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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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nicht davon überzeugt hatte, wie viele Ausgänge es auf dem flachen Bodenraum gab. Er kannte nur den einen. Und daß dieser eine Ausweg versperrt war, erfuhr er im nächsten Moment.
    »Geben Sie’s auf, Garcia!« rief ich zur Probe, als ich die Leiter halb hinaufgeklettert war. Die Antwort kam postwendend. Es krachte dumpf. Ein Messer zitterte in der Holzfüllung der Bodenluke. Ich wartete einen Augenblick. Dann nahm ich ein paar weitere Stufen und duckte mich. Jetzt hörte ich den Killer.
    Garcia richtete sich halb auf. Schwach drang das Licht aus dem Flur nach oben. Der Killer zog sein Blasrohr hervor, das er für ›bewegliche Fälle‹ parat hatte. Hastig suchte er das Dach ab. Dann entdeckte er das kleine quadratische Fenster. Es war etwa drei Yards von seinem unbequemen Platz entfernt. Vorsichtig bewegte er sich darauf zu. Er hielt inne, als er ein neues Geräusch von der Luke her vernahm. Der Killer setzte sein Blasrohr an.
    Ich hatte damit gerechnet. Das Zischen war in der Stille deutlich zu hören. Ich betrachtete das winzige Giftgeschoß, das sich ein paar Zentimeter neben dem Messer ins Holz gebohrt hatte.
    Lopez Garcia zögerte nicht mehr. Er stieß das Fenster auf, ließ es nach hinten aufs Dach fallen und schob seinen Oberkörper hindurch. Eine Sekunde später atmete er frische Nachtluft.
    Als ich das Klappern hörte, hastete ich nach oben. Zeerookah verschwand durch die Haustür nach draußen. Phil durchstreifte gerade Hammonds Garten, als er plötzlich den Mann auf dem Dach erkannte. Er riß seinen 38er heraus und stürzte nach vorn.
    Aber Garcia hatte unwahrscheinliches Glück. Bis jetzt noch. Er sprang vom Dach und landete federnd neben dem Toronado. Hätte der Wagen kein Hardtop gehabt, hätte der Killer buchstäblich in den Fahrersitz hüpfen können. So dauerte es nur einen Sekundenbruchteil länger. Und wieder hatte Garcia Glück. Der Zündschlüssel steckte noch.
    Phil und Zeerookah hasteten an den langen Außenwänden der Villa entlang. Aber sie schafften es nicht. Der Toronado brummte wütend auf und raste mit einem Affenzahn auf die Straße. Zum Greifen nahe.
    Phil jagte ein paar Kugeln hinterher. Sie trafen nicht. In der Dunkelheit war außer den Schlußlichtern des Wagens nicht viel zu erkennen.
    Im selben Augenblick landete ich neben meinen beiden Kollegen auf dem Erdboden. Aus zweieinhalb Yards Höhe. Die paar Sekunden Vorsprung, die Garcia vor mir hatte, brachten ihn fürs erste in Sicherheit. Ich rannte sofort weiter. »Absperren lassen!« brüllte ich Phil zu. Ich sah den Toronado am Ende der Straße nach rechts abbiegen. Mit einem Satz sprang ich hinter das Steuer meines Jaguars und nahm die Verfolgung auf.
    Lopez Garcia raste auf die Verrazano Bridge zu. Er hatte zwar einen beachtlichen Vorsprung von mehreren hundert Yards, aber er war trotzdem im Nachteil, denn er kannte sich in New York kaum aus. Ich hoffte darauf, daß die Brücke am jenseitigen Ufer bereits abgeriegelt war.
    ***
    Sie war abgeriegelt!
    Sergeant Conway war einer der ersten, der sich auf dem untersten Stockwerk der riesigen Brücke aufbaute. Er hörte, wie nach und nach eine ganze Reihe von Streifenwagen der City Police am Anfang der breiten Fahrbahnen in Stellung ging. Und Conway war der erste, der den Wagen heranrasen sah. Die grellen Scheinwerfer wuchsen unaufhaltsam. Der Sergeant lief nach vorn und schwenkte seine rote Lampe. Er tat seine Pflicht, nicht anders als in den einunddreißig Dienstjahren, die hinter ihm lagen.
    Ralph Conway war sich der Gefahr bewußt. Jede Faser seines Nervensystems stand in höchster Alarmbereitschaft, darauf gefaßt, im richtigen Moment blitzschnell zur Seite zu springen.
    Es war der letzte Gedanke, den Sergeant Ralph Conway, Vater von zwei Kindern, in seinem Leben faßte. Er sprang zur Seite. Einen Herzschlag zu spät. Er fühlte, wie eine Riesenfaust seine Beine packte und ihn in die Luft wirbelte. Mehr nicht.
    Der Wagen des Mörders heulte wie eine Rakete schlingernd durch die Lücken zwischen den Streifenwagen.
    Ich verringerte die Fahrt. Mit einem Blick erkannte ich, was geschehen war. Doch ich konnte unmöglich anhalten. Die Streifenwagen spritzten zur Seite, als ich mit Sirene und Rotlicht hinter dem wahnsinnigen Killer herjagte.
    Lopez Garcia hielt krampfhaft das Lenkrad umklammert.
    Er blickte auf die Benzinuhr. Der Tank war nur noch halbvoll. Garcia hatte geglaubt, während seines Aufenthaltes in New York mit einer Füllung auszukommen. Jetzt würde er für diesen

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