauchte. Die besten Spezialisten und eine Privatklinik, wenn eine Operation nötig wäre. Heutzutage ließen sich am Herzen ja wahre Wunder vollbringen, und wenn er auch immer noch besorgt war, so doch nicht mehr in dem Maße wie zuvor.
    Wahrscheinlich ohne es zu bemerken, stöhnte Kris noch einmal tief auf.
    » Es gibt neue Probleme? « , hakte er nach.
    Auf dem Weg zur Waschküche blieb sie stehen und verlagerte den Korb auf die andere Hüfte. » Jeanie sollte beim Ball heute Abend die Bewirtung übernehmen, und sämtliche Einkäufe und alles, was sie schon vorbereitet hatte, war in der Raststätte. Jetzt liegt Jeanie im Krankenhaus, und Nancy Butler ist bei ihr, und wir haben niemanden mit gastronomischer Erfahrung, der für Ersatz sorgen kann, selbst wenn in Birraga genug vorrätig sein sollte. Im Pub ist gleich ein Treffen, um zu beraten, was zu tun ist, aber bis zum Ball sind es keine zwölf Stunden mehr, und ich fürchte, man wird einfach einen Berg tiefgefrorener Partypasteten kaufen. «
    Völlig entgeistert wiederholte Deb: » Partypasteten? «
    » Na gut, ganz so schlimm wird es vielleicht nicht « , räumte Kris mit einem unsicheren Lachen ein. » Wenn Not am Mann ist, können wir uns durchaus auf die Hinterbeine stellen und etwas Essbares zusammentragen, aber Grillwürstchen und der Schokokuchen von Eleni Pappas sind nicht ganz das, was Jeanie fürs Büfett geplant hatte. « Sie stockte, drehte abrupt den Kopf zur Seite und kramte mit feuerroten Wangen in der Hose nach einem Taschentuch.
    » Entschuldigt. « Sie schnäuzte sich und schüttelte über sich selbst den Kopf. » Es ist furchtbar dumm. Ich war ja eigentlich immer gegen den blöden Ball. Aber er hätte etwas Besonderes sein sollen, um die Moral und den Stolz auf die Heimat zu stärken, und jetzt… ohne Jeanie wird es wahrscheinlich eine einzige Katastrophe. «
    Ihre Stimme brach, und sie drehte sich um und verließ den Raum.
    Seit Gil sie kannte, war Kris immer stark gewesen, hatte im Angesicht eines Mordes Kampfgeist und Professionalität bewiesen, Zuverlässigkeit und klare Entschlossenheit im Wahnsinn des Feuers. Aber nun hockten

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