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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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entlang. An der nächsten Ecke mußten sie nach rechts abbiegen. Hinter sich hörten sie das Hecheln des Hundes.
    »Stop!«
    Der Mann schloß eine Brettertür auf und machte Licht. Dies war ein seit Jahren nicht benutzter Kellerraum. Von den Wänden troff das Wasser. Dichte Spinnweben zogen sich über die Ecken, und Marlen Banks glaubte im aufflammenden Licht ein paar Mäuse oder gar Ratten davonhuschen zu sehen.
    »Hübsch, nicht?« sagte er ironisch. Mrs. Banks gefror das Herz zu Eis. Die kleine Beaty sah mit weit aufgerissenen Augen in den Raum.
    »Kommen Sie!« Er führte sie, immer noch mit dem Hund im Gefolge, zu einem gar nicht weit entfernten Zimmer, in dem das Telefon stand.
    »Sagen Sie dem geliebten Gatten nur, wie es um Sie steht. Vielleicht erinnert er sich dann, was plötzlich anders ist!«
    Marlen Banks ließ ihre kleine Tochter los und ging mit entschlossenen Schritten zum Telefon. Ebenso entschlossen wählte sie die Nummer. Sie wußte plötzlich, was sie ihrem Mann sagen würde. Gleichgültig, was ihr dann geschah. Sie war sogar entschlossen, sich dem Hund und dem Mann zugleich entgegenzuwerfen, ehe Beaty etwas geschehen konnte.
    Aber aus dem Hörer kam nur das Freizeichen. Es dauerte eine Weile, und dann wurde die Fernverbindung automatisch getrennt.
    Sie legte den Hörer nieder.
    »Was denn?« fragte der Mann. »Er ist nicht zu Hause?« Er trat ans Telefon und wählte die Nummer selbst. Währenddessen machte sich der Hund schnuppernd an das Mädchen heran. Aber jetzt war Mrs. Banks in einem anderen Seelenzustand als vorher. Etwas hatte -bei ihr die Änderung bewirkt. Sie stampfte mit dem Fuß auf und herrschte den Hund an: »Ali, steh! Zurück!«
    Der Hund klappte seine Lider auf und zu und wieder auf und sah sie verwundert an. Dann gehorchte er und tappte ein paar Schritte zurück. Der Mann im Overall knallte den Hörer auf die Gabel. »Verdammt, ja. Wo treibt er sich herum?«
    »Was geht Sie das an?« fragte Marlen Banks erbittert. »Da Sie ihn jetzt nicht erreichen können, hat es wohl wenig Zweck, uns in dieses Rattenloch zu sperren. Und wenn Sie es trotzdem tun, dann werde ich bei meinem nächsten Anruf etwas anderes sagen, als Sie sich vielleicht ausmalen können.«
    Der Mann lachte auf.
    »Lachen Sie nur!« sagte Mrs. Banks wütend. »Wenn er meine Stimme nicht hört, wird es noch schlimmer für Sie. George ist der einzige Flieger, der die Route kennt. Fliegt er nicht mehr, ist es mit Ihrem ganzen Schwindel vorbei. Ich habe Sie in der Hand, und nicht Sie mich, Sie..und zu ihrem eigenen Erstaunen hörte sie sich eine Flut von Wörtern sagen, die ihr normalerweise nie in den Sinn gekommen wären und die sie höchstens aus einem der letzten neorealistischen Filme behalten haben konnte.«
    Der Mann im Overall wurde dunkelrot im Gesicht. Er ließ die langen Arme hängen und näherte sich ihr. Als sie seinen übelriechenden Atem spürte und merkte, daß jetzt der Angriff kommen mußte, sah sie vollends rot. Mit einer unbeherrschten Bewegung schlug sie ihm die Fingernägel beider Hände ins Gesicht. Sie hatte drei Wochen lang keine Gelegenheit gehabt, diese Nägel zu schneiden und zu pflegen.
    Mit einem wilden Schrei fuhr der Mann zurück. Auf seinen Wangen zeichneten sich je vier tiefe Blutspuren ab, und sein linker Mundwinkel war auf einmal gespalten.
    Er preßte die Hände vors Gesicht, hielt sie sich vor die Augen und sah das Blut. Er sah Mrs. Banks, und ihre haßerfüllten Augen ließen ihn einen Moment zauderm Es waren die Sekunden, die Mrs. Banks Schicksal entschieden. Die Tür öffnete sich abermals, und ein hagerer, gut gekleideter Mann mit einem kleinen Schnurrbart auf der Oberlippe und einem breit gefächerten Backenbart trat ein.
    »Genug«, sagte er mit einem merkwürdigen Akzent. »Ich habe alles mitgekriegt, Hank. Das hast du alles fabelhaft gemacht, aber ich glaube, es ist nicht richtig angekommen. Die Frau und das Kind kommen zurück in ihren alten Raum. Mit Licht. Und mit unserem Essen. Verstanden?«
    Der Mann im Overall duckte sich. Er wies stumm auf seine Wunden. Der andere lachte trocken auf. »Deine Schuld, mein Lieber. So geht man nicht mit Frauen um. Schon gar nicht, wenn sie ihr Kind bei sich haben. Du solltest daraus lernen. Ich denke, ich kenne bessere Methoden. Los, jetzt! Bitte, Mylady — und entschuldigen Sie den Übereifer meines Kollegen. Ich verspreche Ihnen, daß so etwas nicht wieder vorkommt!«
    Mrs. Banks nahm Beaty in ihre Arme. »Tun Sie erst den Hund weg.

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