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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Ständer, während ihr beide jeden Moment Kochrezepte austauscht. Ich hatte mich darauf gefreut, dass ihr euch küsst und wieder versöhnt, aber jetzt wollt ihr euch nicht mal küssen ! Ich hätte es wissen müssen, Cadence, ich hätte es verdammt noch mal wissen müssen. Du machst mit deiner blöden Nettigkeit alles kaputt.«
    »Ich warte auf Ihr Erscheinen.«
    Schluck. Michaela.
    »Ständer ist weg«, vermeldete George, der mindestens zwei Nuancen bleicher geworden war.

60
    »Also«, begann Michaela. »Bringen Sie mich auf den neuesten Stand.« Hackhackhack! »Wenn es nicht zu viel Mühe macht.«
    Wir hatten uns in Michaelas anderem Büro versammelt, und sie verhackstückte gerade einen großen Stapel Staudensellerie, der wie ein blassgrüner Scheiterhaufen aussah.
    George sprang mutig in die Bresche, und dieses eine Mal war ich ihm wirklich dankbar. Michaela war in einer Unheil verkündenden Stimmung, und ich war mir nicht sicher, ob das nur an dem JB -Update lag.
    »Folgendes: Paul hat einen Blick auf den Tatort geworfen und sofort durchschaut, dass wir mit dem Muster vollkommen danebenliegen. Seit wir von den Mickelsons gekommen sind, hat er nur gezuckt und gezittert und fast einen Schlaganfall erlitten.«
    »Der Ärmste.«
    George und ich schüttelten die Köpfe. »Das Genie«, widersprach ich. »Es klingt gemein, aber je schlimmer Paul zuckt, desto besser für BOFFO . Was er rausgekriegt hat, Emma Jan … du würdest es nicht glauben. Er ist nicht nur Synästhetiker. Sein Savant-Syndrom … «
    Emma Jan beugte sich vor und umfasste die Ellenbogen mit ihren Händen. Sie wackelte auf dem Barhocker. Manche Menschen fühlen sich auf den Dingern nun mal nicht wohl, besonders nicht bei der Arbeit. »Darüber haben wir doch schon mal gesprochen.«
    »Stimmt.«
    »Nennt mich nicht Rain Man .« Aha! Da war ja unser Held. Paul stolperte in die Küche, den Blick starr auf den hohen Stapel Computerausdrucke in seinen Händen gerichtet, sodass er kaum auf den Weg achtete. Sein Hemd hing aus der Hose, seine Schnürsenkel waren offen. Ich hüpfte von meinem Barhocker, um ihn sicher zur Arbeitstheke zu bringen. »Das war vor zehn Jahren schon nicht mehr witzig, witzig, witzig, riecht jemand Blau?«
    »Komm, hier entlang. He! Vorsicht, Paul!«, schimpfte ich, als er stolperte. »Deine Brille ist ja ganz schmutzig! Wie willst du denn damit sehen? Und es wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn du malselber schauen würdest, wohin du … Vorsicht , hab ich gesagt! Mit einem aufgeschlagenen Kopf nützt du uns gar nichts.«
    »Jetzt hänsel ihn doch nicht«, seufzte George.
    Hack! Hack! Das laute Geräusch, mit dem deutsches Edelstahl im Wert von 400 Dollar auf das schwere Hackbrett traf, sorgte rasch dafür, dass Paul von seinen Daten abgelenkt wurde. »Sie riechen bestimmt Blau, wenn Sie das da machen«, sagte er zu Michaela.
    »Bringen Sie einfach alle schnellstmöglich auf den neuesten Stand«, befahl sie und hackte so forsch drauflos, dass Selleriestückchen in ihren Augenbrauen hängen blieben.
    »Das Muster, das Muster war falsch, aber HOAP .1 hat es erkannt. HOAP .1 kann jetzt Blau riechen. Vorher nicht. Dann hab ich die Leiche gesehen. Deshalb kann HOAP das jetzt.«
    Wir starrten ihn nur verblüfft an. Er erwiderte unsere Blicke mit vollkommenem Gleichmut. Wahrscheinlich, überlegte ich, war er schon von Geburt an so angestarrt worden … denn Paul konnte sich an solche Dinge wie Reinlichkeitserziehung erinnern .
    Wie üblich trug er gute Kleidung, die aber heute Morgen schwer in Unordnung geraten war. Sein Hemd war schmutzig, die Ärmel nicht zugeknöpft. Offenbar hatte er sie bis zu den Ellenbogen hochkrempeln wollen, aber entweder hatte ihm das zu lange gedauert, oder er war zwischen dem Aufknöpfen der Manschetten und dem Hochkrempeln abgelenkt worden. Also flatterten die Ärmel und waren angeschmuddelt. Das Hemd steckte nicht im Hosenbund. Und seine Brille war mit etwas verschmiert … Achsenfett? Aber das war doch unmöglich. Woher hätte Paul Achsenfett haben sollen? Und warum beschäftigte ich mich mit den unwichtigsten Details unseres Meetings?
    Weil ich nicht hören wollte, was Paul uns mitzuteilen hatte. Wenn HOAP .1 Blau riechen konnte, dann bedeutete dies, dass da draußen noch mehr Leichen waren, von denen wir nichts wussten. Und ich wollte es nicht wissen.
    Ich wollte kein Blau riechen.
    Selbst George schien von Pauls Zustand angerührt zu sein, denn er half mir, ihn auf einen leeren Barhocker zu bugsieren,

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