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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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wird euch gefallen«, schmeichelte George. Das war bestenfalls eine widerliche Übertreibung, schlimmstenfalls aber eine ausgemachte Lüge.
    Mir war beides recht. Ich fing Emma Jans Blick auf und grinste. Sie zog die Augenbrauen hoch, während ihre Mundwinkel zuckten. Ich wusste, dass ich mich nicht in ihr getäuscht hatte! Sie stand auf Kampf. Auf jede Art von Kampf.
    »Ist schon okay«, lenkte Loun ein und versetzte Behrman einen, wie George es nennen würde, männlichen Rippenstoß. »Wir müssen uns doch nicht schämen. Hey, die sind die Regierung.«
    »Das stimmt«, sagte Emma Jan und zwinkerte mir zu. »Das sind wir.« Sie winkte und formte ein »Hi, Shiro« mit den Lippen.
    Winken? Sie winkte mir zu? Als hätte sie mich mitten in einer Parade erspäht?
    Hmm. Das war nicht die unpassendste Analogie für das, was hier …
    Ich winkte zurück und gab mir Mühe, nicht die Augen zu verdrehen. Winken. Gütiger Gott.
    »Ich meine, vielleicht ist es gut, wenn die hören, wie das mit den Good Citizens angefangen hat. Dann können sie sich endlich damit beschäftigen, den Abschaum von der Straße zu fegen, anstatt weiße Patrioten zu belästigen.«
    Ach, na klar! Die Patrioten-Karte wird doch immer wieder gezückt, um die widerlichsten Scheußlichkeiten zu rechtfertigen. »Aber wir sind doch Patrioten!« Als ob das irgendetwas änderte. Als ob das alles rechtfertigte.
    Auch ich bin Patriotin. Amerika ist das beste Land der Welt, und ich bin froh, hier leben zu dürfen. Das bedeutet aber nicht, dass ich die Liebe zu meinem Land dazu benutzen würde, eine Mordserie zu rechtfertigen. Und diejenigen, die das tun, geben mir schlichtweg Rätsel auf.
    »Soll ich euch sagen, was diese Fotos zu bedeuten haben? Mit denen haben die Good Citizens angefangen. Zu jener Zeit hat meine Familie in North Carolina gelebt, wo es ein echtes Problem mit den Farbigen gab.«
    »Oh, die Geschichte wird mir gefallen«, sagte Emma Jan trocken. »Das weiß ich jetzt schon.«
    »Ist ein Farbigen-Problem so was wie die Pest?«, fragte ich und zwinkerte Emma Jan zu. »Oder eher was wie eine Seuche? Wie Ratten vielleicht? Oder Mücken im Sommer?«
    »Halt die Klappe«, sagte George kurz angebunden, und zu meiner Überraschung gehorchte ich. Wenn er sich konzentrierte, wenn er sein sexuell besessenes, soziopathisches, egozentrisches Hirn dazu zwang, einen Fall zu packen und ihn zu lösen, ähnelte er auf bewundernswerte Weise einem Laserstrahl. »Weiter, Phil.«
    »Okay. Jedenfalls hatte meine Familie – ich rede von meinen Ururgroßeltern – sie hatten ein Problem mit Farbigen, aber niemand wollte ihnen helfen. Sie waren Farmer und wollten einfach nur friedllich auf ihren Feldern arbeiten.« Von unserer ungeteilten Aufmerksamkeit ermutigt, fuhr Loun lebhaft fort. »Aber dann wurden zwei kleine weiße Mädchen von einem Schwarzen ermordet – die waren elf und acht, die Mädchen. Der schwarze Bastard wollte eine Nummer schieben, und sie haben sich wohl gewehrt oder geschrien oder so, deshalb hat er sie totgeschlagen.«
    Schweigen. George, Emma Jan und ich wagten kaum zu atmen. Manchmal, wenn Verdächtige so im Fluss sind, kann man mehr erfahren, als man glaubt, denn sie sagen mehr, als sie eigentlich beabsichtigen.
    »Das muss ja schrecklich für Ihre Familie gewesen sein.« Ich versuchte, mitfühlend dreinzuschauen. Verdammt. Das konnte Cadence nun mal besser. Ihr würde sogar ein tollwütiger Wolf leidtun, der zum Mittagessen Frühchen frisst. »Ganz, ganz … schrecklich.« Bah! Diese Art Mitleid gehörte nicht gerade zu meiner Grundausstattung.
    Loun nickte, und sein breites, dunkles Gesicht verdüsterte sich bei der Erinnerung an die Familientragödie. »Yep. Das hat meine Familie zerrissen, kann ich euch sagen.«
    »Ihre Familie damals oder Ihre Familie heute?«
    »Mein Daddy hat mir das alles erzählt, als ich noch klein war. Ich sollte wissen, dass das Leben kostbar ist und man jederzeit einen geliebten Menschen verlieren kann.«
    »Eine schwere Lektion für ein kleines Kind. Das muss ja … « Verdammt! Warum fiel mir immer nur dieses eine Wort ein? Cadence, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber ich wünschte wirklich, du wärst hier . »… schrecklich gewesen sein.«
    Loun nickte traurig.
    Zu traurig.
    Da begriff ich, dass Louns Trauer so falsch war wie mein Mitleid. Und das ergab durchaus Sinn. Er hatte die Mädchen nicht gekannt, vermutlich hatte er niemanden seiner Vorfahren gekannt, die vor so langer Zeit gelebt hatten.

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