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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in harten Händen
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der Hand, die mir ganz wie der Bericht der Mordkommission über den Fall Jim Goody aussahen.
    »Goody?« fragte ich kurz.
    Er nickte.
    Ich ließ mich enttäuscht in meinen Schreibtischsessel fallen. Steve Dillaggio und Phil blieben am Fenster stehen.
    »Keine Spur von dem Mörder?« fragte ich.
    »Ich sagte ja schon: nichts!« Neville schwenkte den Bericht. »Keine Fingerprints, keine Spuren, kein Mörder, Lediglich eine zweite Leiche in der Nähe.«
    »Eine zweite Leiche?« Ich fuhr auf. »Was heißt das?«
    »Eine zweite Leiche, ebenfalls erschossen, mit einer Tommy Gun. Ein bezahlter Killer, der aus Chicago stammt. Er wurde zwei Straßen von Goodys Schuppen entfernt gefunden.«
    »Und?« fragte Phil vom Fenster aus.
    »Nichts und.« Neville schüttelte ärgerlich den Kopf. »Seine Pistole wird gerade im Laboratorium untersucht, Warten wir ab.«
    Wir warteten eine halbe Stunde. Dann war klar, daß der tödliche Schuß auf Jim Goody aus der Pistole abgefeuert worden war, die der zweite Tote bei sich gehabt hatte.
    Das war aber auch alles.
    »Es ist zum Verzweifeln!« stöhnte Phil. »Wir kommen keinen Schritt weiter. Sollen wir vielleicht ruhig Zusehen, wie…«
    »Es bleibt uns nichts anderes übrig«, sagte ich.
    Eg blieb uns in der Tat nichts anderes übrig, als abzuwarten. Fast zwei Monate lang. Dann brachte ein Telefongespräch die Sache wieder in Bewegung.
    ***
    Der Anruf kam, als ich gerade in der Hoffnung auf einen ruhigen Feierabend meinen Schreibtisch abschloß.
    Wir hatten uns die letzte Nacht um die Ohren geschlagen wegen der Kauschgiftaffäre im College, die allen unseren Bemühungen zum Trotz im Sande zu verlaufen schien. Jetzt freute ich mich auf ein saftiges Porterhouse Steak und mindestens acht Stunden ungestörten Schlafes, Das Telefon schrillte in mein herzhaftes Gähnen hinein. Ich hob den Hörer ab und machte Phil ein Zeichen. Seufzend nahm er die Beine vom Schreibtisch, eine Haltung übrigens, die wir uns selbst in unserem Office nur unter Ausnahmebedingunen gestatteten, und griff nach der Mithörmuschel, um das Gespräch zu verfolgen.
    »Cotton, FBI«, meldete ich mich, nicht gerade begeistert.
    Eine Weile kam nichts. Dann eine leise, zögernde Frauenstimme: »Spreche ich mit dem G-men Jerry Cotton?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Darf ich fragen, mit wem…?«
    »Mein Name ist Sheila Keats.« Während sie unsicher schwieg, durchforstete ich mein Gedächtnis. Sheila Keats? Diesen Namen hatte ich schon irgendwo gehört. Natürlich, sie war früher einmal ein gefeierter Revuestar gewesen. Dann hatte sie sich, soweit ich mich erinnern konnte, in einen der Gangsterbosse verliebt, die ihre Finger im New Yorker Showgeschäft hatten. Ich überlegte vergeblich, welcher unserer Kunden das gewesen war, auch das Gedächtnis eines G-man ist nicht unfehlbar. Jedenfalls wurde Sheila Keats damals in irgendeine undurchsichtige Affäre verwickelt und verschwand von der Bildfläche. Dunkel erinnerte ich mich an Plakate, die ein bildhübsches Mädchen mit grünen Katzenaugen und flammendrotem Haar zeigten. Aber das alles mußte mindestens fünf Jahre zurückliegen.
    »Was kann ich für Sie tun, Miß Keats?« fragte ich.
    »Ich…« Sie zögerte einen Moment. »Ich muß Sie sprechen, Mr. Cotton!« sprudelte sie dann hervor. »Ich habe Ihnen etwas Wichtiges zu sagen. Es ist…«
    »Könnten Sie morgen früh in mein Büro kommen?« unterbrach ich sie.
    »Morgen ist es vielleicht zu spät!« Dieser Satz kam wie aus der Pistole geschossen. Ihre dunkle, angenehme Stimme zitterte jetzt vor Nervosität. »Ich — ich habe das Gefühl, daß ich beobachtet werde«, flüsterte sie. »Können Sie nicht hierherkommen, Mr. Cotton? Es ist wichtig, wirklich! Ich trete in der Blue Rose auf, ich singe dort.«
    Blue Rose? Ich kannte das Lokal. Eine heruntergekommene kleine Bar in einer üblen Gegend. Treffpunkt undurchsichtiger Existenzen. Ich warf Phil einen Blick zu. Mein Feund runzelte die Stirn. Auch er hatte die Blue Rose in unangenehmer Erinnerung. Sheila Keats mußte ziemlich tief gefallen sein, wenn sie dort sang.
    »Wann und wo kann ich Sie treffen, Miß Keats?« fragte ich.
    »Mein Auftritt ist in einer halben Stunde zu Ende. Die Bar hat einen Hinterhof, wo wir ungestört sind. Ich warte dort auf Sie. Werden Sie kommen?«
    Ich zögerte eine Sekunde. Es wäre nicht das erstemal gewesen, daß meine speziellen Freunde den Hilferuf eines hübschen jungen Mädchens benutzt hätten, um mich in eine Falle zu locken. Aber in der

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