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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Abstreifer, Abdeckplane. Die Wände im Büro waren pastellgelb gestrichen.
    Roland Hannah war ein schlaksiger, gepflegter Mann mit hellbraunem Haar. Er trug eine verwaschene Jeans, abgetragene Reeboks und ein weißes Sweatshirt, auf dessen Vorderseite ein Spruch in schwarzen Lettern aufgedruckt war:
    Herr, wenn du mich nicht mager machen kannst, mach alle meine Freunde fett
    Auf seinen Händen waren Farbflecken.
    »Kann ich Ihnen einen Kaffee oder einen Tee anbieten? Ein Glas Wasser vielleicht?«, fragte er.
    »Nein, danke«, sagte Jessica.
    Roland setzte sich gegenüber von Jessica an den Tisch. Er faltete die Hände. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Jessica schlug ihren Notizblock auf und nahm einen Stift in die Hand. »Sie haben die Polizei angerufen, ja?«
    »Ja.«
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Ich habe einen Bericht über diese schrecklichen Morde gelesen«, sagte Roland. »Die Information über das Kleid von Anno dazumal. Ich dachte, ich könnte Ihnen vielleicht helfen.«
    »Inwiefern?«
    »Ich mache das hier schon eine ganze Weile, Detective Balzano«, sagte Roland. »Dieses Geschäft wurde zwar erst kürzlich eröffnet, doch ich diene der Gemeinde und dem Herrn schon viele Jahre auf unterschiedliche Weise. Und soweit es die kirchlichen Billigläden in Philadelphia betrifft, kenne ich fast alle Leute, die dort arbeiten. Ich kenne auch viele Pfarrer in New Jersey und Delaware. Ich dachte, ich könnte vielleicht Kontakte knüpfen.«
    »Wie lange sind Sie schon in diesen Räumen?«
    »Wir haben unsere Pforten hier erst vor zehn Tagen geöffnet«, sagte Roland.
    »Waren schon viele Kunden hier?«
    »Ja. Die gute Nachricht hat sich schnell herumgesprochen.«
    »Kennen Sie die Leute, die bei Ihnen einkaufen?«
    »Die meisten. Wir hatten das neue Geschäft schon seit einiger Zeit in unserem Kirchenblatt beworben. Einige alternative Zeitungen haben ebenfalls auf unsere Geschäftseröffnung hingewiesen. Am Eröffnungstag haben wir Luftballons an die Kinder verschenkt, und es gab Kuchen und Punsch für alle.«
    »Was kaufen die Kunden?«
    »Das hängt von ihrem Alter ab. Die jung vermählten Paare kaufen Möbel und Kinderbekleidung. Junge Menschen wie Sie stürzen sich auf die Jeans und Jeansjacken. Sie hoffen immer, dass sich zwischen den Billigsachen von Sears und JCPenneys’s irgendwelche Designermode von Juicy Couture, Diesel und Vera Wang verstecken. Das kommt aber sehr selten vor. Leider wechselt die meiste Designerkleidung den Besitzer, ehe sie in unsere Regale gelangt.«
    Jessica musterte den Mann. Sie schätzte, dass er ein paar Jahre jünger war als sie. »Sie zählen mich zu den jungen Leuten?«
    »Ja.«
    »Wie alt schätzen Sie mich?«
    Roland legte eine Hand unters Kinn und betrachtete sie. »Ich würde sagen, fünf- oder sechsundzwanzig.«
    Ab sofort war Roland Hannah ihr bester Freund. »Darf ich Ihnen ein paar Fotos zeigen?«
    »Sicher.«
    Jessica nahm die Fotos von den beiden Kleidern heraus und legte sie auf den Tisch. »Haben Sie diese Kleider schon mal gesehen?«
    Roland Hannah betrachtete die Fotos eingehend, und sein Gesicht hellte sich auf. »Ja«, sagte er. »Ich glaube, die hab ich schon mal gesehen.«
    Nachdem Jessicas Recherchen den ganzen Tag in Sackgassen geführt hatten, begriff sie im ersten Augenblick gar nicht, was Roland gesagt hatte. »Sie haben diese Kleider verkauft?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ... ja, es könnte sein. Ich kann mich erinnern, dass ich sie ausgepackt und zu den anderen Sachen gehängt habe.«
    Jessicas Pulsschlag erhöhte sich. Sie hatte jenes Gefühl, das alle Ermittler verspüren, wenn sie auf die erste richtige Spur trafen. Am liebsten hätte sie sofort Byrne angerufen, hielt sich jedoch zurück. »Wann ungefähr war das?«
    Roland dachte kurz nach. »Da muss ich überlegen. Wie ich schon sagte, haben wir vor etwa zehn Tagen eröffnet. Es muss so vor zwei Wochen gewesen sein, dass ich die Kleider auf die Ständer gehängt habe. Ich glaube, bei der Eröffnung hatten wir sie noch. Also vor ungefähr zwei Wochen.«
    »Sagt Ihnen der Name David Hornstrom etwas?«
    »David Hornstrom? Leider nicht.«
    »Erinnern Sie sich, wer diese Kleider gekauft haben könnte?«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber wenn ich mir ein paar Fotos ansehen würde, fällt es mir vielleicht wieder ein. Bilder könnten meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Macht die Polizei das noch?«
    »Was?«
    »Den Leuten Verbrecherfotos vorlegen? Oder gibt es das nur im Fernsehen?«
    »Nein,

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