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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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flammte das Blitzlicht auf.
    »Ja, in Jeans, wie die anderen Opfer. Nur sind diese hier verschlissen. Die anderen Jungen wurden aber in neuen Jeans gefunden – entsinnst du dich, George? Der Stoff war fast steif. Aber jetzt schau dir die an.«
    Alle vier – selbst Paul war, zweifellos durch Max’ Beispiel ermutigt, ebenfalls hinzugetreten – hockten mit einem Mal dicht neben mir. »Die sind nicht neu, schaut nur, schaut nur, schaut nur, die Löcher!«
    »Genau, Paul. Und das gestreifte Hemd. Er trägt es auf links gewendet.«
    Ein kurzes Schweigen entstand, dann fragte Emma Jan verblüfft: »Was soll das bedeuten? Und dieser Junge ist das achte Opfer in sieben Jahren. Das passt aber gar nicht in das Muster.«
    »Hat sich da vielleicht jemand gelangweilt?«, fragte Max sarkastisch. »Damit ihr Leutchen endlich mal in die Gänge kommt und ihn schnappt? Er ändert das Spiel, um’s euch leichter zu machen?«
    Wir schwiegen. Wir wussten, warum er so etwas sagte. Und dass es nicht ganz ungerechtfertigt war. Ich musste nicht einmal George treten, der lediglich rot anlief, sich aber jede scharfe Erwiderung verkniff. Ein seltenes Wunder.
    »Muster, wir können Muster erkennen, HOAP kann Muster erkennen, seid sicher!«
    »Äh, was?« Max war über den großen bebrillten Schwarzen, der den Tatort überragte und vor Erregung sozusagen vibrierte, sichtlich erstaunt.
    »Super, Paul, danke für die Streberbelehrung. Und auch Dank an dich, Emma Jan, aber wir können selber rechnen«, knurrte George.
    »Ruhig! Brauchst nicht um dich zu treten … Lasst uns mal nachschauen, ob noch was anders ist.« Ich griff in die Hosentaschen des Jungen, wobei ich auf der Hut vor Urin und Kot war. Praktisch das Erste, was ein Toter verliert, ist der Inhalt seiner Eingeweide. Der Tod ist … einfach furchtbar. In jeder Hinsicht.
    »Oh, nun schaut euch das an.« Ich zeigte ihnen meinen Fund. »Und heute ist nicht mal mein Geburtstag.«
    »Ein gottverdammter Parkschein?«, stieß George hervor. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht, abgesehen von zwei roten Flecken auf seinen Wangen. »Du verarschst mich!«
    »Nix da. Der Mörder hat ihn entweder übersehen oder absichtlich vergessen.« Aber es war kein Versehen. Nicht bei JB .
    »Jesus! Ein richtiger Hinweis? Ein waschechter Hinweis am ersten Tatort, in den ich reinplatze?«, fragte Max. »Das muss ich auf jeden Fall untersuchen.«
    »Seien Sie still«, murmelte Emma Jan, den Blick unverwandt auf den Parkschein gerichtet.
    »Ja! Genau!« Paul deutete auf die Leiche und hüpfte beinahe vor Aufregung. »Das Muster ist da, das Muster ist da, und acht ist die falsche Farbe. Acht ist falsch, das muss unbedingt in HOAP hochgeladen werden, acht ist die falsche Farbe!«
    George sah mich entnervt an. »Und – was denkst du? Ein Nachahmungstäter? Max? Sie müssen doch alles gelesen haben, was Ihnen über die anderen Tatorte zugänglich war. Ich kaufe es Ihnen nämlich nicht ab, dass Sie zufällig hier reingestolpert sind.«
    »Da haben Sie recht. Und … Sie haben recht. Ich glaube, der Mörder ist träge geworden, oder er ist verzweifelt. Nicht, dass er unbedingt gefasst werden will, aber … Ich glaube nicht, dass es sich um einen anderen Täter handelt. Aber ich kann nicht ... « Max verstummte und breitete die Hände aus, die immer noch in Latexhandschuhen steckten. »Das ist nicht mein Fachgebiet. Es ist Ihre Entscheidung. Adrienne?«
    »Ich … glaube auch nicht an einen Nachahmungstäter. Immerhin haben wir doch die meisten Details aus den Medien rausgehalten. Es gibt hier zu vieles, was übereinstimmt … zum Beispiel, dass der Junge zu Tode geprügelt wurde. Der Arzt – der andere Arzt, nicht Sie , Max; wenn Sie auch nur in die Nähe der bevorzugten Chillout-Zone dieses Jungen kommen, sitzen Sie acht Sekunden später im Knast – wird auf schwere Kopfverletzung als Todesursache erkennen. Jeans und T-Shirt passen als Kleidungsstücke, nur nicht so, wie der Mörder sie vorher präsentiert hat.«
    »Also?«, fragte Emma Jan.
    »Also glaube ich, dass er gefasst werden will. Er will aufhören, schafft es aber nicht aus eigener Kraft.«
    »Mann, du hast wirklich zu viele Märchen gelesen!«
    »Okay.« Ich sah George an. »Wie lautet dann deine Theorie?«
    George schaute wieder auf den Jungen. »Kein Nachahmungstäter«, sagte er nach längerem Schweigen. »Ich stimme dir zu: zu viele Übereinstimmungen mit der Vorgehensweise dieses Scheißkerls. Meiner Meinung nach ist er nachlässig geworden

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