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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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ihren ersten Besuch in Kairo. Diese Begegnung mit der unbekannten Zivilisation hatte bei dem jungen Mann extreme Reaktionen zur Folge: Lachen, Weinen, Schreien, Freude, Entsetzen, Staunen – alles auf einmal. 
    Dennoch verlangte er immer wieder hartnäckig, dorthin zurückzukehren. Das ägyptische Museum zog Gaius besonders an. Hiervon konnte er nicht genug bekommen. Tage musste Otenga mit ihm hier verbringen, denn Gaius wollte Schriftrollen anschauen und andächtig den Geschichten des Museumsführers lauschen. Alexandria wollte er plötzlich sehen und war enttäuscht, dass Kleopatras Palast nur noch unter Wasser existieren sollte. Auch Luxor und das Tal der Könige nahm er in Augenschein. 
    Otenga konnte an seinem Blick erkennen, dass er fassungslos war. 
    Verfall, Pestilenzen, Tod und Teufel. Wo er auch hinsah. Sollte die große Kultur der Pharaonen wirklich ausgestorben sein? In was für einer seltsamen Welt war er nur gestrandet?
    Nicht jeden Tag konnte er mit Dingen verbringen, die ihm Freude bereiteten. In letzter Zeit kamen oft diese identitätsscheuen Fremden und machten mit ihm Experimente, die ihm wehtaten. 
    Otenga war jedes Mal voller Mitleid mit diesem erfrischenden Wesen, wenn sie ihn mit Blutergüssen und Wunden zurückließen. Sogar angeschnallt wurde er, um an ihm unmenschliche Reaktionstests vollziehen zu können. Seine entsetzlichen Schreie, wenn sie Strom durch seinen Körper jagten, gingen nicht nur Otenga durch Mark und Bein. Alle hier im Haus hatten den sympathischen, jungen Mann liebgewonnen. Otenga fasste daher einen kühnen Plan. Er musste Gaius von seinen Peinigern befreien. 
    Um den Fluchtweg für Verfolger so unbequem wie möglich zu machen, sollten die Bewohner der Wüste bei der Flucht helfen. Die Beduinen. Die Wüste war ihr Zuhause. Keine Macht der Welt wäre so verrückt, Gaius hier zu vermuten oder zu suchen. Die Gastfreundschaft der nomadischen Tuareg war berühmt. Sofort waren sie einverstanden, das geschundene Wesen in ihrer Mitte aufzunehmen. Otenga hatte Vorkehrungen getroffen, die Flucht wie einen Unfall aussehen zu lassen. Mittlerweile war auch Vartan von den Experimenten angewidert und betätigte sich als Fluchthelfer. Er war zwar durch und durch Wissenschaftler, aber alles hatte bei ihm seine Grenzen. Zumal er nach und nach erkannte, wer ihm da ins Haus geschneit war und wem er nun in die Freiheit verhelfen konnte.
    Otenga war mittlerweile ebenfalls der Überzeugung, dass laut Aussagen des jungen Mannes nur einer vor ihnen stehen konnte: Der Klon von Gaius Julius Caesar!
    Die beiden Wissenschaftler zweifelten zuerst, dann waren sie ratlos. Leider ließen sich seine Schöpfer nicht in die Karten schauen und bestätigten weder die Annahme noch gaben sie Auskunft zu seiner Entstehung. Sie waren auch nicht erstaunt, als man ihnen mitteilte, dass der Mann seine kompletten Erinnerungen zurückerhalten habe. 
    Vartan vermutete eine neue Technologie, die extrem hoch entwickelt, eine komplette Rekonstruktion gestattete, inklusive Gedächtnis, mit uralter DNA. Vielleicht war sie sogar außerirdischen Ursprungs? Möglich war ja mittlerweile alles!
    Der Tag X war da, eine geheime Akte musste geschlossen werden. Otenga und Gaius flohen mit den Tuareg. 
    Vartan verwüstete zum Schein Labore und brannte einige Einrichtungen nieder. Hiernach fügte er sich selbst Verletzungen zu und rief die geheime Nummer der sogenannten Schöpfer an, um zu berichten, was vorgefallen war. Der Klon wäre wahnsinnig geworden, hätte alle angegriffen und später den Weg nach draußen gefunden. 
    Die Schöpfer waren sehr misstrauisch, kündigten einen Besuch und eine Jagd nach dem Flüchtenden an. Dass auch Otenga fehlte, entging ihnen nicht! 
    Quer durch die südliche Sahara führte der mühsame Weg der Flüchtlinge, bis sie endlich im Domizil eines Tuareg-Clans angekommen waren, der sich mit Kamelzucht beschäftigte. Gaius musste nicht reiten lernen und auch nicht kämpfen. Er war offensichtlich ein Naturtalent und eine Führernatur. Die Tuareg waren begeistert, und mit für Beduinen ungewohnt ungestümem Entgegenkommen nahmen sie den fremden Mann sehr schnell als einen ihrer Führer an, der für ihr Vorhaben von unschätzbarem Wert sein sollte. 
    Dieser fand sich nun in einer umgekehrten Situation wieder. Wie einst er die Gallier, hatten diese lange Zeit ganz Westafrika in ihre Gewalt gebracht. Aber die Tuareg leisteten jahrelang erbitterten Widerstand gegen die französische Kolonialmacht,

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