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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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…« Er streckte den rechten Arm aus, mit der Handfläche nach oben. Sein Manuskristall war mit kaltem Glanz gefüllt. Dann hob er den linken Arm und ließ ihn ruckartig nach unten fahren, sodass die Handkante auf seinen rechten Unterarm schlug. Dazu machte er ein zischendes Geräusch, das zu einem atemlosen Lachen wurde.
    Schweiß trat aus Malkoms Poren. Es war ungeheuer heiß in diesem Keller, in der Hitze ließ es sich kaum atmen.
    »Ihr werdet dem Bewahrer beweisen können, ob ihr würdig seid, ihm zu dienen«, fuhr Ägom fort. »Wenn nicht, endet ihr hier.« Mit flammenden Augen schaute der faltige Magier die Flüchtigen an, von denen keiner etwas erwiderte. Dann ging er zurück zur Treppe, und die Flüchtigen beeilten sich, den schrecklichen Ort hinter sich zu lassen.
    Über die Treppenflucht führte Ägom sie wieder hinauf, doch als sie auf dem Stockwerk ankamen, in dem sie die Nacht verbracht hatten, stieg er noch höher, bis sie alle schließlich auf dem flachen Dach des Turms ankamen, einer runden Plattform. Von dort aus konnte Malkom erkennen, wie abgelegen dieser Turm von den Hauptgebäuden der Lichtfeste lag. Doch seine Aufmerksamkeit wurde schnell auf das Gebilde gelenkt, das sich im Zentrum der Plattform befand. Es war ein Stuhl, der aus dunklen, schwer erscheinenden Holzbalken gezimmert worden war. Die Rückenlehne und die vier Stuhlbeine waren groß und kantig, ebenso die beiden Armlehnen. Die Sonne warf den scharf gezeichneten Schatten des Stuhls auf die quadratischen Fliesen.
    Und in der Nähe des Stuhls stand der Mentalmagier Senro, eingerahmt von zwei Magiern in schwarzen Roben, die ihn festhielten.
    Ägom näherte sich langsam Senro und sprach dabei. »Was für ein mächtiger Mentalmagier! Er kam uns wie gerufen, denn sein Vorgänger im Amt ist vor kurzem verstorben, an … Altersschwäche.« Er deutete zackig auf den Stuhl, und die beiden schwarz gewandeten Magier zerrten Senro zu dem Stuhl, drückten ihn auf die Sitzfläche. Aus den Taschen ihrer Roben holten sie kurze Seile und fesselten seine Arme und Beine damit an den Stuhl, wobei sie die Hand mit seinem Manuskristall zur Sonne ausrichteten. Er verfolgte ängstlich, was mit ihm geschah, doch konnte sich gegen die beiden Männer nicht zur Wehr setzen.
    Malkom trat vor. »Was soll das? Was habt Ihr mit ihm vor?«
    Ägom schaute ihn missbilligend an. »Er weigert sich, seine Kraft in den Dienst der Lichtfeste zu stellen. Also zwingen wir ihn dazu.«
    Die beiden Magier zogen die Seile straff und entfernten sich.
    »Er muss uns auch nicht dienstbar sein, um sich als nützlich zu erweisen«, sagte Ägom. »Hier oben wird er die Kraft der Sonne in sich aufnehmen, aber all die Magie, zu der er befähigt ist, wird ihm sofort wieder entzogen. Unsere Mentalmagier werden von seiner Kraft zehren, und glaube mir, er wird uns genug davon liefern.«
    Hilflos schaute Malkom zu Senro. Der Mentalmagier zerrte mit seinen dünnen Armen und Beinen erfolglos an seinen Fesseln.
    »Unsere Geduld mit euch allen wird nicht endlos sein«, schloss Ägom.
    Die Tage verliefen immerzu nach dem gleichen Schema. Morgens rief sie ein Magier aus ihren Betten, unterrichtete sie in den magischen Künsten, abends ging er wieder und die Zugbrücke wurde hochgezogen. Malkom machte gute Fortschritte, und es zeigte sich, dass es stimmte: Er war ein Materialmagier, und seine Befähigung zur Mentalmagie war verschwindend gering.
    Keiner der Flüchtigen wagte, die Lichtfeste auf eigene Faust zu erkunden, und die immer wieder heraufhallenden Schmerzensschreie der Geächteten erstickten jeden Gedanken an Auflehnung im Keim. Nach und nach kamen weitere ehemalige Flüchtige aus den Verliesen in diesen Turm und nahmen am Unterricht teil, doch einige verschwanden – wahrscheinlich wurden sie in den Keller zu den Geächteten gebracht.
    Die Tage wurden wärmer, und bald hatte Hitze die Lichtfeste im Griff. Nur selten ließen die Magier zu, dass ein Schauer die heißen Steine abkühlte. Und während all dieser Zeit hörte Malkom keine Neuigkeit von Cademar oder Zahru.
    Bis zu dem Tag, als Malkom zum Famulus ernannt wurde.

Herbst
    Es war schon Spätsommer, als Holbrach nach dem Unterricht zu Malkom kam und ihm eröffnete, dass er als Erster von den ehemaligen Flüchtigen den Ausbildungsturm verlassen durfte und die schwarze Robe der Magier erhalten sollte, um sich fortan Famulus zu nennen.
    Ein Teil von Malkom freute sich. Er hatte viel gelernt und schon bald die älteren Flüchtigen mit

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