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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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Adresse geben. Zufrieden?«
    »Wenn das alles nicht so lange dauert, ja.«
    »Ich hoffe nicht. Sie haben sowieso einen einmaligen Glücksfall erwischt. Wenn wir unsere Leute nicht schon im Schaltraum der Selbstwählzentrale stationiert gehabt hätten, wären wir nie imstande gewesen, den Leitungsweg zu verfolgen. Sie wissen genauso wie ich, daß die Zeiten vorbei sind, wo man das Amtsfräulein fragen konnte, wer da eben angerufen hätte.«
    »Weiß ich. Kann ich hier am Apparat warten?«
    »Ich denke schon. Jetzt rufe ich mal im Fernamt an. Ich schalte Ihre Verbindung vorübergehend ab, aber hängen Sie ruhig ein. Welche Nummer haben Sie?«
    Ich sah auf das kleine Schildchen, das alle unsere öffentlichen Fernsprecher tragen, und gab ihm die Nummer durch. Dann wurde die Verbindung unterbrochen.
    Ich ließ die Tür der Fernsprechzelle offen und steckte mir draußen eine Zigarette an. Ein Wagen rauschte heran und hielt dicht neben mir. Ein vornehm gekleideter Mann sprang heraus, ließ seinen weißen Seidenschal wehen und wollte in die Telefonzelle stürmen. Ich stoppte ihn mit ausgebreiteten Armen. »Sorry, Sir. Hier nicht. Ich bin FBI-Beamter und erwarte hier ein dringendes Gespräch. Suchen Sie sich die nächste Zelle.«
    Er blickte mich wütend an, sah dabei aber auch meine Dienstmarke, die ich in meiner Hand hielt. Mit einem Fluch machte er kehrt, knallte die Wagentür zu und zischte davon.
    Es dauerte keine weiteren fünf Minuten, bis das Telefon drinnen klingelte. Ich war am Apparat, ehe er zum zweitenmal anschlagen konnte.
    »Melden Sie sich bitte mit Ihrer Dienstnummer!«
    Ich tat ihm den Gefallen — ja, es war mir sogar sehr sympathisch, wie sorgsam sie auch hier in Boston beim FBI waren.
    »Danke. Wir haben den Anschluß gefunden. Das heißt, eigentlich besteht er schon lange nicht mehr. Irgendwie müssen die das Telefon wieder in Gang gebracht haben. Die Adresse ist Treeport 673. Wollen Sie herkommen, damit wir die Aktion planen und einleiten? Sie haben unseren Fahrer doch noch dabei, nicht wahr?«
    »Das wird das beste sein. Bis nachher!«
    Ich hängte ein und wählte Banks’ Nummer.
    »Hallo«, sagte ich aufgeräumt, »Ray Anthony hier. Wie geht’s, Buddy?«
    »Hier ist nicht Buddy«, kam es zurück.
    »Entschuldigen Sie. Dann bin ich falsch verbunden!« Das hatte also geklappt. Ich trat aus dem Telefonhäuschen und spazierte die Straße entlang. Hinten, bei Banks’ Wohnung, leuchteten Scheinwerfer auf und näherten sich. Als ich einstieg, saß Banks mit Phil auf dem Rücksitz.
    »Ich habe ihn mitgebracht«, sagte Phil. »Er ist jetzt überall besser aufgehoben als in seiner leeren Wohnung.«
    ***
    Marlen Banks saß auf der harten Bank, die in dem Zimmer die einzige Sitzgelegenheit war außer den beiden Feldbetten. Sie hielt das kleine Mädchen im Arm und lauschte auf die Schritte die draußen näher kamen. In der Tür klirrte ein Schlüsselbund, und sie wurde aufgestoßen. An dem hageren großen Mann im blauen Overall vorbei drängte sich eine große Dogge ins Zimmer. Das Mädchen schrie auf und klammerte sich an die Mutter. Das Tier blieb dicht vor ihnen stehen und sah sie aus unergründlichen braunen Augen an. Von dem breiten Maul troff ein Geiferfaden.
    »Steh, Ali!« befahl der Mann. Und zu Mrs. Banks gewendet: »Ich habe eben mit Ihrem Mann gesprochen, wie Sie wissen. Da ist etwas faul. Wenn er Dummheiten macht, bekommen Sie es als erste zu fühlen. Das habe ich ihm auch gesagt.«
    »Aber er tut doch alles, was Sie wollen!« sagte Marlen Banks flehentlich. »Hat er denn nicht heute wieder…? Ich meine, war denn nicht alles in Ordnung?«
    Der Mann machte eine unbestimmte Bewegung.
    »Wir wissen mehr, Mrs. Banks. Ich habe ihm angedroht, daß Sie erst einmal Dunkelhaft bekommen bei Wasser und Brot.«
    Das Mädchen wimmerte. Es hatte namenlose Angst vor dem Hund, seit er es gleich zur Begrüßung in diesem furchtbaren Haus gebissen hatte. Die Wunde war nicht tief gewesen, aber das Mädchen hatte davon einen Schock behalten. Mrs. Banks preßte sie noch enger an sich.
    »Sie können ihn jetzt gleich noch einmal anrufen«, fuhr der im Overall fort, »und es ihm bestätigen. Vorher zeige ich Ihnen Ihr neues Gefängnis, damit Sie ihm auch die richtige Beschreibung geben können. Kommen Sie! Ali, zurück!«
    Der Hund wich zögernd. Marlen Banks stand auf und sagte;: »Komm, Beaty, er tut dir nichts.«
    Sie gingen durch die Tür und warteten auf dem Flur.
    »Vorwärts!«
    Es ging einen gekalkten Gang

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