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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Strecke gebracht hatten, war nichts zu spüren. Zumindest aber waren alle erleichtert, dass dieses schreckliche Kapitel abgeschlossen war. Alle träumten von einem heißen Bad und einem kalten Drink. In den Achtzehn-Uhr-Nachrichten waren Videoaufnahmen der ausgebrannten Autokarosserie an der Tankstelle in Nord-Philadelphia gezeigt worden. »Der letzte Dreh des Filmemachers?«, stand unter dem Videoclip.
    Jessica stand auf und reckte sich. Sie hatte das Gefühl, seit Tagen nicht geschlafen zu haben, und mehr als ein paar Stunden waren es tatsächlich nicht gewesen. Jessica konnte sich nicht erinnern, jemals so hundemüde gewesen zu sein. Sie stellte sich vor Byrnes Schreibtisch.
    »Sollen wir uns was zu essen holen?«, fragte sie.
    »Klar«, sagte Byrne. »Worauf hast du Appetit?«
    »Irgendetwas Mächtiges, Fettiges, Ungesundes«, sagte Jessica. »Am besten ein Riesensandwich, das mindestens fünfhundert Kalorien hat.«
    »Hört sich gut an.«
    Ehe sie ihre Sachen zusammengepackt hatten, hörten sie ein Geräusch. Ein schnelles Piepen. Zuerst achtete niemand besonders darauf. Hier im Roundhouse mit den zahllosen Piepern, Pagern, Handys und PDAs piepte es ständig irgendwo. Computer, Drucker und Faxgeräte schufen eine zusätzliche Geräuschkulisse.
    Was immer es war, es piepte erneut.
    »Woher kommt dieses Geräusch?«, fragte Jessica.
    Alle anwesenden Detectives überprüften ihre Handys und Pager. Niemand hatte eine Nachricht erhalten.
    Dann piepte es noch drei Mal in schneller Folge. Piep, piep, piep.
    Das Geräusch drang aus einem Aktenkarton, der auf einem Schreibtisch stand. Jessica schaute in den Karton. Obenauf lag in einer Plastiktüte Stephanie Chandlers Handy. Das LCD-Display blinkte. Stephanie Chandler hatte im Laufe des Tages eine Nachricht erhalten.
    Jessica öffnete die Plastiktüte und zog das Handy heraus. Es war von der Spurensicherung und der Kriminaltechnik bereits untersucht worden; daher bestand kein Grund, Latexhandschuhe überzustreifen.
    Neue Nachricht stand auf dem Display.
    Jessica drückte auf die Taste Nachricht anzeigen. Auf dem LCD-Display erschien ein neues Bild. Sie zeigte Byrne das Handy. »Sieh mal.«
    Es war eine neue Nachricht. Auf der Anzeige stand, dass von einer Privatnummer eine Datei auf das Handy versendet worden war.
    An eine tote Frau.
    Sie brachten das Handy umgehend in die Audio-Videoabteilung.
    ***
    »Es ist eine MMS«, sagte Mateo. »Ein Videoclip.«
    »Wann wurde der Clip versendet?«, fragte Byrne.
    Mateo schaute auf die Anzeige und dann auf seine Uhr. »Vor etwa vier Stunden.«
    »Und er kam gerade an?«
    »Das passiert schon mal mit großen Dateien.«
    »Können Sie herausfinden, wo die Datei versendet wurde?«
    Mateo schüttelte den Kopf. »Nicht über dieses Handy.«
    »Es besteht doch nicht die Gefahr, dass das Video gelöscht wird, wenn wir es abspielen, oder?«, fragte Jessica.
    »Warten Sie mal«, sagte Mateo.
    Er griff in eine Schublade, zog ein dünnes Kabel heraus und versuchte, es unten ins Handy zu stecken. Es passte nicht. Er versuchte es mit einem zweiten Kabel, wieder vergebens. Das dritte Kabel passte in den kleinen Anschluss. Das andere Ende steckte er in eine Buchse vorne in einem Laptop. Kurz darauf wurde auf dem Laptop ein Programm gestartet. Mateo tippte auf mehrere Tasten, woraufhin ein Statusbalken erschien, der anzeigte, dass die Datei vom Handy auf den Laptop übertragen wurde. Byrne und Jessica wechselten einen Blick. Sie hatten beide großen Respekt vor Mateo Fuentes Computerkenntnissen.
    Eine Minute später legte er eine neue CD ins Laufwerk und zog ein Icon vom Desktop auf das Laufwerksymbol.
    »Fertig«, sagte er. »Wir haben die Datei auf dem Handy, der Festplatte und auf einer CD. Egal was jetzt passiert, wir sind auf der sicheren Seite.«
    »Okay«, sagte Jessica. Sie wunderte sich, dass ihr Puls schneller ging. Warum eigentlich? Vielleicht war die Datei vollkommen bedeutungslos. Das redete sie sich jedenfalls ein.
    »Wollen Sie sich das Video jetzt ansehen?«, fragte Mateo.
    »Ja und nein«, erwiderte Jessica. Es war eine Videodatei, die auf das Handy einer Frau gesendet worden war, die seit über einer Woche nicht mehr lebte, auf ein Handy, das sie kürzlich von einem sadistischen Serienkiller erhalten hatten, einem Mann, der sich soeben selbst verbrannt hatte.
    Oder das alles war nur Täuschung.
    »Okay«, sagte Mateo. »Es geht los.« Er drückte auf den PLAY-Pfeil der Abspielsoftware. Wenige Sekunden später begann der Film. Die

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