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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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älteren Herrschaften teilte, schenkte Tee ein und begann von ihrer Tochter zu erzählen. Elke war Ärztin und hatte als eine der ersten Frauen in Deutschland Medizin studiert. Das musste ungefähr hundert Jahre her sein, nach dem, was Frau Sommer berichtete, denn Elke war mit dem Traktor zur Uni gefahren – wie auch immer man sich das vorstellen sollte. Oder nee, zum Bahnhof. Und von dort mit dem Zug zur Uni. Oder so.
    »Und Bärbel Coordes …«, versuchte Hedda auf ihr Anliegen zu kommen.
    »Ja, das ist eine traurige Geschichte.« Frau Sommer seufzte und rührte in ihrem Tee.
    »Ganz traurig«, nickte Hedda.
    »Weil Ärztinnen schließlich gebraucht werden, nicht wahr? Ich jedenfalls lass keinen Mann an meine intimsten Stellen ran. Ich hab da was in der Achselhöhle …« Frau Sommer zog ihre Strickjacke und dann ihre Bluse aus, was ein Mädchen in einem weißen Kittel gern unterbunden hätte, aber da gab Frau Sommer sich nicht so einfach geschlagen. Die Betreuerin bekam einen Klaps auf die Finger, und weil jemand etwas umschüttete, konnte sie den Kampf auch nicht weiter ausfechten. Frau Sommer hatte unter der Achsel einen Ausschlag, der fürchterlich juckte. Elias und Hedda begutachteten das Unglück.
    »Ist denn Bärbel Coordes heute hier gewesen?«, fragte Hedda, als ihre Zeugin sich wieder eingemummelt hatte.
    »So was Intimes zeig ich doch keinem Mann. Da will ich eine Ärztin.«
    »Klar«, stimmte Hedda zu. »Und Bärbel …«
    »Himmeldonnerwetter, wir brauchen jetzt mal eine Aussage. Wir sind nämlich von der Polizei, und das hier ist ein Ermittlungsfall«, entfuhr es Elias.
    Frau Sommer zuckte bei dem energischen Tonfall zusammen, und er legte ihr reuevoll die Hand auf den Arm. »Sie müssen jetzt bitte mal überlegen, weil es enorm wichtig ist. Punkt a: Ist Bärbel Coordes, Ihr Patenkind, heute bei Ihnen zu Besuch gewesen?«
    »Sie hat doch den Marmorkuchen mitgebracht. Den haben wir zusammen gegessen«, erklärte Frau Sommer eingeschüchtert.
    »Gut. Punkt b: Hat sie etwas gesagt? Über heute Nacht vielleicht?«
    »Dass sie nicht schlafen konnte?«, brachte Frau Sommer in fragendem Ton hervor.
    »Und sonst? Über ein Männlein? Hat sie etwas gesehen, worüber sie mit Ihnen sprechen wollte?«
    »Natürlich.«
    »Was denn?«
    »Ein Männlein.«
    »Ein buckliges?«
    Frau Sommer nickte.
    »Hat sie Genaueres von dem Männlein erzählt? Was es von ihr wollte oder so?«, fragte Elias gespannt.
    Frau Sommer schüttelte den Kopf.
    Hedda mischte sich ein. »Und wo wollte Bärbel Coordes hin, nachdem sie mit Ihnen Tee getrunken hatte?«, erkundigte sie sich.
    Frau Sommer überlegte. »Ich glaube, nach Hause.«
    »Sie wollte nach Neermoor zurück?«
    »Das sag ich doch.« Frau Sommer war ein bisschen beleidigt, weil man ihr nicht richtig zuhörte.
    »Und das bucklige Männlein?«, hakte Elias nach.
    »Vor dem hatte sie Angst.« Ihre Zeugin beugte sich vertraulich zu ihm vor. »Deshalb ist sie ja zu mir gekommen. Sie hat die ganze Zeit geheult, die Arme! Das glaubst du nicht, dieses Männlein … Gezittert hat sie!«
    Na also! Elias zog eines der Zeugenvernehmungsformulareaus der Tasche und notierte Beefke Sommers Aussagen bezüglich des Besuches ihres Patenkindes Bärbel Coordes. Frau Sommer las alles durch und unterzeichnete mit einem Krakel. Dann wollte sie endlich ihre Ruhe haben.
    Die junge Frau in dem weißen Kittel brachte Hedda und Elias zur Haustür, die abgeschlossen war, damit keiner der Bewohner verloren ging, wenn ihn der Bewegungsdrang packte. Hedda erkundigte sich, ob die Pflegerin schon den ganzen Tag Dienst gehabt habe, und erfreulicherweise nickte sie.
    »Ist Ihnen bei Frau Sommers Besucherin etwas Besonderes aufgefallen? Wirkte sie hektisch oder ängstlich?«, fragte Elias.
    »Nö, ganz normal«, sagte die Pflegerin und ließ sie heraus.
    Als sie fast schon wieder auf dem Gehweg waren, kam sie ihnen nachgelaufen. »Nur noch mal zur Sicherheit: Meinten Sie jetzt Frau Sammers oder Frau Sommer? Sie haben eben mit Frau Sammers gesprochen, das ist Ihnen doch klar, oder?«
    »Nicht mit Beefke Sommer?«, fragte Hedda verwirrt.
    »Nee, die saß hinten in der Ecke, bei dem Klavier. Aber bei der war niemand. Die hatte schon seit Monaten keinen Besuch mehr.«
    Sie standen vor Heddas Auto. »Es lohnt nicht, Frau Sommer auszuquetschen, wenn sie eh keinen Besuch hatte«, befand Hedda mürrisch.
    Elias zuckte mit den Schultern.
    »Ich treffe mich sonntags um achtzehn Uhr immer mit meinen Freundinnen zur

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