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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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–, als er sie entdeckte. Victoria lag hinter einem kleinen Gebüsch, von schmutzigen Lumpen und Zeitungen bedeckt, inmitten einer großen Blutlache. Byrne brach es das Herz.
    »O Gott, Tori. Nein!«
    Er kniete sich neben sie, entfernte die Lumpen und Zeitungen von ihrem Körper. Tränen verschleierten seinen Blick, und er wischte sie mit dem Handrücken ab. »Mein Gott, was habe ich dir angetan!«
    Ein tiefer Schnitt zog sich quer über ihre Bauchdecke. Eine klaffende Wunde. Sie hatte viel Blut verloren. Byrne musste schlucken. Er hatte in seinem Leben schon einiges zu sehen zu bekommen, aber das hier…
    Byrne fühlte ihren Puls. Er war schwach, aber er war zu spüren.
    Sie lebte.
    »Halt durch, Tori. Bitte halt durch!«
    Mit zitternden Händen nahm Byrne sein Handy aus der Tasche und rief einen Rettungswagen.
    ***
    Byrne blieb bis zur letzten Sekunde bei ihr. Als der Rettungswagen heranjagte, versteckte er sich hinter den Büschen. Mehr konnte er nicht für sie tun. Nur beten.
    ***
    Er bemühte sich nach Kräften, Ruhe zu bewahren. Es war verdammt schwer. Die Wut, die in diesem Augenblick in seinem Innern tobte, konnte er nicht zügeln.
    Er musste sich beruhigen. Musste nachdenken.
    Dies war der Augenblick, in dem bei allen Verbrechen etwas schiefging, jener Moment, da die Statistik voll durchschlug und der cleverste Verbrecher Fehler machte. Der Moment, für den die Ermittler lebten.
    Ermittler wie er.
    Byrne dachte an die Instrumente, die sich in der Tasche im Kofferraum seines Wagens befanden – die Folterwerkzeuge, die er Sammy DuPuis abgekauft hatte. Er würde die ganze Nacht mit Julian Matisse verbringen. Byrne wusste, dass es Dinge gab, die schlimmer waren als der Tod. Er nahm sich vor, jedes einzelne Werkzeug zu erproben, bevor die Nacht zu Ende ging. Für Victoria. Für Gracie Devlin. Für jeden, dem Julian Matisse jemals Leid zugefügt hatte.
    Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr. Egal wo er lebte und was er tat, er würde den Rest seines Lebens auf das Klopfen an der Tür warten. Der Mann im dunklen Anzug, der ihm mit düsterer Entschlossenheit gegenübertrat, würde seinen Argwohn erregen, genauso wie das Auto, das langsam an den Bordstein fuhr, wenn er die Broad Street entlangging.
    Durch diese Tat würde er in den Strudel des Bösen geraten. Es würde ihn verwandeln in alles, was er verabscheute.
    Erstaunlicherweise waren seine Hände ruhig, und sein Puls ging normal. Im Augenblick. Doch er wusste, dass die winzige Zeitspanne, in der man entschied, auf den Abzug zu drücken oder nicht, einen ungeheuren Unterschied barg.
    Könnte er auf den Abzug drücken?
    Würde er es tun?
    Als er die Rücklichter des Rettungswagens auf dem Montgomery Drive verblassen sah, spürte er das Gewicht der Sig Sauer in seiner Hand und kannte die Antwort.

54.
    »Das hat nichts mit Mr. Diamond und seinem Geschäft zu tun. Ich bin von der Mordkommission.«
    Cedric hatte gezögert, nachdem er das Mikro gefunden hatte. Er hatte sie grob abgetastet und das Mikro abgerissen. Was als Nächstes kommen würde, stand außer Frage. Er drückte ihr die Mündung der Waffe gegen die Stirn und befahl ihr, sich auf den Boden zu knien.
    »Für eine Polizistin bist du ein ziemlich heißes Gerät, weißt du das?«
    Jessica starrte schweigend in seine Augen und auf seine Hände. »Sie wollen hier eine Polizistin umbringen? Hier, wo Sie arbeiten?«, fragte sie und hoffte, dass ihre Stimme ihre Angst nicht verriet.
    Cedric lächelte. Erstaunlicherweise trug er eine Zahnspange. »Wer hat gesagt, dass wir deine Leiche hier liegen lassen, Miststück?«
    Jessica dachte über ihre Möglichkeiten nach. Wenn es ihr gelingen würde aufzustehen, könnte sie ihm einen Fausthieb verpassen. Der müsste allerdings perfekt sitzen – auf die Kehle oder die Nase –, und auch dann blieben ihr nur Sekunden, um die Toilette zu verlassen. Sie ließ die Waffe nicht aus den Augen.
    Cedric trat vor und knöpfte seine Hose auf. »Weißt du, dass ich noch nie eine Polizistin gevögelt habe?«
    Während Cedric am Hosenschlitz fummelte, zeigte der Lauf der Waffe kurzfristig in eine andere Richtung. Wenn er seine Hose herunterzog, würde sich ihr die letzte Gelegenheit bieten, den Burschen außer Gefecht zu setzen. »Vielleicht sollten Sie noch mal darüber nachdenken, Cedric.«
    »Oh, ich habe schon darüber nachgedacht, Baby.« Er zog den Reißverschluss seiner Hose herunter. »Ich hab darüber nachgedacht, seitdem du das Haus hier betreten hast.«
    Ehe er den

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