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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Schachtel mit den Köstlichkeiten in Ohnmacht gesunken. Und bevor ich mich versah, hatte ich schon vier davon verschlungen – und musste schnell aufhören, bevor ich einem Zuckerschock zum Opfer fiel.
    »Ach, das war doch nicht der Rede wert«, sagte Patrick bescheiden, wirkte aber nichtsdestotrotz sehr zufrieden mit sich. »Cathie hat mich ja schon gewarnt, dass Sie furchtbare Essgewohnheiten haben und manchmal tagelang nichts Richtiges zu sich nehmen. Ich hatte zuerst überlegt, Ihnen einen Salat zu schicken, aber wo bliebe da der Genuss? Also mussten es Cupcakes sein.«
    »Die Cupcakes waren toll.« Ich rätselte immer noch – warum sollte er einer Frau, die er gerade erst kennengelernt hatte, kleine süße Schweinereien schicken? Tja. Wahrscheinlich war er einfach ein netter Mann. Ich griff nach der Speisekarte, obwohl ich sie seit fast zehn Jahren auswendig kannte. »Und meine Rösti sind nie verbrannt, sondern einfach nur knusprig.«
    »Sie sagen Tomate, ich sage verbrannt. Aber zurück zur Hauptgeschichte: Ich, ihr zuverlässiger großer Bruder, warf mich sofort in meinen … «
    »Geländewagen mit Hybridantrieb.«
    »Ja, das … Moment mal? Woher wissen Sie, was für einen Wagen ich fahre?«
    »Weil ich für die Regierung arbeite, Dummerjan. Ich weiß alle möglichen Sachen. Supergeheime Sachen.« (Außerdem hatte Cathie vor einigen Monaten zufällig erwähnt, dass sich ihr Bruder allmählich eine Menge darauf einbildete, wie viel Benzin er nicht tanken musste.)
    »Okay. Na gut, mein Geländewagen und ich, wir sind jedenfalls gekommen, um die Dame zum Frühstück einzuladen. Oder die Damen «, beeilte er sich hinzuzufügen.
    »Sie wissen wirklich nicht, was Sie da reden«, ermahnte ich ihn freundlich. »Und ich finde es ein wenig seltsam, über Familienmitglieder – oder gar über MP und Psychosen – mit einem Menschen zu sprechen, den ich noch keine vierundzwanzig Stunden kenne.«
    »Ich habe nun mal diese Wirkung auf hinreißende Blondinen.«
    Ich verdrehte die Augen – war ich wirklich hier oder versank ich gerade bis zu den Hüften in Dung? »Es erstaunt mich, dass Cathie Ihnen überhaupt etwas erzählt hat.«
    »Was?«
    »Ich bin erstaunt, dass Cathie … «
    »Verzeihung. Das Was? sollte nur meine Ungläubigkeit ausdrücken, aber nicht, dass ich taub bin. Warum denn?«
    »Was?«
    »Möchten Sie mit diesem Was ausdrücken, dass Sie mehr Information benötigen, oder … «
    Ich sah ihn finster an. Unser Gespräch, das wir gerade erst seit zwei Minuten führten, brachte mich jetzt schon auf die Palme. Hmm. Offenbar waren sie wirklich Bruder und Schwester.
    »Haben Sie das nicht gewusst, Cadence? Cathie redet die ganze Zeit nur von Ihnen.«
    »Nicht doch!«
    » Doch doch. In jedem Brief und jeder E-Mail und jedem Online-Tagebucheintrag, den sie mir schickt. Sie betet Sie geradezu an. Wussten Sie das nicht?«
    »Sie betet … Wie das denn? Sie ist doch diejenige mit dem Talent. Sie schafft Kunst … wie aus dem Nichts.«
    »Während alles, was Sie tun, lediglich darin besteht, Serienmörder an weiteren Morden zu hindern. Junge, Junge, wie werden Sie bloß mit diesem Horror fertig? Es ist so seltsam, wenn eine Frau keine Ahnung davon hat, wie hinreißend sie eigentlich ist.«
    Und er nahm meine rechte Hand und küsste meine Fingerspitzen.

30
    Ich entriss ihm meine Hand – Vorsicht, Vorsicht, wir wollen Cathies Bruder doch jetzt noch nicht verletzen! – und lehnte mich zurück. Ich spürte, wie ich rot wurde. Außerdem wusste ich nicht genau, was ich nun fühlen sollte. Oder vielmehr: Ich fühlte zu viel und alles auf einmal.
    Es war mir peinlich, dass ein geheimnisvoller Konditor so viel über mich wusste. Andererseits schmeichelte es mir auch, dass er nach so kurzer Bekanntschaft schon so viel Interesse zeigte. Ich war Cathie fast ein bisschen böse, weil sie so indiskret gewesen war, fühlte mich aber gleichzeitig heftig geschmeichelt, dass sie mich offensichtlich so sehr schätzte.
    Die Sache ist nämlich die: Wenn ich Cathie nicht in der Anstalt meiner Kindheit kennengelernt hätte, hätte ich niemals einem Menschen von meinen Problemen erzählt. Doch wir freundeten uns fast sofort an, und das Beste war, dass Cathie die Possen meiner Schwestern zwar mitbekam, mich jedoch nie ihretwegen kritisierte. Sie kannte meine Geheimnisse bereits, bevor wir unsere ersten BHs trugen, und ich kannte die ihren. Geheimnisse, meine ich. Soweit ich weiß, trägt sie immer noch Teenager-Größe.
    Cathie wusste

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