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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Reißverschluss ganz heruntergezogen hatte, huschte ein Schatten über den Boden.
    »Lass die Waffe fallen, Yeti.«
    Das war Nicci Malone.
    Jessica schloss aus Cedrics Miene, dass Nicci ihm eine Waffe an den Hinterkopf drückte. Er wurde blass, und seine bedrohliche Haltung verschwand. Langsam legte er die Waffe auf den Boden. Es war eine Smith & Wesson, Kaliber 38. Jessica hob sie auf und richtete sie auf Cedric.
    »Sehr gut«, sagte Nicci. »Jetzt leg die Hände auf den Kopf, und falte die Hände.«
    Der Mann schüttelte langsam den Kopf, ohne die Aufforderung zu befolgen. »Hier kommt ihr nicht mehr raus.«
    »Und warum nicht?«, fragte Nicci.
    »Sie werden mich jeden Augenblick vermissen.«
    »Wieso? Weil du so ein reizender Bursche bist? Halt dein Maul, und leg die Hände auf den Kopf. Ich sag's nicht noch einmal.«
    Langsam, widerwillig gehorchte Cedric und legte die Hände auf den Kopf.
    Jessica stand auf, die 38er noch immer auf Cedric gerichtet. Sie fragte sich, woher Nicci ihre Waffe hatte. Cedric hatte sie mit einem Metalldetektor abgescannt, ehe sie das Lagerhaus betreten durften.
    »Runter auf die Knie, Kumpel«, befahl Nicci. »Tu so, als hättest du ein Date.«
    Es kostete den Gorilla einige Mühe, sich auf den Boden zu knien.
    Jessica stellte sich hinter ihn und sah, dass Nicci gar keine Waffe in der Hand hielt, sondern eine Handtuchstange aus Stahl. Die Frau war richtig gut.
    »Wie viele Sicherheitskräfte gibt es hier?«, fragte Nicci.
    Cedric schwieg. Nicci verpasste ihm mit der Stange einen Schlag auf den Kopf.
    »Au! Mein Gott.«
    »An den solltest du dich nicht wenden, Dreckskerl.«
    »Ich bin allein hier, du Schlampe.«
    »Wie hast du mich genannt?«, fragte Nicci.
    Cedric begann zu schwitzen. »Ich habe … ich wollte nicht…«
    Wieder zog Nicci ihm die Stange über den Schädel. »Halt die Schnauze.« Sie drehte sich zu Jessica um. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte Jessica.
    Nicci wies mit dem Kopf zur Tür. Jessica durchquerte den Raum und schaute hinaus auf den Gang. Niemand zu sehen. Sie kehrte zu Nicci und Cedric zurück. »Lass uns abhauen.«
    »Okay«, sagte Nicci. »Du kannst deine Hände jetzt runternehmen, Drecksack.«
    Cedric glaubte, er käme ungeschoren davon. Er feixte.
    Doch Nicci hatte nicht vor, ihn einfach so zurückzulassen. Sie sorgte dafür, dass er nicht sofort Alarm schlug, indem sie ihn ins Land der Träume schickte. Als er die Hände sinken ließ, holte sie Schwung und schlug die Stange mit voller Wucht auf seinen Kopf. Das Echo hallte von den schmutzigen Wänden wider. Jessica fragte sich, ob der Schlag kräftig genug gewesen war, sah dann aber, wie Cedric die Augen verdrehte, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Er brach zusammen. Eine Minute später lag er bäuchlings in einer Toilettenkabine, den Mund mit Toilettenpapier vollgestopft und die Hände auf dem Rücken gefesselt. Jessica und Nicci hatten das Gefühl, einen Elch bezwungen zu haben.
    »Ich kann's nicht fassen, dass ich tatsächlich einen Gürtel von Jil Sander in diesem Scheißhaus zurücklassen musste«, sagte Nicci.
    Jessica hätte beinahe gelacht. Nicolette Malone war ihr neues Vorbild.
    »Fertig?«, fragte Jessica.
    Nicci verpasste dem Gorilla zur Sicherheit einen zweiten Schlag mit der Stange und sagte: »Jetzt nichts wie weg hier.«
    ***
    Wie bei allen polizeilichen Überwachungseinsätzen sank der Adrenalinspiegel nach ein paar Minuten wieder auf ein normales Niveau.
    Sie hatten das Lagerhaus verlassen und fuhren in dem Lincoln Town Car durch die Stadt. Bebe und Nicci saßen auf der Rückbank. Bebe hatte ihnen die Adresse genannt. Als sie dort eintrafen, erfuhr Bebe, dass Jessica und Nicci bei der Polizei arbeiteten. Sie war überrascht, aber nicht schockiert. Jetzt befanden Bebe und Kilbane sich vorübergehend im Roundhouse in Gewahrsam. Dort würden sie bleiben, bis der Einsatz beendet war.
    Das Zielhaus lag an einer dunklen Straße. Sie hatten keinen Durchsuchungsbefehl und konnten das Haus daher nicht betreten. Noch nicht. Wenn Bruno Steele einigen Porno-Darstellerinnen gesagt hatte, er wolle sie hier um Mitternacht treffen, standen die Chancen gut, dass er zurück war.
    Nick Palladino und Eric Chavez saßen eine Straße entfernt in dem Van. Zwei Streifenwagen mit jeweils zwei Polizisten waren ganz in der Nähe postiert.
    Während sie auf Bruno Steele warteten, zogen Nicci und Jessica wieder ihre normale Kleidung an, Jeans und T-Shirts, Laufschuhe und schusssichere Westen. Jessica war

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