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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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hätte ich das Muster im JB -Fall vielleicht niemals entdeckt.
    Ich bin keine Freundin von Mutmaßungen, doch gelegentlich gebe ich solchen Anwandlungen nach. Und dass ich lange Zeit nicht fähig war, hinter den JB -Morden das Muster zu erkennen, lag daran, dass in unserem Land jeden Monat junge Menschen ermordet werden. Und nicht nur in unserem Land, sondern überall, nur in der Antarktis nicht. So eine giftige Spezies sind wir … wo immer wir uns niederlassen, verletzen und töten wir einander.
    Manchmal ist es unmöglich, aus der ganzen Datenflut einen Sinn zu extrahieren. Doch dann wieder, wenn man die Zahlen nur lange genug betrachtet hat – gerade wenn man innehält und von Neuem beginnt – , findet man etwas.
    Ich legte Michaela sofort meine Ergebnisse vor, wie es unsere internen Richtlinien erfordern. Die Morde waren in verschiedenen Bundesstaaten begangen worden (mithin war das FBI zuständig), und zwar an unterschiedlichen Tagen im Juni, doch es war stets nur ein Opfer pro Juni gewesen.
    Was unserem Material jedoch fehlte, war die Antwort auf die Frage, nach welchen Kriterien sich der Mörder seine Opfer aussuchte. Was uns wie reiner Zufall erschien, war für ihn (oder sie oder sogar mehrere Täter) selbstredend alles andere als ein Zufall.
    Abgesehen von der Tatsache, dass sie von ein und demselben Täter/Tätern erschlagen worden waren, hatten die Jugendlichen nichts gemeinsam. Sie waren unterschiedlicher Herkunft, Religion, Erziehung. Sie hatten verschiedene Haar- und Augenfarben und glichen sich auch nicht im Körperbau. Manche waren ein Kind in einer Geschwisterreihe, andere Einzelkinder. Manche waren in einem liebevollen Elternhaus aufgewachsen, zwei stammten aus Pflegefamilien. Manche kamen aus ärmlichen Verhältnissen, andere wieder verfügten über achtstellige Treuhandvermögen.
    Und nun verfügte ich auch über eine Information, die mir noch vor zwei Stunden unbekannt gewesen war: Dr. Gallos Neffe war das siebente und letzte Opfer gewesen. Das machte die Zeitachse nahezu perfekt: Dem Täter war zwischen den Morden genug Zeit verblieben, um seine Arbeitsstelle zu kündigen, seinen Kram zu packen, eine neue Wohnung zu suchen und von einer Stadt in die andere zu ziehen.
    Doch selbst dieses Wissen bescherte uns niemanden, der wirklich verdächtig war. Der ganze Fall blieb verwirrend. Und unerträglich. Sich vorzustellen, dass da draußen ein Schuft herumlief, der sich wahllos Kinder griff und abschlachtete, wie es der Farmer mit diesem oder jenem Huhn in seinem Stall tut. O ja, ich wollte den Mörder so einiges fragen. Und ich erwartete, meine Fragen eines Tages auch tatsächlich stellen zu können.
    Denn ich würde den Fall lösen.

19
    »Hey! Trantüte! Die Arbeit ruft.«
    Ich blinzelte verwirrt. Ich hatte … nein, Shiro hatte an den hinreißenden Dr. Gallo gedacht. Es zeugte doch von Familiensinn, dass er sein bisheriges Leben aufgegeben und dem Ruf seiner Schwester in unsere Stadt gefolgt war. »George, ich stehe direkt neben dir. Du brauchst nicht zu brüllen.«
    »Du hast mindestens zehn Minuten lang die Akte angestarrt. Mit diesem absolut dümmlichen Gesicht, das ich, wie du sehr genau weißt, abgrundtief verabscheue.«
    »Welches?« George sollte sich mal etwas deutlicher ausdrücken. Er mochte alles Mögliche an mir nicht. Was auch ganz in Ordnung war, denn dieses Gefühl war gegenseitig. »Das dümmliche Gesicht, das ich mache, wenn ich Hunger habe, oder das dümmliche Gesicht mitten in der Konzentration oder das dümmliche Gesicht, wenn ich grübele, wie ich dir beibringen soll, dass du dich zu oft über mein dümmliches Gesicht beschwerst? Oder meinst du vielleicht ... ?«
    »Ach, verdammt, lassen wir das. Wollen wir jetzt los? Lass uns fahren. Okay? Cadence?« George wedelte mir mit den Autoschlüsseln vor der Nase herum. »Wollen wir ’ne kleine Ausfahrt machen, Mädel? Hm? Willtu Auto fahren? Hm?«
    »Wow«, bemerkte Emma Jan und starrte George an. Vielmehr starrte sie auf seine Krawatte: Hühnerfüße vor einem roten Hintergrund. »Sie sind wirklich ein unliebsamer Zeitgenosse.«
    »Danke«, konterte George erfreut. »Sie sind vermutlich auch ein Miststück oder so was. So gut kenne ich Sie ja noch nicht, aber auch Sie besitzen bestimmt ein paar Eigenschaften, die mich anöden. Sie müssen sich nur etwas Zeit lassen. Oder mir.«
    »Danke … ?«
    »Versuch gar nicht erst, ihn zu verstehen«, riet ich ihr. »Denn das klappt sowieso nicht, und am Ende kriegst du

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