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C14-Crash

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Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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synchron im dendrochronologi-
    nahmen abge-
    stützt.
    schen Sinne herausgestellt hatten. Das ist ein bißchen wie »Malen nach Zah-
    len«, nur daß in diesem Fall ein Vorbild verwendet wurde, das in völlig über-
    holten Vorstellungen vom Ablauf der Naturgeschehnisse gründet.
    So erkennt man, daß die Dendrochronologie für die regionale, aber auch
    überregionale Verbindung lokaler Master einen kompletten Methodenwechsel
    – Synchronisierung von C14-Mustern – vollzogen hat. Ohne diesen Metho-
    denwechsel wäre Erfolg eben nicht zu haben gewesen. Allerdings versagte die
    neue Methode gerade dort, wo sie den Erfolg garantieren und vor allem den
    Methodenwechsel legitimieren sollte. Die Forderung »gleichaltrige Baumrin-
    ge weisen stets den gleichen C14-Gehalt auf« konnte nicht erfüllt werden.
    Dendrochronologen weisen diese Argumentation in der Regel weit von
    sich: Der Vorwurf eines Zirkelschlusses könne sie gar nicht treffen, da das
    Material am Ende völlig mit den Methoden der Dendrochronologie bearbeitet
    worden sei und zudem ein mehrfache Replikation auf regionaler wie überre-
    gionaler Ebene vorliege. Wir fragen uns dagegen, was geschähe, wenn einem
    entsprechend ausgestatteten Labor erneut sowohl die verwendeten als auch
    die nicht verwendeten Baumringsequenzen einer beliebigen Baumringchrono-
    logie ohne jegliche Information über vormalige Plazierungen zur Verfügung
    gestellt würde, mit der Aufforderung diese nach rein dendrochronologischen
    Methoden zu synchronisieren? Bis zu welcher Länge würde das Projekt tat-
    sächlich gedeihen können und was erbrächten die nun im Nachhinein genom-
    menen C14-Werte der als synchron identifizierten Sequenzen?
    Es war ausschließlich der Umstand, daß man alleine nicht weiterkam –
    weder in Amerika noch in Europa –, der dazu führte, daß man doch auf C14
    zurückgriff. B. Huber sprach 1966 von einem »brüderlichen Wettstreit zwi-
    schen den beiden Datierungsmethoden der Dendrochronologie und der C14-
    Methode«. Er sah ihn zugunsten der Dendrochronologie entschieden, nach-
    dem C.W. Ferguson gegenüber Kollegen seine bis dato 6.600 Jahre umfas-
    sende Bristlecone-Pine-Chronologie vorgestellt hatte [Stuiver/Suess 1966], ohne
    sich Gedanken darüber zu machen, wieweit Ferguson sich bereits von dem
    »wissenschaftlichen Bruder« C14 abhängig gemacht hatte [Huber 1966, 1]. Bis

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    C14-Crash
    2. Geschichtliches – die Chronologie des Skandals
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    2.6 C14-Bilanz: Zerfall, Produktion, Diffusion
    Für das Verständnis der Entstehung von »wiggle« ist es von entscheidender Be-
    deutung, al e möglichen Beiträge zur Bilanz von C12 und C14 in einem beliebi-
    gen Kohlenstoffreservoir – nämlich Produktion und Diffusion der Isotope – zu
    berücksichtigen:
    ! Bildpaar oben (Produktion schwankt um »Gleichgewichtswert«): Bei völliger
    Ausgewogenheit von Produktion und Zerfal und bei Abwesenheit jeder Dif-
    fusion entfäl t eine Kalibrierung, denn jedes C14-Alter kann direkt in das
    Absolutalter umgerechnet werden. Oszilliert dagegen die Produktion um ei-
    nen »Gleichgewichtswert«, so beginnt auch die Kalibrierkurve um die Win-
    kelhalbierende zu mäandern. Die Kurve wird flacher, wenn die Produktion
    unter den Gleichgewichtswert sinkt (»Verarmung«), und steiler, wenn diese
    darüberliegt (»Anreicherung«). Auf die Menge an zerfal endem C14 wirkt sich
    diese Oszillation aufgrund der ohnehin niedrigen Zerfalls- bzw. Produktions-
    rate von rund einem 1/100 Prozent des Gesamtvorkommens an C14 kaum
    aus, solange die Produktion mit einer Periode in der Größenordnung von ei-
    nigen Jahrhunderten um den Gleichgewichtswert oszilliert.
    ! Bildpaar unten (Zur Bilanz trägt zusätzlich Diffusion bei): Das untere Bildpaar legt die Zusammenhänge zwischen Produktion, Diffusion und Zerfal von C14
    offen, wenn es um Kurvenabschnitte geht, die eine Erhöhung des C14-Alters
    bei an sich jünger werdenden Proben signalisiert (vgl. Bild 2.7 ): Der C14-Ge-
    halt der Atmosphäre muß hier stärker sinken, als durch den radioaktiven
    Zerfall allein möglich wäre. Das kann grundsätzlich nur durch Diffusion
    (»Wanderung«) geschehen. Zur Verarmung an C14 innerhalb eines bestimm-
    ten Bereiches trägt neben dem Zerfal von C14 auch die Abwanderung von
    C14 oder die Zuwanderung von C12 bei (schwach punktierte Bereiche). Zur
    Anreicherung an C14 innerhalb eines bestimmten Bereiches trägt entspre-
    chend neben der Produktion von C14 auch die Zuwanderung von C14

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