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Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt

Titel: Cadence Jones ermittelt - Davidson, M: Cadence Jones ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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zwinkerte mir zu. »Ich verspreche sogar, nächstes Mal weniger zu fragen. Dann sind Sie an der Reihe.«
    »Hey, nicht nötig! Der Himmel weiß, dass ich meinen Teil an Fragen schon gestellt habe.«
    In diesem Augenblick klingelte mein Handy. Es war Michaela. Ich erkannte sie bereits an ihrer gestressten Stimme, untermalt von Hackgeräuschen im Hintergrund.
    »Shiro Jones!«
    »Hier spricht Cadence, Chefin.«
    »Ja, ja. Pam hat mir gesagt, dass Sie Kaffee trinken gegangen sind. Wenn Sie mit dem gesellschaftlichen Teil durch sind, könnten Sie sich dann vielleicht zu einem Tatort begeben?«
    »Also, eigentlich bin ich gerade bei der Arbeit. Ich … Moment. Ist es schon wieder ein … ?« Ich verstummte, war mir plötzlich Tracys Anwesenheit bewusst.
    »Genau. Ihr Partner ist schon auf dem Weg. Er wird Sie an der Ecke Nicollet Mall und Tenth Street aufsammeln.«
    Ich hatte kaum Zeit, mich richtig von Tracy zu verabschieden, was mich ein wenig traurig machte. Es gibt einfach keine Entschuldigung für Unhöflichkeit, auch wenn ein Serienkiller außer Rand und Band geraten ist. Wir müssen uns nicht wie die Wilden benehmen. Zumindest denke ich so.

54
    Kaum war ich eingestiegen, als George auch schon losbrauste. Die Wagentür knallte mit Schwung zu und hätte mir fast den Knöchel eingeklemmt. Schweigend zerrte ich meinen Fuß aus der Falle – die Zeit arbeitete definitiv gegen uns.
    Aber als mir George ein dickes Bündel zerknittertes Papier ins Gesicht warf, beschwerte ich mich dann doch.
    »Was zum … ?«
    »Kam ungefähr zwei Sekunden, bevor wir den Befehl zum Ausrücken kriegten. Wer ist das Arschloch?«
    Es war gar kein Bündel aus zerknittertem Papier, wie ich im ersten Moment gedacht hatte. Na ja, irgendwie schon, aber das Papier war um etwas gewickelt, und dieses Etwas schienen dreihundert tiefrote Lilien zu sein. George nahm die nächste Kurve mit annähernd Lichtgeschwindigkeit, und ich wurde gegen die Beifahrertür gedrückt, während ich noch die beiliegende Karte suchte.
    Vergiss die Karte: Mein Leben war in Gefahr. Verzweifelt zerrte ich am Sicherheitsgurt, bis ich nach einer viel zu langen Zeit das beruhigende Einrasten vernahm.
    »Ich habe keine … « Da war sie ja, die feige kleine Karte. Ich griff danach … und verfehlte sie, weil George gerade wieder aufs Gaspedal trat, um die grüne Ampel noch zu erwischen. Ich startete einen neuen Versuch und griff schon wieder daneben, weil er jetzt rücksichtslos auf die Spur ganz links hinüberzog (aaahhh! Wir waren hier doch nicht in England!) … doch dann endlich bekam ich das Kärtchen zu fassen.
    » An meine drei Lieblingsmädchen «, las ich. » Lasst uns einen neuen Versuch starten .«
    »Würg«, lautete der Kommentar meines Partners.
    »Er ist wirklich tapfer«, bemerkte ich, insgeheim erfreut. »Und hartnäckig. Das ist eine bei Konditoren bekannte Charaktereigenschaft.«
    »Ach so! Dieser durchgeknallte Bruder deiner Freundin.«
    »Nein, der ganz normale Bruder meiner Freundin. Dein Problem ist, dass du überall nur Durchgeknallte siehst.«
    Er machte sich nicht die Mühe zu antworten, was ich ihm auch nicht verdenken konnte. Die Wahrheit bleibt schließlich immer die Wahrheit.
    »Hast ihn wohl besprungen, was? Nein, Moment mal … das hast du natürlich nicht. Männer geben selten hundert Scheine für Blumen aus, wenn sie die Frau schon flachgelegt haben.«
    »Das ist nicht … « Halt. Er hatte ja recht. Hm.
    »Also halt deine Schenkel lieber geschlossen, bis er mit etwas Besserem als sterbenden Pflanzen rausrückt. Warte am besten, bis er mit Schmuck ankommt«, beriet mich Dr. Love, »oder mit Flugscheinen. Dann streichle seinen Rücken und bettle um die große, haarige Banane. Oder auch bloß um die haarige Banane – ist er denn ein großer Kerl? Hochgewachsen? Große Hände? Denn daraus kann man meistens auf die Größe seines … «
    »Ich könnte wirklich kotzen, George – und das ist absoluter Rekord, weil wir erst seit zwanzig Sekunden im Auto sitzen.«
    »Wenn du so oft kotzen müsstest, wie du behauptest, wärst du fünfzehn Pfund leichter.«
    »Du hast ja wirklich miese Laune.«
    »Ich hab dieses kranke Arschloch einfach satt. Ich hätte gern mal einen Abend frei, ohne mich um diesen erbärmlichen Mist kümmern zu müssen. Bloß einen einzigen Abend. Warum muss es ausgerechnet in unserer Scheißstadt so eskalieren?«
    »Er hätte das wirklich vorher mit dir absprechen sollen … «
    Ich weiß gar nicht, warum ich mir die Mühe machte.

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