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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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missbrauchen … es ist eine Schande.«
    »Cademar – er hatte die Starre wohl schon überwunden …«
    »Ja«, sagte Zahru. »Er hat den Zauber der Magier durchbrochen, und er ist nicht hier unter uns.«
    Malkom versuchte, sich aufzurichten, und unter Schmerzen gelang es ihm. Er schritt zur Gittertür der Zelle, in der sie eingesperrt waren und blickte in beide Richtungen den Gang entlang. Der Boden war nach links etwas abschüssig, und beiderseits befanden sich Zellen. Soweit Malkom es überblicken konnte, waren nur Flüchtige hier gefangen. Er schaute nach rechts, als er Schritte hörte. Ein alter Magier in schwarzer Robe kam die Steintreppe am Ende des Gangs herab. Er entdeckte Malkom und kam zu ihm. »Du bist endlich wach? Gut.« Dann schloss er die Tür auf und winkte den jungen Günstling zu sich.
    »Wer seid Ihr?«, fragte Malkom. »Was geschieht mit mir?«
    »Mein Name ist Ägom«, erwiderte der Magier, »und ich möchte nur mit dir reden.«
    Das Verlies der Lichtfeste schien nicht nur aus diesem einen Zellentrakt zu bestehen. Als Malkom eine breite Steintreppe hinaufstieg, konnte er im Licht der Fackeln noch viele weitere Gänge ausmachen, in denen Gitter zu sehen waren. Die Treppe endete in einem runden Raum, in dessen Mitte eine Wendeltreppe aus Metall hinaufragte. Und als er auch diese hinter sich gelassen hatte, fand sich Malkom in der hohen Halle wieder, in der das Hauptportal eingelassen war. Der Magier, der vor ihm einschritt, schien keine Angst zu haben, dass Malkom einen Fluchtversuch starten oder seine Magie einsetzen könnte. Er ging gemächlich zur Treppe, die sich an der Rundwand in die Höhe schraubte und blickte überhaupt nicht hinter sich, ob Malkom ihm eigentlich folgte. Schon am ersten Treppenabsatz ging er in einen Tunnel, in dem sich beiderseits verschlossene Holztüren befanden. Von irgendwoher schallte plötzlich ein markerschütternder Schrei durch die Burg, und Malkom erstarrte, doch der alte Magier hatte es entweder nicht vernommen oder ignoriert – er öffnete einfach die Tür und winkte Malkom hinein.
    Es war ein fensterloses Studierzimmer. Nur zwei Fackeln spendeten etwas Licht. Der alte Magier setzte sich an seinen Schreibtisch und wies Malkom zu einem der Stühle davor. In den Regalen, die an jeder Wand bis unter die Decke reichten, waren Bücher akkurat eingereiht, und auf dem Schreibtisch lagen nur zwei Stapel mit Pergamenten, ein Tintenfass und ein Federkiel.
    Letzteren nahm der alte Magier auf, griff ein Pergament vom Stapel zu seiner linken und legte es vor sich auf den Tisch. Malkom sah, dass das Pergament schon zur Hälfte beschrieben war. Der Magier tunkte die Spitze des Federkiels ins Tintenfass. »Name?«, fragte er, ohne vom Pergament aufzublicken.
    »Malkom.«
    Der Magier kritzelte den Namen aufs Pergament. Dabei fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen, als koste es ihn große Mühe. Dann hob er den Kopf und schaute Malkom abfällig an. »Nicht lange in der Zuflucht gewesen, vermute ich?«
    Malkom schüttelte den Kopf.
    »Also wie lange nun?«, brauste der alte Magier auf.
    »Dieses Frühjahr erst«, sagte Malkom schnell.
    »Frischling.« Der alte Magier sagte es wie ein Schimpfwort – das es hier auf der Lichtfeste wohl auch war. Er schrieb etwas auf das Pergament, und eine Zeitlang war das Kratzen des Federkiels das einzige Geräusch.
    »Was geschieht nun mit mir und den anderen?«, wagte Malkom zu fragen.
    »Ihr werdet Magier, was sonst«, murmelte der Mann. Kurz hob er den Blick und schaute Malkom in die Augen. »Du zweifelst, ich weiß. Schließlich seid ihr alle in die Zuflucht gegangen, um euch dem Griff der Lichtfeste zu entziehen. Sicher – wir könnten euch töten. Einige von uns sind nach wie vor der Meinung, dass es das Einzige ist, was man mit Verrätern machen sollte …« Sein Tonfall machte deutlich, dass er einer davon war. »Doch Bewahrer Kolom … er ist überzeugt, dass man euch allen einfach nur den richtigen Weg zeigen muss, und schon werdet ihr überzeugte Diener der Lichtfeste.« Ein ironischer Unterton hatte sich in diese letzten Sätze des alten Magiers geschlichen, der Zeugnis ablegte, was er selbst davon hielt.
    »Was ist mit denen, die sich weigern?« Malkom dachte an Zahru und konnte sich nicht vorstellen, dass dieser jemals im Namen der Lichtfeste handeln würde. Und Cademar auch nicht – sie würden seinen Geist niemals brechen können. Bei diesem Gedanken straffte er sich. Auch er wollte kein Feigling sein.
    »Die können

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