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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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kommen?«
    Cathie und mich überlief der gleiche Schauder. »Ich hoffe nicht«, sagte sie, womit sie meine eigenen Gefühle exakt wiedergab.
    »Und die andere – Cadence – ist jetzt also fort, weil sie glaubte, dass wir uns wehtun würden?«
    »Ja.«
    Bruder und Schwester wechselten einen Blick, dann brachen sie in Lachen aus. Als sie das taten, bemerkte ich, wie ähnlich sie sich sahen, und stellte mit Verdruss fest, dass ich ein wenig neidisch war. Die Beziehungen in meiner Familie sind chaotisch und bizarr – wir drei sind immer nur auf uns selbst gestellt.
    »Tja, Shiro, dann werden wir wohl noch oft das Vergnügen haben«, sagte Patrick. »Denn Cathie und ich, wir zanken uns, seit sie angefangen hat zu laufen.«
    »Aber warum?«
    »Ähm, na ja, vielleicht, weil wir Iren sind?«, schlug Cathie vor und erntete einen weiteren Lacher von Seiten ihres Bruders.
    »Heißt das, als Sie zwölf waren und sie zwei, da haben Sie angefangen … miteinander zu kämpfen?« Mistkerl.
    »Hey, angefangen hat sie !«, jaulte der Konditor. Zum Beweis krempelte er einen Ärmel hoch und zeigte mir eine rosa Narbe in der Pulsgegend.
    »Das sieht ja aus wie ein … «
    »Das ist auch einer! Sie hat mich verdammt noch mal gebissen ! Noch kein Jahr aus den Windeln und kaute schon an mir rum, als wäre ich ein T-Bone-Steak!«
    »Beruhige dich, du Heulsuse«, sagte Cathie erstaunlich skrupellos.
    »Sie sollten erst mal meine anderen Narben sehen.«
    »Vielleicht später mal.« Oder besser nie. »Jetzt nehmt euch endlich zusammen. Falls es eurer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte – ich verfolge zurzeit einen Serienmörder.«
    »Natürlich ist es meiner Aufmerksamkeit entgangen«, entgegnete Patrick. »Woher zum Teufel hätte ich das denn wissen sollen?«
    Irgendwie hatte er damit schon recht. Warum hatte ich das überhaupt erwähnen müssen? Ich … ich versuchte doch nicht etwa, diesen wirklich gut aussehenden Mann zu beeindrucken. Oder?
    Oder?
    Cathie gab ihm einen Klaps auf den ansehnlichen Bizeps. »Hatte ich dir doch erzählt. Sie arbeitet beim FBI.«
    »Ist denn nichts heilig?«, stöhnte ich. Die gleiche Frage hätte ich auch diesem Plappermaul Cadence stellen können. Sie wusste doch, dass unsere Arbeit absoluter Geheimhaltung unterlag.
    Was natürlich nicht entschuldigte, dass ich selber geplappert hatte.
    Also floh ich Hals über Kopf.

20
    Verwirrt blinzelte ich. Das Schweigen war fast mit Händen zu greifen. »Was ist denn los?«
    Cathie und Patrick starrten mich an, obwohl ich gar nichts gesagt hatte. Aber ich kannte diese Art von Blicken und warf einen verstohlenen Blick auf die Uhr. Ungefähr zwei Minuten fehlten in meiner Erinnerung.
    »Oh, verdammt.« Ein Stöhnen entfuhr mir. Es wäre doch nett, wenn Shiro oder Adrienne mich wenigstens ein Mal, ein einziges Mal nur, warnen würden, bevor sie das Steuer übernahmen. »Alles in Ordnung mit euch? Tut mir leid. Aber verflixt noch mal, ich hatte irgendwie Angst, dass ihr euch etwas antun würdet … «
    »Verflixt?«
    »Cadence flucht nicht.«
    »Kein Scheiß?«
    »Das überlässt sie Adrienne«, ergänzte Cathie.
    »Du bist heute wirklich ein hilfsbereites Klatschmaul!«, fauchte ich.
    »Ach so, die Dritte im Bunde«, sagte Patrick darauf. Und zu seinen Gunsten muss ich schon sagen, dass er jetzt gar nicht so angewidert, sondern eher interessiert wirkte. Trotzdem wollte ich mich am liebsten in einem Schrank verstecken.
    »Ich glaub’s einfach nicht – du hast ihm von uns erzählt ?«
    »Na ja, klar.« Cathie sprach so gelassen, als hätte sie ihm ein Rezept für Fleischbrühe gegeben. »Er ist doch mein Bruder. Wir reden halt.«
    »Könnt ihr nicht einfach nur über eure Eltern oder meinetwegen die Sportvereine aus der Gegend herziehen?« Ich drehte mich zu Patrick herum. »Und schimpfen Sie mich bloß nicht aus!«
    Seine Hände gingen in die Höhe, als wäre er gegen eine Mauer gelaufen. »Das würde mir nicht im Traum einfallen! Ich hab doch genug damit zu tun, meine verrückte kleine Schwester auszuschimpfen.«
    Ich brach in ein lautes Lachen aus – ich konnte einfach nicht anders. Und Patrick fuhr fort: »Ehrlich gesagt, in einer dunklen Gasse möchte ich aber keiner von Ihnen begegnen.«
    »Dazu wird es vermutlich auch nie kommen. Äh, okay. Ich hänge jetzt aber schon viel zu lange hier herum. Ich werde mal nach Hause fahren«, murmelte ich, während ich mich nach meiner Tasche umsah. »Es war ein sehr langer, ein sehr seltsamer Tag.«
    »Ja, ich kann schon

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