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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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oder hatte einen psychotischen Schub.«
    Emma Jan seufzte. »Mach dich nur lustig über uns.«
    »Psychotischer Schub«, brummte Max. »Wäre ja zu schön , wenn der direkt zum Selbstmord führte.«
    »Ich glaube, er verliert rasant den Bezug zur Wirklichkeit«, sagte George. »Erinnert ihr euch an Bundys letzte Morde, dieses wütende, sinnlose Abschlachten? Er hat überhaupt nichts mehr geplant, sondern nur noch blindlings drauflosgehauen. Du weißt es doch, Cadence. Diese Typen … hören nie von selber auf. Das weißt du.«
    »Vorsicht«, sagte Emma Jan mit einem mokanten Lächeln. »Das klingt nach einem abgedroschenen Klischee.«
    Wir beide starrten sie an.
    »Äh, wie bitte?«, begann Max. Er drehte sich zu mir um. »Ich dachte, Ihr Name sei Adrienne.«
    »Sorry«, sagte George. »Supergeheimer FBI -Scheiß. Wobei mir einfällt: Machen Sie sich bloß vom Acker, damit wir Sie nicht verhaften müssen! Und hey! Rufen Sie mich an, wenn Sie mein Flügelmann sein wollen.«
    Ein Polizist entfernte den verwirrten Dr. Gallo vom Tatort. Womit nur diejenigen übrig blieben, die zu Recht hier waren … und die waren nicht weniger verwirrt, das können Sie mir glauben.

49
    Stunden später war ich endlich mit meinem Bericht fertig. George, der den ganzen Papierkram schneller bewältigte als ich, war schon vor einer Stunde gegangen. Wie immer war es nach seinem Abgang ruhiger und friedlicher im Büro, allerdings auch langweiliger. George war die Art Mensch, der einen ganzen Raum einnehmen konnte, sobald er durch die Tür schritt. Wenn er ging, mutete das zuweilen sogar enttäuschend an.
    Er hatte eine unbestimmte Drohung ausgestoßen, die sich irgendwie um meinen Freund und Batteriesäure drehte (vermutlich würde er wegen der Splenda-Affäre bis ans Ende seiner Tage sauer sein), einen fiesen dreckigen Witz erzählt und war dann in einer schwarzen Rauchwolke (manchmal sah es wirklich so aus) verschwunden.
    Max Gallo war verwarnt und unter der Auflage einer späteren Zeugenaussage freigelassen worden, Anklage würde nicht erhoben werden, solange er sich von anderen JB -Tatorten fernhielt. (»Es sei denn, er wird eingeladen?«, hatte ich gefragt und war sogleich unter Michaelas sengendem Blick zusammengezuckt. Dass sie über unser Vorgehen nicht erfreut gewesen war, war noch sehr milde ausgedrückt.)
    Paul war unverzüglich in seinem Computerlabor verschwunden. Auf der Rückfahrt hatte er unaufhörlich Bandwurmsätze mit vielen Wiederholungen vor sich hin geplappert. Emma Jan musste George die ganze Zeit davon abhalten, sich umzudrehen und dem armen Kerl eine zu verpassen. Ich hatte ohnehin ein wenig Angst, er würde sich noch zu Tode zucken. Oder totgeprügelt werden. Jedenfalls war die Rückfahrt in die Zentrale furchtbar stressig.
    Georges Gereiztheit hatte sich allmählich zu leichter Verwunderung gemildert: »Ich glaub, wir haben ihn geknackt.«
    »Red nicht drüber!«, hatte ich ihn angezischt.
    Ich hasse diese Warterei, wenn es um Leben und Tod geht, doch in unserem Geschäft ist sie unumgänglich. Die FBI -Computer rechneten sämtliche Fakten durch, die wir ihnen über den letzten JB -Tatort eingeben konnten, und verglichen diese mit den Daten der letzten Morde. Obwohl wir auch die Möglichkeit eines Nachahmungstäters berücksichtigten, waren wir uns doch ziemlich sicher, jetzt auf der richtigen Spur zu sein.
    »Immer noch fleißig?«, fragte Emma Jan. Sie lehnte sich im Stuhl zurück und streckte sich. Ich hörte ihren Rücken knacken. »Ooooh, das hat gutgetan!«
    »Nein, ich bin fertig. Und total erledigt. Muss dringend nach Hause und mindestens neunzehn Stunden schlafen. Ach, und dieser blöde Köter«, stöhnte ich, als mir die Probleme wieder einfielen, die mich zu Hause erwarteten. Argh! Der arme Patrick, stundenlang mit diesem Köter eingesperrt, während ich mich nach Max Gallo sehnte und neue Leichen besichtigen durfte.
    »Ach so. Ähm. Shiro und ich wollten heute Abend eigentlich auf den Schießstand.«
    »Ach so?« Ich schaffte es gerade noch, keine Gereiztheit durchklingen zu lassen.
    »Jaa. Sie – weißt du, wir haben uns verabredet. Um gemeinsam auf den Schießstand zu gehen.«
    Tja, so ein Pech aber auch, Emma Jan. Shiro hätte lieber keine Verabredung treffen sollen, da doch die Möglichkeit bestand, dass sie diese nicht einhalten konnte. Denn diese Möglichkeit, das kann ich dir flüstern, besteht durchaus. Ich habe nämlich meinen Freund lange genug vernachlässigt .
    Ich rang mir ein Lächeln ab.

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