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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Verlauf gefolgt oder hat irgendwelche Entwicklungen gefördert. Nö, sie hat mir bloß jeden Mittwoch meines Lebens verdorben.
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken«, sagte Nessman mit einer Stimme, die er für tröstlich hielt. Es war aber seine Ach-bitte-hauen-Sie-mir-doch-aufs-Maul -Stimme.
    »Es gibt nicht genug Worte im Englischen oder Japanischen, um Ihnen klarzumachen, wie sehr ich das bezweifle.«
    »Wir reden doch schon eine ganze Weile darüber, Shiro.«
    »Worüber?«
    »Über Ihre Mutter. Ihren Vater. Was geschehen ist, als Sie drei Jahre alt waren. Was vor Ihren Augen geschehen ist.«
    Ich warf einen Blick nach links, in Richtung Tür. »Ich habe etwas zu erledigen.«
    »Dem stimme ich voll und ganz zu. Meinen Sie nicht, dass Sie die Wahrheit lange genug versteckt haben?«
    »Ich. Verstecke. Nie. Etwas.«
    »Ach, Shiro. Wir beide wissen doch, dass das nicht wahr ist.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte aus dem Fenster. Die Minuten verrannen, und jede einzelne schien mindestens eine Woche zu dauern.
    »Ich habe es Ihnen oft gesagt«, setzte Dr. Nessman von Neuem an. »Sie – Sie alle – haben sich in einen Zustand der Stagnation begeben. Und nun sitzen Sie vor mir und denken, dass das alles doch Zeitverschwendung sei.«
    Verdammt. Okay, vielleicht gab es im Englischen doch Worte genug. Ich hatte ernsthaft überlegt, ins Japanische zu verfallen, denn Nessman würde niemals arigato von arrivederci unterscheiden können. Aber das wäre eine kindische Flucht gewesen, und ich hielt mir immerhin zugute (wenn schon nichts anderes), erwachsener und professioneller zu sein als meine beiden Schwestern zusammen. Deshalb entschied ich mich dafür, beim Englischen zu bleiben – zumindest bis auf Weiteres.
    »Wir müssen ja nicht hier und jetzt etwas tun. Wenn Sie vielleicht nur einmal eine Integrierung erwägen wollten«, leierte Nessman weiter. »Wenn Sie sich dieser Möglichkeit öffneten, könnte Ihre Therapie meiner Meinung nach einen Riesenschritt zum … «
    »Nein.«
    »Wir könnten doch einfach mal darüber reden, Shiro. Wir müssen nicht gleich … «
    »Ich habe Nein gesagt!«
    »Und deshalb verstehen Sie jetzt vielleicht«, fuhr er nach einer langen, nachdenklichen Pause fort, »warum eine Therapie mit Ihnen und den anderen nur bis zu einem bestimmten Punkt kommen kann. Integrierung… «
    »Ist Mord.«
    Es ist harte Arbeit, einen Shrink zu schocken – oder ihn wenigstens dazu zu bringen, Erschrecken zu zeigen – , aber mit Nessman gelang es mir immer wieder. Er schaffte es sogar, gekränkt zu klingen. »Shiro, ich würde niemals ein Vorgehen empfehlen, das Ihnen schaden könnte, oder Cadence oder … «
    »Sie sind eine Einzelpersönlichkeit. Sie können das gar nicht verstehen! Ich gestehe Ihnen ja zu, dass Sie unsere Symptome auf intellektueller Ebene nachvollziehen mögen, in der Lage sind, sie in ein hübsches kleines Paket zu verpacken. Aber Sie fühlen nicht, was wir fühlen. Und deshalb wissen Sie nicht, worum es geht. Sie werden es nie wissen.«
    »Dann erklären Sie es mir doch.«
    »Ich habe einen Mord aufzuklären«, erwiderte ich brüsk, indem ich mich erhob. »Und zwar einen richtig fiesen.« Nessmans Sprechzimmer schwankte vor meinen Augen.
    »Setzen Sie sich bitte, Shiro. Unsere Sitzung ist noch nicht zu Ende.«
    Widerwillig setzte ich mich hin, und wenn auch nur, um meinen Respekt für den Mann auszudrücken. Denn er wusste, was in mir geschah.
    Was in mir lebte.
    »Sie wollten mir erklären, warum ich als Einzelpersönlichkeit Ihre Furcht vor Integrierung nicht nachvollziehen kann.«
    »Nein, Sie haben gehofft , dass ich das tun will. Ich aber wollte gehen, um wieder zur Arbeit zu kommen.«
    »Sie können aber nicht arbeiten, wenn Sie unsere Sitzungen nicht einhalten«, ermahnte er mich. »Dies war eine Vorbedingung für Ihre Einstellung bei BOFFO. Wie Sie wissen.«
    Verdammt. Regel Nr. 1 bei BOFFO lautete: mindestens eine Therapiesitzung pro Woche. Ich bezweifelte allerdings, dass diese Maßnahme wirklich unserer Gesundheit diente, denn im Grunde lag es doch gar nicht in BOFFOs Interesse, dass es uns besser ging. Vielleicht brauchte ja der Ausschuss, der unsere Finanzierung stillschweigend bewilligte, eine Ausrede vor dem Kongress. Wie auch immer, jedenfalls mussten manche von uns sogar täglich zum Psychologen. Glücklicherweise war mein Leben noch nicht auf diesem Tiefstand angelangt.
    BOFFO beschäftigte Soziopathen wie George. Multiple wie meine Schwestern und

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