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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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mir schnell und tief in die Augen. »Wenn Sie es sagen…«, meinte er gedehnt. »Bitte, an Bord, die Herrschaften. Wenn wir ihm folgen wollen, wird es langsam Zeit.«
    Wir kletterten in die Maschine, und Wilkins gab mir das Mikrofon in die Hand.
    »Ist auf die FBI-Welle geschaltet. Wenn Sie schon mal hören wollen, ob die Kollegen bereit sind?«
    Ich drückte den Knopf. »Hallo, FBI Boston? Hier spricht Jerry Cotton vom FBI New York. Empfangen Sie meine Sendung?«
    Laut und deutlich kam es aus dem Lautsprecher: »Hallo, Cotton, hier Boston.' Special Agent Masters spricht. Wir empfangen Sie ausgezeichnet. Wann starten wir, und in welcher Richtung?«
    »Ich nehme an, daß die Maschine von hier auf direkten Kurs New York geht. Sie können schon auf der Hauptausfallstraße bis zur Stadtgrenze fahren, dann haben Sie später keine Schwierigkeiten mehr mit dem Stadtverkehr. Ich melde mich wieder, sobald wir in der Luft sind und die Maschine gesichtet haben. Ende.«
    »Ende mit Cotton«, kam es zurück, und ich schob das Mikrofon wieder in die Halterung.
    Die beiden Motoren liefen warm, und dann rollte die Maschine nach einem kurzen Zwiegespräch des Piloten mit dem Kontrollturm auf die Rollbahn hinaus. Meine Uhr zeigte fünf Minuten vor halb neun. Wilkins stoppte sie kurz ab, dann brüllten die beiden Triebwerke auf und zogen uns auf die Startbahn, die immer schneller unter uns nach hinten raste. Mit einem Mal waren wir in der Luft, und in einer kleinen, weiten Kurve entfaltete sich unter uns Boston wie in einem Stadtplan. Wilkins flog zwei Schleifen, dann wies er nach unten. »Banks startet gerade«, rief er. Wir sahen das kleine Flugzeug über eine kurze Rollbahn stieben und dann in einer steilen Kurve hochsteigen. Auf dem Feldweg entfernte sich in einer Staubwolke ein schwerer Wagen. Das mußte der Panzerwagen sein, der das Geld an die Maschine geliefert hatte.
    »Können wir auf der Spur der Maschine von Banks bleiben?« fragte ich nach vorn. Wilkins nickte. »Ich denke schon. Ich habe mir seinen Flugplan geben lassen. In der vorgesehenen Höhe ist keine Schwierigkeit, wenn er tatsächlich dabei bleibt. Geht er höher, muß ich den nächsten Kontrollpunkt anrufen, ob ich ihm folgen darf. Nach unten sind uns keine Grenzen gesetzt. Festhalten, Gentlemen, ich muß jetzt ein bißchen tiefer gehen, damit ich ihn nicht verliere!«
    Das »Ein-bißchen-tiefer-Gehen« artete in einen gekonnten Sturzflug aus. Phil sah um die Nase herum etwas grün aus, als Wilkins seinen Vogel wieder in die Horizontale brachte. Weit vor uns schwamm im milchigen Dunst des Vormittags die Cessna George Banks’.
    Und an Bord waren anderthalb Millionen an neuen Dollarnoten…
    ***
    Mr. Perth hockte auf dem Boden und rieb mit unerschütterlicher Kaltblütigkeit ein Stück von dem hörnernen Futteral seines Taschenkamms auf dem harten Boden dünn. Seine Finger bluteten, aber er gab sich nicht geschlagen.
    Die drei Riesenschildkröten sahen ihm interessiert zu. Sie hatten sich nach anfänglicher Neugierde auf ihre Positionen im Sand der drei Ecken zurückgezogen, und der einen hing ein großes Blatt Salat aus dem Maul.
    Perth prüfte das Stück Horn, das er in den Händen hielt, bog es vor und zurück und maß an dem kleinen Sicherheitsschlüsselloch nach. Es konnte passen. Dann schob er es vorsichtig hinein.
    Er spürte in den Fingern, wie sich eine Zuhaltung nach der anderen hochschob. Als er die letzte erreicht hatte, atmete er auf. Wenn er jetzt den schmalen Hornstreifen herumbog, mußte die Kante, die überstand, abbrechen, und das Schloß sollte aufgehen. Er hatte diese Technik schon einmal ausprobiert, war sich aber nicht ganz sicher.
    Eine Bewegung an seinem rechten Hosenbein ließ ihn aufschrecken. Eine der Riesenschildkröten hatte sich an ihn herangetastet und riß ihm gerade ein Stück aus dem Stoff seiner Hose.
    Er hob das Bein und stieß nach dem Tier. Es zog seinen Kopf sogleich in den schützenden Panzer zurück und bewegte sich rückwärts. Die scharfen Krallen kratzten dabei auf dem Beton, und Perth rieselte es kalt über den Rücken.
    Er drehte kurz entschlossen das Hornstückchen in seinen Fingern. Im Schloß klickte es, und als er an dem Knopf zog, kam ihm die solide Stahltür mitsamt ihrer Isolation entgegen. Gleichzeitig drang ein Schwall tiefster Kälte auf ihn ein.
    Er wußte sehr wohl, welche Gefahren ihn in dem Tiefkühlraum erwarteten. In einer Temperatur von minus dreißig Grad konnten die Finger in wenigen Minuten

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