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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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hatte ich die ungeteilte Aufmerksamkeit von Michaela und Emma Jan. »Wenn wir diese schmierigen, vorbestraften Kerle sehen, also solche wie Behrman, dann können wir gar nicht anders, als unbewusst – ja vielleicht gerade unbewusst – denken: Der muss es sein, er sieht genau wie ein Serienmörder aus .«
    »Ich glaube nicht, dass auch nur einer von uns ... «
    »Nein, glaub mir, genau das haben wir gedacht. Ich wollte Behrman auch deswegen überprüfen, weil er wie ein Verbrecher aussieht . Er sieht wie der typische Mistkerl aus, dem einer abgeht, wenn er auf dem Weg zur Ku-Klux-Klan-Spendengala einen Jugendlichen ermordet.«
    Emma Jan grinste mich an und nickte beifällig. »Yup. Genauso sieht er aus.«
    »Aber der wirkliche Mörder, JB , der ist clever. Er oder sie hat einige Morde verübt, und wir sind nicht näher an ihm dran als … wann? Wann hat diese Mordserie begonnen?«
    »1954«, antwortete Paul, dessen Nase fast den Computerausdruck streifte. Michaela schüttelte langsam den Kopf und begann jetzt, Möhren zu putzen.
    »Ja, danke dir. Also: Seit 1954 pflastern Leichen seinen Weg, Leichen im ganzen Land, und trotzdem haben wir keinen Hinweis auf den Täter, der inzwischen vermutlich … siebzig Jahre alt sein muss? Wer würde schon in einem Altenheim nach einem Serienmörder suchen? Niemand, soweit ich weiß. Und das war unser kapitaler Fehler! Wir dachten, der Mörder müsse jung sein, er müsse aussehen wie ein Verbrecher … es ist auf keinen Fall jemand, der alt genug ist, um unser Großvater zu sein! Nur, dass er es eben doch ist.«
    »Glaubt ihr … denkt ihr, er hätte so viele Morde begehen können, wenn er wie ein Mörder aussähe ? Hätten die Jungs ihn dann auch nur in ihre Nähe gelassen? In den Fünfzigern? Na gut, damals vermutlich schon. Damals gab’s Kindesmissbrauch und sexuellen Missbrauch und auch Serienmörder, aber der durchschnittliche Teenager im Jahr 1956 wird von diesen Dingen nichts gewusst haben. So ist es JB vermutlich leichter gefallen, Opfer zu finden. Aber heutzutage? Wo jedes Kind Vermisstenfotos schon von Milchpackungen kennt und Law and Order: Special Victims Unit glotzt, heute, wo es eine Million Websites über Serienmörder gibt? Da wird es für JB viel schwieriger, seine Arbeit zu erledigen … aber er schafft es trotzdem, oder nicht? Und warum? Weil man ihm nicht ansieht, dass er mordet . Diese armen Jungs haben sich von seinem harmlosen Aussehen täuschen lassen, bis es zu spät war.«
    Alle starrten mich an.
    »Was ist?«
    Sie starrten weiter. Selbst Paul.
    »Tut das nicht!«, verwies ich sie scharf. »Ich mag das nicht.«
    »Dann, um Himmels willen«, flüsterte George heiser, »lasst es doch bleiben, ihr drei. Cadence, niemand will, dass du ausflippst oder dich auch nur ansatzweise angegriffen fühlst. Dass Adrienne nicht aufgetaucht ist, als du es wolltest, heißt noch lange nicht, dass wir die Erscheinung dieses rothaarigen Kastenteufels herbeisehnen. Wir starren dich nicht an! Wir … äh … wir denken . Während wir dich intensiv anschauen. Tatsächlich denke ich gerade … « Er unterbrach sich, und sein Gesicht nahm einen ganz eigentümlichen Ausdruck an.
    »Au, verdammt.« Er schlug sich so hart gegen die Stirn, dass ein weißer Abdruck entstand, der sofort rot anlief. »Wir sind doch ein paar verdammte Idioten.«
    »Würden Sie bitte deutlicher werden?« Michaela schnibbelte eine riesige Möhre zu orangefarbenen Münzen.
    »Natürlich ist es nicht bloß ein ältlicher Desperado, ein friedlicher Rentner. Hört gut zu: Es ist ein Team .«
    »Also gut … als er älter wurde, hat er bestimmt Hilfe gebraucht … «, überlegte Emma Jan.
    »Nicht erst, als er älter wurde. Von Anfang an. Wie die Hillside Stranglers, Bianchi und Buono. Ganz besonders wie diese Scheißkerle Bianchi und Buono. Denn welches ist das erste Team, dem wir jemals angehören? Egal, wer wir sind oder wo wir leben?«
    Ich hatte keinen Schimmer. Emma Jan glücklicherweise schon. »Unsere Familie.«
    »Ja, genau«, sagte George und zeigte anerkennend auf Emma Jan. »Das ist das erste Team, dem wir alle angehören. Und entweder gehört man dem Team auf Lebenszeit an, oder man wird irgendwann verkauft, aber auf jeden Fall ist unsere Familie das erste Team. Ich wette, bei diesen Typen geht’s auch um Familie. Versteht ihr nicht? Die Mordserie dauert schon viel zu lange, als dass sie etwas anderes sein könnte als eine Familienangelegenheit.«
    »Also … eine Familie von Serienmördern. Wie

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