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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Position bekleiden Sie in diesem Unternehmen?«, fragte Byrne.
    »Ich bin der persönliche Assistent von Mr. Whitestone.«
    »Und welche Aufgaben hat der persönliche Assistent des Regisseurs?«
    »Mein Job umfasst eine ganze Reihe von Aufgaben. Ich muss ihn unter anderem an seine Termine erinnern, dafür sorgen, dass er sie einhält, muss ihn bei kreativen Entscheidungen unterstützen und ihn zwischen dem Hotel und dem Set hin und her fahren. Im Notfall bin ich für fast alles zuständig.«
    »Wie kommt man an einen solchen Job?«, fragte Byrne.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich möchte wissen, ob Sie einen Agenten haben. Oder schalten Sie Anzeigen in Zeitungen?«
    »Ich habe Mr. Whitestone vor vielen Jahren kennen gelernt. Wir sind beide begeisterte Filmfreaks. Er machte mir das Angebot, in seinem Team mitzuarbeiten, und ich griff sofort zu. Ich liebe meinen Job, Detective.«
    »Kennen Sie eine Frau namens Faith Chandler?«, fragte Byrne.
    Es war eine geplante Wende, ein abrupter Wechsel. Und die Frage traf Seth offensichtlich vollkommen unvorbereitet. Er fasste sich schnell. »Nein«, sagte er. »Der Name sagt mir nichts.«
    »Und wie sieht es mit Stephanie Chandler aus?«
    »Die kenne ich auch nicht.«
    Jessica zog einen großen Umschlag aus der Tasche, zog ein Foto heraus und schob es über die Theke. Es war eine Vergrößerung des Bildes, das auf Stephanie Chandlers Schreibtisch im Büro gestanden hatte. Das Foto, auf dem Stephanie mit ihrer Mutter vor dem Wilma Theater stand. Falls nötig, würden sie ihm als Nächstes das Foto der ermordeten Stephanie Chandler zeigen. »Links steht Stephanie und rechts ihre Mutter«, erklärte Jessica. »Hilft Ihnen das?«
    Seth nahm das Foto in die Hand und schaute es sich genau an. »Nein«, sagte er. »Tut mir leid.«
    »Stephanie Chandler wurde ebenfalls ermordet«, sagte Jessica. »Faith Chandler liegt im Krankenhaus. Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden.«
    »Mein Gott.« Seth presste eine Hand auf sein Herz. Jessica kaufte ihm sein Mitgefühl nicht ab. Sie warf Byrne einen Blick zu. Er schien ebenfalls zu zweifeln. Eine Inszenierung à la Hollywood.
    »Und Sie sind ganz sicher, dass Sie weder die Tochter noch die Mutter jemals getroffen haben?«, fragte Byrne.
    Seth schaute noch einmal auf das Foto und tat nun so, als würde er es eingehend betrachten. »Nein. Ich kenne die Frauen nicht.«
    »Würden Sie mich bitte einen Moment entschuldigen?«, fragte Jessica.
    »Natürlich«, sagte Seth.
    Jessica rutschte vom Hocker, zog ihr Handy aus der Tasche und trat ein paar Schritte von der Theke weg. Sie wählte eine Nummer. Seth Goldmans Handy klingelte.
    »Entschuldigen Sie mich bitte«, sagte Seth. Er nahm sein Handy aus der Tasche und spähte auf das Display. Und begriff. Langsam hob er den Blick und schaute Jessica in die Augen. Sie schaltete das Handy aus.
    »Mr. Goldman«, sagte Byrne. »Können Sie uns erklären, warum Faith Chandler – eine Frau, die Sie niemals kennen gelernt haben und die zufällig die Mutter eines Mordopfers ist, das zufällig den Drehort eines Films aufgesucht hat, den Ihre Produktionsgesellschaft dreht – gestern zwanzig Mal die Nummer Ihres Handys gewählt hat?«
    Seth brauchte einen Moment, um sich eine Antwort zurechtzulegen. »Sie müssen das verstehen. Im Filmgeschäft gibt es unzählige Menschen, die fast alles tun, um in einem Film mitspielen zu können.«
    »Sie arbeiten nicht gerade an der Rezeption, Mr. Goldman«, sagte Byrne. »Ich könnte mir vorstellen, dass es zwischen Ihnen und der Eingangstür ziemlich viele Barrieren zu überwinden gibt.«
    »Stimmt«, gab Seth zu. »Doch einige Leute sind sehr hartnäckig und sehr clever. Ein Beispiel. Wir haben per Anzeige Statisten gesucht, die wir für eine Szene brauchen, die in Kürze gedreht werden soll. Ein aufwändiger, sehr komplizierter Dreh im Hauptbahnhof in der Dreißigsten Straße. Hundertfünfzig Statisten wurden gesucht, und es tauchten mehr als zweitausend Leute auf. Außerdem sind bei diesen Dreharbeiten ein Dutzend Telefone in Umlauf. Ich habe nicht immer genau diese Nummer.«
    »Und Sie erinnern sich nicht, jemals mit dieser Frau gesprochen zu haben?«, fragte Byrne.
    »Nein, ich erinnere mich nicht.«
    »Wir brauchen eine Liste der Personen, die dieses Handy benutzen.«
    »Ja, natürlich«, sagte Seth. »Aber ich hoffe, Sie glauben nicht, dass jemand aus der Produktionsfirma mit diesen … diesen…«
    »Wann bekommen wir die Liste?«, fragte Byrne.
    Seths

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