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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sorgen.«
    »Tun wir nicht«, erwiderte George zerstreut.
    »Ich finde aber immer noch, dass ihr ziemlich interessante Typen seid.«
    Mein Partner und ich wechselten einen Blick. Es war ein seltener Moment der … der … wie lautet noch gleich die Bezeichnung dafür, dass man dem anderen nicht den Tod wünscht?

48
    Dann standen wir alle neben einer neuen Leiche, und selbst George machte einen angewiderten Eindruck. »Was für eine verdammte Verschwendung!«, knurrte er und fasste meine Gefühle damit hervorragend zusammen.
    Ja. Das traf es. Haargenau. Was für eine Verschwendung von Leben, von Zukunft. Was für eine Verschwendung von Regierungsgeldern, da wir den Mistkerl ja fangen mussten. Alles also eine Riesenverschwendung.
    Die Cops von Edina hatten uns sofort alarmiert. In dem Augenblick, als sie die Tür aufgebrochen hatten, hatten sie gewusst, was Sache war. Sie machten einen grimmigen und gleichwohl kleinlauten Eindruck. Ich konnte ihnen das nicht verübeln.
    Edina ist ein schicker Vorort der Twin Cities, hier bekommen High-School-Absolventen einen neuen Wagen oder eine Europareise geschenkt. Edina ist sauber und gepflegt, hier wohnen Menschen, die sich keine Sorgen machen müssen, woher der nächste Gehaltsscheck kommt.
    Wenn also ein hässlicher Mord – um gerecht zu sein, muss man ja jeden Mord hässlich nennen – wenn ein wirklich grässlicher Mord in einer solchen Gemeinde geschieht, stößt man unweigerlich auf die So-was-kann-doch-bei-uns-nicht-passieren-Mentalität. Selbst bei den Bullen, die es doch eigentlich besser wissen sollten.
    Das Haus war ganz typisch für Edina. Ein ansehnliches Gebäude auf großem Eckgrundstück, sehr gepflegt. Überall glänzende Edelhölzer, ob Bodendielen, eingebaute Bücherregale oder Treppen. Überall kündete ein sanfter Glanz von akribischer Pflege.
    Aaron Mickelson, der nun für immer vierzehn Jahre alt bleiben würde, lag neben dem schwarzen Klavier im Salon, der zugleich eine Bibliothek war. Er war von zahlreichen Bücherregalen umgeben und beinahe genau zwischen Klavier und Kamin platziert worden.
    »Das ist ja übel«, sagte Emma Jan.
    »Ach nee … « George – wer sonst?
    »Armer Junge, armer Junge, armer Junge.« Paul schüttelte unablässig den Kopf. Seine Hände in den Gummihandschuhen staken tief in seinen Hosentaschen. »Armer, armer Junge, HOAP .1 wird dir, dir, dir helfen, riecht ihr das?«
    »Ich rieche nur Georges Aftershave.«
    »Hey, lass das, New Girl. Es gibt in diesem Staat Frauen, die würden in meinem Aftershave baden .«
    Emma Jan sah mich fragend an. »Das ist mit ziemlicher Sicherheit eine bodenlose Übertreibung«, murmelte ich. Denn soweit ich wusste, legte George dieses widerwärtige Stetson-Rasierwasser nur an, wenn wir einen Tatort untersuchten. Es war seine Version von WICK VapoRub. Eine Prägende Maskuline Gestalt in Georges Leben (man konnte die Großbuchstaben förmlich hören ) hatte diesen Herrenduft benutzt. Es war ein Duft, den er von Herzen verabscheute. Wann immer ich Stetson roch, wusste ich also, dass die nächste Leiche nicht weit sein konnte.
    Emma Jan schnaubte verächtlich. »Baden. Soso.« Dann wurde sie wieder ernst. »Die Abstände zwischen den Morden werden deutlich kürzer … «
    »Wir haben’s kapiert, kapiert, kapiert.«
    »Das ist wirklich übel. Wieso beschränkt er sich nicht mehr auf einen Mord im Juni? Ein Mord pro Jahr? War das etwa nicht ehrgeizig genug, zwei Jahrzehnte lang zwanzig und ein paar zerquetschte Morde zu begehen? Will er jetzt Klassenbester werden?«
    »Vielleicht glaubt er, wir wären so dämlich, dass wir ihn nie erwischen.« Georges Gesichtsausdruck war äußerst beredt: verdammt, verdammt, verdammt! »Und wisst ihr was? Bislang liegt er damit absolut richtig.«
    »Komm wieder runter, George.«
    »Komm selber runter, Cadence.«
    »Etwas stimmt hier nicht.«
    »Ach nee?«
    Paul zappelte nervös herum. »Riecht einer von euch Schwarz?«
    »Ich rieche Schwarz«, seufzte Emma Jan. »Seit ich dieses verdammte Zimmer betreten habe, rieche ich Schwarz. Hört mal, Leute: Versprecht mir, dass wir dieses Arschloch festnageln.«
    »Dieses Arschloch wird schlimmer festgenagelt werden als Jesus«, versprach George. Das war so seine Art, Kollegen zu ermutigen – nur schade, dass es oft so widerlich und blasphemisch rüberkam. »Brauche ich etwa noch mehr solche Wochenenden?«
    »Hört mal, Leute. Bitte um Konzentration. Hier stimmt etwas ganz gewaltig nicht.« Ich hockte neben der Leiche und nahm

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