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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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dass ich die Karten schon seit einem halben Jahr habe?«
    »Das Opfer, George. Konzentrier dich, bitte.«
    »Ist ja gut.«
    Officer Baylor fuhr fort. »Sie hat sich in der Vorratskammer eingeschlossen, während sich unser lieber kleiner Dreierpack noch mit den Opfern Nummer eins und zwei befasste.«
    »Ist sie verletzt?«
    »Sie sagt nein, aber sie weigert sich herauszukommen.«
    »Weiß sie, dass ich Karten für Jim Gaffigan habe?«
    Officer Baylor starrte George einfach nur an – eine Reaktion, die mir nur zu vertraut war.
    George stupste mich an. »Geh du rein, Cadence. Übe deinen Gute-Mädchen-Zauber aus.« Er sagte es ganz ernst – zu seinem Glück. »Ich bleib hier draußen und – Nance!« Baylor und ich fuhren zusammen, denn George kreischte laut genug, um Glas zum Zerspringen zu bringen. »Ich komm rüber, Nance! Dreh sofort deine acht Millionen Taschen um!« Jerry wich erschrocken zurück, als er George im Anmarsch sah.
    »Ihr FBI-Heinis … « Officer Baylor bekam heute richtig was geboten. »Ihr habt, öh, euren eigenen Stil, wie ihr die Dinge handhabt, hm?«
    Ich zuckte die Achseln. »Würden Sie bitte vorangehen?«
    »Klar.«
    Shiro konnte gut kämpfen. Adrienne konnte gut zusammenschlagen. Und ich? Meine Spezialität war es, mit den Menschen zu reden. Was mir auch schon in mehr als einer Situation gelegen kam.
    Wie zum Beispiel jetzt! Oooh, ich konnte es gar nicht abwarten, mit dem armen Ding zu reden. Endlich, endlich ein Durchbruch!
    Ich schloss mich der Polizistin an und warf im Vorbeigehen einen Blick auf die Leichensäcke und die Gerichtsmedizinerin Dr. Gottlieb. Sie kniete neben einem Sack, dessen Reißverschluss bereits zugezogen war, streifte die Gummihandschuhe ab und winkte mir lässig zu.
    Officer Baylor führte mich in die Küche und zeigte mir die versperrte Tür der Vorratskammer.
    »Ist sie von innen zugeschlossen?«
    Officer Baylor nickte.
    »Warum würde sich jemand in einer Vorratskammer einschließen wollen?«
    »Sie meinen, abgesehen von dem Grund, dass man dem Irren entkommen will, der die Leute im Lokal zu Hackfleisch zerstückelt?«
    »Na ja. Genau. Abgesehen davon. Macht nichts, Officer, dann versuch ich es eben von hier aus. Wie heißt sie?«
    Baylor zuckte die Achseln, nahm ihre Kappe ab und fuhr sich mit den Fingern durch das kurze braune Haar. »Will sie nicht sagen.«
    »Oh. Okay, danke.« Ja, Sie waren wirklich sehr hilfreich, Officer, ich wüsste nicht, was ich ohne Sie getan hätte. Das sagte ich aber lieber nicht laut. Auch wenn man von Tod und Blut und Elend umgeben war (gar nicht zu reden von Dr. Gottliebs Parfüm), war das noch lange kein Grund, gehässig zu sein.
    Ich klopfte an die Kammertür, während um mich herum die Spurensicherung auf Hochtouren arbeitete. »Ma’am? Mein Name ist Special Agent Jones vom FBI. Kann ich mit Ihnen sprechen?«
    »Gehen Sie weg!«
    »Das kann ich nicht, Ma’am.« Mein Partner hat unser Auto geschrottet und unser Taxi ist vor zwei Minuten weggefahren. Hmm. Auch das sollte ich vielleicht lieber für mich behalten. »Sind Sie verletzt?«
    »Was ist, wenn er zurückkommt?«
    »Dann wird ihm mein Partner ins Gesicht schießen«, versprach ich. Und das war gar nicht übertrieben. Für George war ein Tag, an dem er keine Bürgerrechte verletzte, ein verlorener Tag.
    Schweigen. Dann: »Kommen Sie rein. Aber allein.«
    »Klar. Haben Sie vielleicht ein paar Kräcker da drin? Ich hab kein Mittagessen gehabt.«
    Neuerliches Schweigen, nur von dem Klicken des Schlosses unterbrochen, das entriegelt wurde.
    Ich trat in die Vorratskammer und machte mich darauf gefasst, nach mehr als einem Dutzend Angriffen dem ersten überlebenden Opfer gegenüberzutreten.
    Date? Wer hatte schon Zeit für ein Date? Jetzt war ich froh, dass Shiro für uns beide abgesagt hatte. Vielleicht sollte ich ihr irgendwo ein Dankesbriefchen hinterlegen.
    Oder vielleicht auch besser nicht.

28
    Die Vorratskammer war kühl und trocken und grell erleuchtet. An den Wänden zogen sich mindestens zweieinhalb Meter Regale entlang, auf denen Trockengut lagerte. Die Frau, deren Namen ich noch nicht kannte, hatte sich in den hintersten Winkel des Raumes gedrückt, was nur zu verständlich war.
    Ich ließ ein – wie ich hoffte – freundliches und mitfühlendes Lächeln aufblitzen (aber dennoch professionell, ermahnte ich mich). »Hi. Ich bin Cadence Jones. Das muss ja wirklich ein harter Tag für Sie sein, nicht wahr?«
    Die dunkelhaarige Frau, die braune Augen hatte und von

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