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Cabal - Clive Barker.doc

Cabal - Clive Barker.doc

Titel: Cabal - Clive Barker.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Admin
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Kruzifixen und Weihwasser und so etwas haben.«
    »Weshalb?«
    »Vertrauen Sie mir.«
    Ashberry lachte.
    »Ich stehe Ihnen nicht mehr einfach so zur Verfügung, Eigerman. Ich muß mich um meine Herde kümmern.«
    »Dann tun Sie es für die.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Sie predigen doch den Tag des Jüngsten Gerichts, richtig? Nun, drüben in Midian üben sie dafür.«
    »Wer?«
    »Ich weiß nicht wer, und ich weiß nicht warum. Ich weiß nur, wir brauchen etwas Heiliges auf unserer Seite, und Sie sind der einzige Priester, den ich habe.«
    »Sie sind auf sich allein gestellt, Eigerman.«
    »Ich glaube, Sie hören mir nicht zu. Es ist mein Ernst.«
    »Ich spiele Ihre verdammten albernen Spielchen nicht mit.«
    »Es ist mein Ernst, Ashberry. Wenn Sie nicht freiwillig herkommen, lasse ich Sie holen.«
    »Ich habe die Negative verbrannt, Eigerman. Ich bin ein freier Mann.«

    194

    »Ich habe Abzüge.« Der Pater schwieg. Dann: »Sie haben geschworen.« »Ich habe gelogen.« »Eigerman, Sie sind ein Scheißer.« »Und Sie tragen Spitzenunterwä-
    sche. Wann können Sie hier sein?« Schweigen.
    »Ashberry. Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.«
    »Geben Sie mir eine Stunde Zeit.« »Sie haben fünfundvierzig Minuten.« »Alter Wichser.« »So hab' ich's gern: eine gottesfürchtige Dame.«
    3
    Muß am Wetter liegen, dachte Eigerman, als er sah, wie -
    viel Männer Cormack und Holliday in nur sechzig Minuten zusammengetrommelt hatten. Heißes Wetter machte die Leute immer fickrig, nach Ehebruch vielleicht oder dem Töten. Und da dies eben Shere Neck war und man außerehelichen Geschlechtsverkehr nicht immer so leicht haben konnte, wenn einem danach war, schien heute Heißhunger nach einer Schießerei zu bestehen. Draußen in der Sonne hatten sich zwanzig Männer versammelt, und auch drei oder vier Frauen wollten den Spaß mitma-chen; außerdem Ashberry mit seinem Weihwasser.
    In dieser Stunde waren zwei weitere Funksprüche von Midian eingetroffen. Einer von Tommy, der in den Friedhof zurückbeordert wurde, um Petty zu helfen, den Gegner in Schach zu halten, bis Verstärkung eintraf, der 195

    zweite von Pettine selbst, der Eigerman informierte, daß einer der Bewohner Midians einen Fluchtversuch unter-nommen habe. Er war durch das Haupttor entkommen, während Komplizen ein Ablenkungsmanöver gestartet hatten. Die Art dieses Ablenkungsmanövers erklärte nicht nur Pettines Husten, während er seinen Bericht abgab, sondern auch, warum er nicht die Verfolgung aufgenommen hatte. Jemand hatte die Reifen der Autos angezündet. Die Flammen verzehrten die Fahrzeuge rasch, einschließlich des Funkgeräts, mit dem dieser Bericht durchgegeben wurde. Pettine erklärte gerade, daß keine weiteren Meldungen eintreffen könnten, als die Verbindung abbrach.
    Diese Infor mation behielt Eigerman für sich, weil er fürchtete, sie könnte den allgemeinen Appetit auf das bevorstehende Abenteuer abkühlen. Töten war schön und gut, aber er war nicht sicher, ob noch so viele bereit sein würden, sich auf den Weg zu machen, wenn bekannt würde, daß einige der Dreckskerle zurückzuschlagen bereit waren.
    Als sich der Konvoi in Bewegung setzte, sah er wieder auf die Uhr. Sie hatten vielleicht noch zweieinhalb Stunden Licht bis zum Einbruch der Dämmerung. Eine Drei-viertelstunde nach Midian, blieben eindreiviertel Stunden, um die Pisser fertigzumachen, bevor der Gegner die Nacht auf seiner Seite hatte. Wenn Sie organisiert vorgin-gen, war das lange genug. Es war am besten, dachte Eigerman, wenn man es wie eine gewöhnliche Razzia betrachtete. Man scheuchte die Dreckskerle ans Licht und wartete ab, was passierte. Wenn sie wirklich zerfielen, wie Hosenscheißer Tommy das wiederholt betont hatte, dann war das für jeden Richter ausreichend Beweis, daß die Kreaturen so unheilig wie die Hölle waren. Wenn nicht –
    wenn Decker gelogen hatte, Pettine wieder betrunken 196

    und dies alles vergebliche Liebesmüh war –, würde er jemanden finden, den er erschießen könnte, damit es keine völlig vergebliche Fahrt würde. Vielleicht kehrte er einfach um und jagte dem Zombie in Zelle fünf eine Kugel in den Kopf; dem Mann ohne Puls und mit Blut im Gesicht.
    Wie auch immer, er würde den Tag nicht ohne Tränen zu Ende gehen lassen.

    197

5. Teil
DIE GUTE NACHT
    »Kein Schwert soll dich berühren.
    Es sei denn meines.«
    ANONYM
    Liebesschwur

    198

    XIX
    Ein unfreundliches Gesicht
    l
    Warum mußte sie erwachen? Warum mußte sie zu sich kommen? Konnte

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