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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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wir einen Freund! )
    merkte ich, dass Cadence versuchte, in mein Unterbewusstsein einzudringen.
    Oder war es ihr Unterbewusstsein? Wie dem auch sei, es war jedenfalls höchste Zeit, mich für eine Weile zu verabschieden. Ich hatte genug zu überdenken.
    Und das Ärgerlichste war, dass ich nicht einmal dazu gekommen war, mit Dr. Gallo über seinen Neffen zu sprechen. Ich hatte ihn lediglich dazu benutzt, eine Spritztour zu machen. Obendrein hatte ich mich für eine Weile von Adrienne aus unserem Körper vertreiben lassen. Eigentlich hätte ich diesen Ausflug als verlorene Zeit betrachten müssen, aber … sie kam mir überhaupt nicht verloren vor. Sondern wunderschön.
    Ich nahm mir vor, mich auf irgendeine Weise bei Dr. Gallo zu revanchieren. Dann verschwand ich.

46
    So fand ich mich in einem Fahrstuhl mit einer von einem Helm platt gedrückten Frisur und einer merkwürdigen Sehnsucht nach Motorradtouren wieder. Was hatte ich verpasst?
    Dummerweise würde ich es in absehbarer Zeit nicht herausfinden können. Schon als ich aus dem Fahrstuhl trat und auf meinen Schreibtisch zuschritt, wurde mir klar, dass die schönen Zeiten nun vorbei waren.
    »Pinkman! Jones! Thyme!« Michaela kam derart geladen anmarschiert, dass ihr gar nicht auffiel, dass einer ihrer Schnürsenkel aufgegangen war. »Wieder einer. Setzen Sie sich in Bewegung! Sofort!«
    »Sag mir, dass sie ein Briefing in ihrem komischen Küchenbüro meint!«, flehte Emma Jan.
    »Ganz gewiss nicht«, erwiderte ich, nun ebenso deprimiert wie George.
    » JB legt einen Zahn zu«, lautete Georges Kommentar. »Denkt doch mal nach, Mädels. Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass wir heute irgendwelchen Spaß haben würden.«
    Vor seinem Grinsen musste ich den Blick abwenden.
    Vielleicht würde ich Dr. Gallo doch noch mit einem Update überraschen können.
    Verflixt.

47
    Obwohl wir wütend (George), besorgt (ich) und verblüfft (Emma Jan) dagegen protestierten, bestand Paul Torn darauf, uns zum Tatort zu begleiten.
    »Im Moment sind es für mich nur Zahlen, Zahlen, Zahlen, ich weiß nicht genug für HOAP .1.«
    »Du meinst, du willst bereits das nächste … «
    »Es geht nicht nur um Zahlen, Zahlen, Zahlen«, sagte Paul und sank noch tiefer auf dem Rücksitz zusammen. Ich saß auf der Beifahrerseite und wandte mich halb um, damit ich ihm in die Augen sehen konnte. »Es geht um Menschen. Um tote Menschen, tote Kids. Das vergesse ich immer. Ich vergesse es, wenn ich Rot und Gelb schmecke. Sie sind keine Zahlen, sondern Menschen. Ich muss unbedingt alle Permutationen sehen, weil es Menschen, Menschen, Menschen sind!«
    »Okay, hey, beruhig dich wieder.« George beobachtete Paul im Rückspiegel. »Nimm ’ne Tablette oder vier, oder was auch immer du einnehmen musst.«
    »Auch ich vergesse manchmal, dass es um Menschen geht«, stimmte Emma Jan zu, um Paul zu trösten. »Ich vergrabe mich in den Akten, und manchmal sind sie auch für mich nur … Zahlen. Ich schäme mich dafür, aber manchmal geht es einfach nicht anders.«
    »Ja! Genauso ist es! Wir vergessen oft, dass es um Menschen geht, ich darf das nicht vergessen, wir alle dürfen das nicht vergessen!«
    »Tja, du hast mich überzeugt.« George überfuhr eine rote Ampel – es gab zu dieser Tageszeit ohnehin kaum Verkehr auf der Interstate 94. »Und wenn ich überzeugt sage, dann meine ich: vor Angst von Sinnen. Fass einfach nichts an, wenn wir da sind, okay?«
    Paul schniefte. Entweder brütete er einen Schnupfen aus, oder er … »Riecht sonst noch jemand Gelb?«
    George stöhnte entnervt. »Du bist der Einzige, der glaubt, Farben riechen und schmecken zu können, du sabbernder Spinner.«
    »Hey!«, mahnte ich in scharfem Ton.
    »Ooooh, Cadence hat mir einen bösen Verweis erteilt! Muss wohl ein – welcher Tag ist heute eigentlich? Und warum habe ich das Gefühl, als würde ich in diesem verdammten Regierungsschlitten wohnen ?«
    »Weil es so ist?«, schlug ich vor – und konnte es ihm nachfühlen. Natürlich vergingen manchmal Wochen, in denen wir unseren Dienstwagen nur dazu benutzten, um von A nach B zu gelangen. In letzter Zeit jedoch kam es uns so vor, als führen wir von Leiche A zu Leiche B.
    Auf jeden Fall hatte George bis auf Weiteres seine dummen Witze eingestellt, wofür ich einerseits dankbar war, andererseits fand ich es jedoch unglaublich.
    »Ich ahne eine lange Fahrt voraus«, verkündete Emma Jan vom Rücksitz. Nie hatte ich eine tiefgründigere Wahrheit vernommen. »Macht euch trotzdem keine

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