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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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mich ausgeraubt, nachdem er sich säubern und satt essen konnte?
    Anstatt zu warten und mit Nicole alles zu besprechen, war er aufgebrochen, um es allein zu erledigen, wie er im Leben immer alles alleine erledigt hatte. Nie war jemand da gewesen, der sich um ihn gekümmert hatte. Seit seinem 14. Lebensjahr nicht! Nicht mal seine zwei Ehefrauen. Vor der Botschaft blieb er eine Weile stehen. Dann holte er tief Luft und trat den Gang nach Canossa an. 
    „Entschuldigen Sie bitte, es geht um Pass-Angelegenheiten eines US-Staatsbürgers. Ich habe meinen verloren. Wo muss ich hin?“ 
    Der Beamte im Eingangsbereich hob gar nicht erst den Kopf, sondern nuschelte: „Dritter Stock. Zimmer 302.“ 
    Bob verzichtet auf den Aufzug. Er nahm die Treppe. So schnell wollte er nicht vor seinen Scharfrichter treten. Seine Pumpe klopfte heftig. Sein altes, müdes Soldatenherz gab ihm nicht mehr den Schwung, gebieterisch arrogant und selbstsicher aufzutreten. Diese Zeiten waren vorbei. Der düstere Gang übte auf Bob einen unangenehmen Sog aus. Als würde er in ein schwarzes Loch gezogen. Er klopfte an die Tür mit entsprechender Nummer. 
    „Moment!“, ertönte eine Stimme von innen und gebot dem niederen Volk, sich gefälligst nach den Wünschen und Weisungen der Staatsgewalt zu richten. Vermutlich aß drinnen gerade dieser Staatsgewaltige ein Brot und trank Kaffee. Genau wie seine einfachen Soldaten früher klein und jämmerlich vor seinem Büro in Warteposition gehen mussten. 
    Es rächt sich manchmal alles im Leben, dachte Bob. 
    Nach 20 Minuten steckte ein älteres, vertrocknetes, weibliches Wesen den Kopf durch die Tür und befahl ihm, jetzt einzutreten. Der Raum war leer. Es gab in der Tat niemanden, der die Wartezeit rechtfertigte. 
    Oh Gott! Diese Frau wird niemals meine Situation verstehen. Verhärmt und vom langen Dienst am Bürger ausgelaugt, glotzte sie Bob an. 
    Am liebsten wäre er wieder hinausgerannt. Er setzte sich mit verkrampften, schweißnassen Händen auf den ihm zugewiesenen Platz. Ähnlich verkrampft wie kürzlich, in Inspector Fellingtons Büro.
    Colonel Robert Duncan Leary, hochdekorierter Armeeoffizier der US Air Force, Träger einiger Tapferkeitsauszeichnungen, sollte sich schon wieder erniedrigen? Und nur, weil eine menschliche Schwäche ihn aus der Bahn geworfen hatte? Diese Frau hätte bestimmt Freude, sich mal an einem Elitesoldaten so richtig auszulassen, der sicher materiell und finanziell bestens ausgestattet gewesen war und das Luxusleben in vollen Zügen genießen durfte. Sie würde ihn jetzt nach Beamtenart registrieren und verwalten und verurteilen und … Oh Gott, war ihm schlecht! 
    „Geht es Ihnen nicht gut?“ 
    Eine Frage, die er niemals erwartet hätte, kam von einem solchen Wesen? Sein Gesicht war schweißgebadet und kreidebleich. 
    „Soll ich Ihnen ein Glas Wasser bringen?“ 
    Ein Licht in dunkler Nacht! Sie hatte Mitleid und Herz. 
    Sie stand auf und reichte Bob besorgt ein Glas. „Trinken Sie, mein Lieber! Gleich geht es Ihnen besser. Was haben Sie auf dem Herzen?“ 
    Vernahm er die Worte richtig? Bob stöhnte und stammelte: „Mein Name ist Ro…, Robert Leary, M’am. Colonel Leary. Mein Pass ging vor einem Jahr verloren – bei einem Überfall. Und ich möchte heute einen neuen beantragen.“ 
    So, das ist raus! Soll sie damit machen, was sie will! Jetzt ist mir alles egal. Auch wenn ich in Handschellen abgeführt werde … Wieder kam der Verfolgungswahn durch.
    „Natürlich!“, rief sie erfreut aus. „Colonel Leary! Nicole hat Sie angekündigt. Alle Papiere liegen schon bereit. Warten Sie, ich bin gleich wieder da“, erklärte das seltsam freundliche, weibliche Beamtenwesen und verschwand. 
    Bobs Gesichtsausdruck verwandelte sich innerhalb von 12 Stunden zum zweiten Mal in eine staunende Maske. Wann hatte Nicole das arrangiert? Und über welche geheimen Verbindungen und Kanäle verfügt diese Frau? Keine Fragen: Warum, wieso, weshalb? Und kein: Sofort abführen! Einfach: Liegen schon bereit! Mit welchen Mächten war sie noch im Bunde? Gowan, der Druide, war ja bereits ein Höhepunkt. Aber hatte sie auch Staatsapparate in der Hand, inklusive CIA und MI5?
    Erleichterung machte sich breit und zwang Robert in einen derart heftigen Lachanfall, dass er Angst hatte, sein Zwerchfell würde platzen. Nach zehn Minuten erst beruhigte er sich und wischte seine Tränen ab. 
    Die Frau kehrte zurück und präsentierte ihm seine neuen Papiere. „Wir müssen noch

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