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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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verbrannt. Sie sollten den Kerl verhaften.«
    Byrne zeigte ihm ein Foto der chinesischen Truhe. »Wie kommen Ihre Fingerabdrücke auf diese Truhe?«
    »Ich hab keine Ahnung.«
    »Wenn Sie noch einmal sagen: ›Ich hab keine Ahnung‹, kann ich für nichts mehr garantieren«, fuhr Byrne ihn an. »Wird’s bald?«
    »Warten Sie! Lassen Sie mich nachdenken, Mann. Ach ja, jetzt fällt’s mir wieder ein. Und das ist die Wahrheit, echt. Als ich den Typen kennengelernt habe, saß ich eine Zeitlang in seinem Van.«
    »Was für eine Farbe hatte der Wagen?«
    »Weiß. Als ich einstieg, hat er mich gebeten, hinten ein paar Sachen zur Seite zu schieben. Diese Truhe stand auch in dem Wagen. Ich schwör’s.«
    Byrne tigerte auf und ab und trat mit dem Fuß gegen Müll und schmutzige Wäsche. »Was ist dann passiert?«
    »Dann bin ich ausgestiegen, zur Ecke gelaufen und hab die Kleine angequatscht.«
    »Und dann? Hat er dann Ihr Gesicht verbrannt?«
    »Ja. Ich weiß auch nicht, wie. Und ganz ohne Grund. Als ich die Sache durchgezogen hatte, trafen wir uns an der Ecke, und da hat er mir was gegeben.«
    »Was hat er Ihnen gegeben?«
    »Ein Buch. Er hatte die fünfzig Dollar in das Buch gelegt.«
    »Er hat Ihnen ein Buch gegeben?«
    »Ja«, sagte Pierson. »Ich weiß wirklich nicht ...«
    Byrne riss den Jungen vom Stuhl hoch, als wäre er eine Stoffpuppe. »Wo zum Teufel ist das Buch?«
    »Ich hab’s verkauft.«
    »Wo?«
    »Bei Book Nook, ein Buchladen, der Schmöker aufkauft. Gleich hier um die Ecke.«

82.
    3.42 Uhr
    Book Nook war ein Secondhand-Buchladen in der Siebzehnten Straße. Im schmutzigen Schaufenster lagen wahllos Comics, Cartoons und ein paar uralte Brettspiele. Eine Ecke war für neue Bestsellerromane reserviert. In dem Laden brannte nur ein einziges Licht.
    Byrne klopfte so fest gegen die Glastür, dass sie vibrierte. Jessica zog ihr Handy heraus. Sie mussten den Besitzer ausfindig machen. Sie hatten keine Zeit, und die Vorschriften verlangten ...
    Byrne schleuderte eine Bank durch das Glas der Tür, das wie eine Bombe zerplatzte, stieß Dylan Pierson hinterher und folgte ihm.
    ... die Vorschriften konnten sie nicht einhalten.
    »Wie hieß das Buch?«, brüllte Byrne. Er drückte auf den Lichtschalter, worauf die Neonbeleuchtung aufflammte. Byrnes Kollegen kletterten hinter ihm durch die zerborstene Scheibe.
    »Ich erinnere mich nicht«, jammerte Pierson und zupfte Glassplitter aus seinem Haar. »Ich glaube, es hatte irgendwas mit dem Weltraum zu tun.«
    » Glauben Sie?«
    Dylan Pierson hatte keine Schuhe an und lief schnell über die Glasscherben hinweg. »Auf dem Cover war ... Da war ein roter Planet. Es ging um ...«
    »Den Mars?«, fragte Bontrager.
    Pierson schnippte mit den Fingern. »Mars. Genau. Mars sowieso. Der Autor hieß Hendrix. Ich erinnere mich an den Namen, weil ich die alten Songs von Jimi total cool finde.«
    Byrne ging zu den SF-Romanen und suchte das Regal mit den Autoren, deren Namen mit H anfingen. Heinlein, Herbert, Huxley, Hoban, Hardin. Und dann fand er es. Mars Eclectica. Herausgegeben von Raymond Hendrix. Er ging zu den anderen zurück. »Ist es dieses Buch hier?«
    »Ja, das ist es! Genau! Wahnsinn. Sie sind super .«
    Byrne fasste das Buch an den Ecken an und blätterte es durch. Dann ein zweites Mal. Nichts. Keine Notizen. Nichts war unterstrichen oder sonstwie hervorgehoben.
    »Sind Sie ganz sicher, dass es dieses Buch war?«, fragte Byrne.
    »Ganz sicher. Obwohl ... Ich muss zugeben, dass der Band hier viel neuer aussieht als das Buch, das der Typ mir gegeben hat.«
    Byrne sprang Dylan Pierson an die Kehle. Josh Bontrager warf sich zwischen die beiden. Byrne schleuderte das Buch quer durch den Laden. Sein Blick huschte über die Wände, die Regale, die Theke. Hinter der Theke standen zwei alte Handkarren. Auf einem klebte ein schmieriger Zettel mit der handgeschriebenen Aufschrift: »Neue Bücher.«
    Byrne flankte über die Theke, riss die Bücher aus dem ersten Handkarren. Nichts. Er riss die Bücher aus dem zweiten Handkarren. Und dann sah er es. Mars Eclectica. Ein abgenutztes Exemplar.
    Er blätterte das Buch durch. Es dauerte nicht lange. Im Inhaltsverzeichnis waren zwei Lücken. Hier hatte jemand etwas mit einer Rasierklinge herausgeschnitten. Es waren Teile der Autorennamen.
    White, Der Rückzug zum Mars.
    Robert Williams, Der rote Tod des Mars.
    Byrne zeigte Dylan Pierson das Buch. »Was fehlt hier?«
    Der Junge starrte auf die Lücken. »Ich hab keine ... Ich meine, ich weiß

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