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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ihn dafür zu hassen, daß er es mit Ihnen getrieben hat, aber ich kann es nicht.« Sie zuckte die Achseln. »Für die Liebe gibt es wohl keine wissenschaftliche Betrachtungsweise.«
    »Ich verlange ja von Ihnen gar nicht, daß Sie etwas aufgeben«, beharrte das Mädchen. Dann lächelte sie scheu. Für Cora kam das völlig unerwartet. »Tatsächlich, aber das werden Sie mir wahrscheinlich nicht glauben, wünsche ich Ihnen sogar viel Glück.«
    »Danke. Das wünsche ich Ihnen auch.«
    Dawn schüttelte wieder langsam den Kopf. »Sie begreifen immer noch nicht. Eines Tages werden Sie das hoffentlich.«

12. Kapitel
    »Langsam fängt es an, mich überall zu jucken, und das kommt nicht davon, daß ich die ganze Zeit im Gelanzug lebe«, sagte Merced zu Cora, die neben ihm auf dem Hexalatriff saß. Sie hatten sich die Masken nach hinten geschoben und atmeten echte Luft. Cora kam das unnatürlich vor. Die Welt der Gase war kalt und schroff, verglichen mit der sanften, homogenisierten Umgebung, die das Meer bot. Es drängte sie, dorthin zurückzukehren.
    »Inzwischen sollte doch schon jemand Nachforschungen angestellt haben«, fuhr Merced fort. »Ein Gleiter hätte längst hier auftauchen müssen, um sich umzusehen.«
    »Nicht unbedingt«, wandte Cora ein. »Es kann noch zwei oder drei Tage dauern, bis er kommt. Selbst wenn sie sofort nach der Katastrophe versucht hätten, mit der Stadt Kontakt aufzunehmen, würde es doch eine Weile dauern, bis jemand zu dem Schluß kommt, daß die Stille auf eine Katastrophe zurückzuführen ist und nicht nur auf einen Energieausfall. Und dann würde es noch einmal eine Weile dauern, bis ein Schiff hierherkommt. Denken Sie daran, wie lange wir gebraucht haben.«
    »Warum ein Schiff? Ein Gleiter wäre doch schneller.«
    »Ich weiß, aber ein Gleiter hat nicht die Tragekapazität eines…« Sie hielt mitten im Satz inne und starrte in die Weite.
    Merced versuchte zu erkennen, was ihr aufgefallen war. Als sie es identifizierte, entdeckte er es auch. »Ein Gleiter wäre zwar schneller, würde aber nicht ausgeschickt, wenn ohnehin ein Schiff in der Gegend ist.«
    Zwei dunkle Flecken störten die glatte Horizontlinie im Westen. Einen Augenblick lang erschrak Merced, als er dachte, es könnten Wale sein, die zurückkamen, um sicherzustellen, daß niemand dem Massaker entronnen war. Dann war die schmale Gischtkrone an den Flanken zu erkennen. »Tragflügelboote!« Er schob sich die Maske über den Kopf zurück. »Gott sei Dank. Langsam war mir die Arbeit schon über. Wir wollen die anderen verständigen.«
    Sie ließen sich gemeinsam ins Wasser gleiten, wo ihre Kollegen ihre Sendung empfangen konnten.
    Rachael schloß sich ihnen als erste an. Sie zog die Kiste mit ihrem Neurophon hinter sich her. »Ich kann wieder spielen! Das hat schon zu lange gedauert!«
    »Entzugssymptome?« meinte Cora sarkastisch.
    »Ja.« Rachael war zu erregt, um die Ironie zu bemerken.
    Dawn erschien als nächste, dicht gefolgt von Mataroreva. »Sind Sie sicher, daß es Tragflächenboote sind?« fragte er, zu Merced gewandt.
    »Ohne jeden Zweifel. Zwei.«
    »Das ist komisch.« Er schien verwirrt. »Ich hätte gedacht, daß zuerst ein Gleiter aus Mou’anui kommen würde. Für ein Tragflächenboot der Verwaltung ist es noch zu früh.«
    »Wahrscheinlich haben die in der Gegend gefischt«, meinte Dawn voll Hoffnung. »Als Mou’anui es erfuhr.« Ihre Stimme wurde leiser. »Oder besser gesagt, es nicht erfuhr. Sie würden hierherkommen, wenn es eine allgemeine Sendung gegeben hätte, wie es zu erwarten wäre.«
    »Das leuchtet ein«, räumte Mataroreva ein. »In ein paar Minuten werden wir ja wissen, was sie hier machen.«
    Cora sah ihn mit gefurchter Stirn an. »Wovon reden Sie denn, Sam? Sie glauben wohl immer noch an die Theorie, daß die Bartenwale irgendwie von Menschen gelenkt werden?«
    »Ich glaube an gar nichts, bloß an Vorsicht«, gab er zurück. »Wir haben nichts zu verlieren, wenn wir noch eine Weile im Wasser bleiben. Ein wenig können wir schon noch warten. Und beobachten.«
    Das taten sie, hinter das Riff gedrängt, die Köpfe über der Wasseroberfläche. Die zwei Tragflügelboote verlangsamten ihre Fahrt, als sie den Punkt erreicht hatten, wo noch vor ganz kurzer Zeit Vai’oire gelegen hatte.
    Aus der Ferne drangen klatschende Geräusche zu den verborgenen Beobachtern. Taucher in Gelanzügen gingen über Bord. Auf den beiden Schiffen schien hektische Aktivität zu herrschen.
    »Sehen Sie? Die suchen

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