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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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terrorisiert worden war. Mateo Fuentes war Ende dreißig, ein genauer und gewissenhafter Officer. Niemand in dieser Abteilung konnte eine verborgene Spur in einer elektronischen Aufzeichnung besser aufspüren als er.
    Jessica und Byrne betraten den Kontrollraum.
    »Was haben wir, Kollegen?«, fragte Mateo.
    »Ein anonymer Anruf bei der 911«, sagte Byrne und reichte Mateo das Band.
    »Dürfte kein Problem sein.« Mateo schob die Kassette in den Rekorder. »Ich gehe davon aus, dass ihr keine Rufnummer habt ...?«
    »Stimmt«, sagte Byrne. »Es muss ein gesperrtes Handy gewesen sein.«
    In den meisten Ländern gab man seine Privatsphäre auf, sobald man den Notruf wählte. Selbst bei Rufnummerunterdrückung, wenn der Empfänger eines Anrufs die Nummer des Anrufers nicht sehen kann, werden bei der Notrufzentrale dennoch sämtliche Nummern angezeigt – mit wenigen Ausnahmen. Eine davon ist ein Anruf über ein gesperrtes Handy. Wenn Handys gesperrt sind, weil die Rechnung nicht bezahlt wurde, keine Karte eingelegt war oder weil der Besitzer vor Ablauf der Frist den Vertrag gewechselt hatte, kann man sich dennoch beim Notruf melden. In diesem Fall aber können die Ermittler keine Rufnummer erkennen.
    Mateo drückte auf Play .
    »Polizei Philadelphia, Operator 204, wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Da ist ... da ist eine Leiche. Sie liegt hinter dem ehemaligen Geschäft für Autoersatzteile in der Flat Rock Road.«
    Klick. Das war alles.
    »Hm«, murmelte Mateo. »Nicht gerade sehr lang.« Er drückte auf Stopp , spulte das Band zurück und spielte es noch einmal ab. Anschließend spulte er es wieder zurück, spielte es ein drittes Mal ab und lauschte angestrengt. Er drückte wieder auf Stopp .
    »Mann oder Frau?«, fragte Byrne.
    »Mann«, erwiderte Mateo.
    »Sind Sie sicher?«
    Mateo drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an.
    »Okay, okay«, sagte Byrne.
    »Er sitzt in einem Auto oder in einem kleinen Raum. Kein Echo, gute Akustik, keine Hintergrundgeräusche.«
    Mateo spielte das Band noch einmal ab und verstellte ein paar Regler. »Hören Sie das?«
    Im Hintergrund war Musik zu hören. Kaum zu vernehmen, aber sie war da.
    »Ja, ich höre was«, sagte Byrne.
    Zurückspulen. Noch ein paar Veränderungen an den mittleren Frequenzen. Play. Eine Melodie trat aus dem Rauschen hervor.
    »Ein Radio?«, fragte Jessica.
    »Vielleicht«, erwiderte Mateo. »Oder eine CD.«
    »Spielen Sie es noch einmal«, sagte Byrne.
    Mateo spulte das Band zurück und legte es in ein anderes Gerät. »Ich werde es digitalisieren.«
    Die Audio-Videoabteilung wurde ständig mit neuster Software ausgestattet, darunter Programme, mit denen sie nicht nur den Klang einer Audiodatei säubern, sondern auch einzelne Stücke zerlegen beziehungsweise isolieren konnte, um sie genau zu analysieren.
    Ein paar Minuten später saß Mateo vor einem Laptop. Die Audiodatei des anonymen Anrufs war nun als eine Reihe grüner Spitzen auf schwarzem Grund auf dem Monitor zu sehen. Mateo drückte auf Play und veränderte die Lautstärke. Jetzt konnte man die Melodie im Hintergrund klar und deutlich hören.
    »Den Song kenne ich«, sagte Mateo. Er spielte ihn noch einmal und veränderte ein paar Einstellungen, worauf die Stimme auf ein kaum hörbares Niveau abgesenkt wurde. Dann schloss Mateo ein Paar Kopfhörer an und setzte sie auf. Er schloss die Augen, lauschte, spielte die Datei noch einmal ab. »Ich hab’s.« Er schlug die Augen auf und nahm die Kopfhörer ab. »Der Song heißt I Want You von Savage Garden.«
    Jessica und Byrne wechselten einen Blick. »Von wem?«, fragte Byrne.
    »Savage Garden. Ein australisches Pop-Duo. Es war in den späten Neunzigern sehr bekannt. Na ja, ziemlich bekannt. Dieser Song ist von 1997 oder 1998. Damals ein Hit.«
    »Woher wissen Sie das alles?«, fragte Byrne.
    Mateo funkelte ihn wieder böse an. »Mein Leben besteht nicht nur aus Action News auf Channel Six und McGruff-Videos, Kollege. Ich bin ein ganz normales soziales Wesen.«
    »Wie schätzen Sie den Anrufer ein?«, fragte Jessica.
    »Ich muss mir das noch ein paar Mal anhören, aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass die Radiosender diesen Song von Savage Garden nicht mehr oft spielen, deshalb ist es wahrscheinlich kein Radio, was auf dem Band zu hören ist«, sagte Mateo. »Es sei denn, es war ein Oldie-Sender.«
    »Ein Hit von 1997 gehört zu den Oldies?«, fragte Byrne.
    »Finden Sie sich damit ab, alter Mann.«
    »Hm.«
    »Wenn der Anrufer diese CD besitzt und sie sich

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