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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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wollte.
    »Was soll das?«, fragte Harm, der ihm über die Schulter blickte und las, was er geschrieben hatte.
    »Opa Bartel ist mir suspekt.«
    »Na schön, aber lass ihm seine Fernbedienung, bevor wir eine Anklage wegen Drangsalierung hilfloser Personen … Ja, na endlich!« Am anderen Ende meldete sich Arthur, der gerade den Dienst im Glaskasten versah. Harm erfragte von ihm die aktuelle Adresse einer Beefke Sommer, der Patentante von Bärbel Coordes, weil sie vielleicht etwas über deren Verbleib wusste.
    »Bärbel hat sich nämlich doch etwas angezogen, und zwar ein geblümtes Sommerkleid, das Gitta noch nicht kennt, hat Oma Inse gesagt. Und dazu Pumps, die sie sich vor einer Woche von Oma Inse geborgt hat«, flüsterte Harm Elias zu, während Arthur sich schlaumachte. »Womit wieder mal bewiesen wäre, dass du dich auf keinen Zeugen verlassen darfst. Oma Inse sagt, wenn Bärbel sich die Pumps angezogen hat, dann um einen Ausflug zu unternehmen. Aber weil sie nur diese Beefke Sommer kennt, ist sie mit Sicherheit bei ihr. Sag mal, warum hackt denn Olly die ganze Zeit auf dir rum?«
    »Keine Ahnung«, sagte Elias und beugte sich noch einmal über Opa Bartel, um ihm tief in die Augen zu schauen. Die Rentenversicherungen würden das Griechenlanddebakel zu spüren bekommen, glaubte die Frau im Fernsehen. Opa Bartel verrenkte den Hals, um sich die Statistik anzusehen, die das untermauern sollte. »Ich trau dir nicht«, wisperte Elias dem alten Mann zu.
    Sie aßen in einem Imbiss zu Mittag, Currywurst mit Pommes und holländischer Mayonnaise, bis auf Olly, die schlecht gelaunt an einem Salat kaute.
    »Das Schlimme an dieser Coordes-Familie ist, dass sie auf ihre Kinder nicht achtgeben«, nörgelte Ulf, der nur zu gern den kleinen Boris durch die Mangel gedreht hätte, weil er ja gelogen hatte, was die Sache mit der Schubkarre anging. Nach Franz Büttners Aussage stand fest, dass Boris Sören gar nicht gesehen haben konnte.
    »Mensch, lass doch das Kind. Die haben eben ’ne mächtige Phantasie«, wiegelte Hedda ab.
    Sie waren alle ziemlich fertig. Obwohl sie hofften, dass Bärbel bei ihrer Tante gelandet wäre, war ihnen mulmig zumute. Einer ihrer Kommissare hatte die Verschwundene immerhin zu nachtschlafender Zeit im Gespräch mit einer verdächtigen Person gesehen. Was, wenn Oma Inse sich mit dem Kleid irrte oder sich nur selbst beruhigen wollte? Wenn das bucklige Männlein sich auch die Bärbel gekrallt hatte? Sie hätten dieser Spur schon viel früher nachgehen müssen. Da hatten sie geschlampt, und das nagte an ihnen.
    »Dieses Gekritzel ist doch keine Kunst – das sieht ja aus, als habe man einen Hühnerstall über die Leinwand gescheucht«, kritisierte Ulf ein Bild, das an der Wand über dem Gefrierschrank hing. Dazu sagten sie lieber nichts.
    Als Hedda, Ulf und Olly das diskrete Örtchen besuchten, horchte Harm Elias noch einmal über die vergangene Nacht aus. Elias erklärte ihm die Sache mit King Kong, und Harm nickte verständnisvoll. Klar, das mit Ollys Hahn war ein Kreuz. »Aber du musst dir immer klarmachen, dass dieses Tier nur ein lumpiges Federvieh ohne Verstand ist«, riet er seinem Kollegen. »Dabei fällt mir noch etwas ein: Ich will das Team umstellen. Sven fühlt sich momentan etwas überfordert, wegen der Drillinge und dem Schlafmangel. Ich denke also, dass ich ihn wieder zu mir mit ins Büro nehme, und Ulf geht mit Reinert in sein altes Büro zurück, und du rutschst zu Hedda rüber. Ich glaube, ihr zwei habt einen guten Draht zueinander, nicht wahr?«
    »Ist es wegen des Haftklebezettels?«, fragte Elias, der sich erinnerte, dass Sven sich über den Zettel aufgeregt hatte, den er ihm auf die Stirn geklebt hatte.
    Harm wiegte den Kopf. »Sven ist müde. Und bei dir kommt er nicht richtig zur Ruhe, sagt er. Das ist nichts Persönliches. Obwohl es schon hilfreich wäre, wenn du dich mit dieser Zettelgeschichte am Riemen reißen könntest. Das haben wir ja schon besprochen.« Er hob die Hand, als Elias etwas einwenden wollte. »Ich glaube, mit Hedda wird es prima laufen.«
    Na ja, vielleicht hatte er recht.
    Und da sie ab sofort enger zusammenarbeiteten, fuhren Hedda und Elias, nachdem sie bei der PI Heddas Wagen geholt hatten, gleich los, um Bärbels Patentante aufzusuchen. Die lebte in Emden in einem Seniorenheim, und das lag für Hedda sozusagen auf dem Weg.
    Beefke Sommer freute sich über den unverhofften Besuch. Sie lud die Beamten in einen hübschen weiß-blauen Salon, den sie mit mehreren

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