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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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ähnlich wie damals Vercingetorix und sein gallischer Clan gegen Caesar. 
    Sieh mal an! Diese schlitzohrigen Gallier waren auch mal am Zuge …!  
    Leider endete der Friedensvertrag einiger afrikanischer Staaten mit Frankreich für die Tuareg nicht glücklich. Sie wurden in vorgegebene Gebiete gedrängt und zur Ansiedelung gezwungen! Indianerschicksal! 
    Schnell erkannte dieses ausgegrenzte und unterdrückte Volk, in Planung eines erneuten Aufstandes, die hervorragenden, strategischen Talente des jungen Mannes, der ihre verstreuten Stämme mit Wortgewandtheit und Entschlossenheit einen konnte. Moderne Feuerwaffen waren Gaius zwar anfangs sehr fremd, aber nicht das Prinzip dieser teuflischen Maschinen. Schon in der Antike gab es Automaten, welche Pfeile durch das Ankurbeln eines Zugmechanismus nacheinander abschießen konnten. Nur von Hand betrieben. Damals waren seine Kohorten den herannahenden Pfeilen der Gegner nicht schutzlos ausgeliefert gewesen. Schilde lieferten den entsprechenden Schutz, und in einer von allen Seiten gepanzerten Formation wurde gegen den Feind vorgerückt. Dies war ohne Schilde jetzt nicht mehr möglich. Das Rattern der Maschinengewehre brachte Gaius zu neuen taktischen Überlegungen. Die Wüste als freies Feld bot wenig Schutz. Keinesfalls wollte er seine Männer einem solchen Kugelhagel ausliefern. Sollten doch die zeitgemäßen Militärs ihre Soldaten unsinnigerweise als Kanonenfutter verschwenden. Sein Plan ging auf, und die modernen Angreifer sahen sich verwirrt einer unterschätzten, nicht frontal, sondern von mehreren Seiten attackierenden Kompanie ausgesetzt, die keine Schüsse verschwendete. Und vor allem wenig Menschen.
    Endlich war in der Wüste wieder ein großer Führer aufgetaucht, der die traditionelle nomadische Lebensweise der Tuareg zu schätzen und zu bewahren wusste. Und welcher Erinnerungen an einen anderen erfolgreichen Krieger weckte. Durch seine revolutionären Kriegstechniken einte und führte im 19. Jahrhundert ein Zulu namens Shaka mehr als 20.000 Krieger gegen die fortschrittlicheren Britannier zum Siege. Gaius war nach dem Studium einiger Überlieferungen zu diesem Manne tief beeindruckt.
    Leider waren die immer noch unbezähmbaren Tuareg auf lange Zeit nicht einer notwendigen militärischen Disziplin unterzuordnen. Daher widmete sich Gaius später einer anderen Zielgruppe, die weit mehr interessiert war, sich zu einem neuen, schlagkräftigen Verband zusammenzuschließen. Ausgemusterte, scheinbar nutzlose, gallische Legionäre.
    Otenga hielt sich als Mentor im Hintergrund und widmete sich ganz der anderen Seite seines Zöglings. Seiner Bildung und Vorbereitung auf das zweite Jahrtausend nach Caesar. Kunst, Kultur, Klerus!
    Es war Zeit, um sich auch den verschiedenen Anhängern der Religionen der neuen Welt zu widmen: Muslime, Juden, Christen. Der entgegen seiner Massai-Tradition katholische Otenga, selbst ein Freigeist unter Ketzern, unterwies Gaius in allen religiösen Belangen, was dieser sehr interessiert aufnahm. Wie zuvor unterhaltende Literatur, Gedichte, Fach- und Sachbücher verschlang Gaius nun auch Teile des Korans, der Tora und der Bibel und war nach langen Gesprächen mit Otenga reichlich verunsichert. Aus seiner natürlichen Götterkultur war teilweise fanatische Gottesfurcht entstanden, und es hatten sich Gruppen gebildet, die sich um einen und denselben Gott scherten und sich durch unterschiedliche Auslegung seiner Macht gegenseitig übertrumpften sowie bekämpften. Und dabei oft ihre eigenen Vorschriften zum Umgang mit diesem Gott und seinem Volk widerlegten! Für Gaius war es daher sehr schwierig, sich für eine angemessene Religion der Neuzeit zu entscheiden. Den großen Religionen zu folgen, erschien ihm sehr anstrengend.
    Zu seiner Zeit wurde nicht gedroht, sondern mehr um das Anbeten bestimmter Götter geworben. Amüsiert erinnerte er sich an Opferkästen vieler Priester, die mechanische Tricks als göttliche Wunder verkauften und so ganze Heerscharen von Gläubigen in die entsprechenden Tempel lockten. Heute würde man das wohl eher einen Jahrmarkt oder eine Propagandafalle nennen. Angenehmer jedenfalls, als diese konkurrierenden Fanatiker. Also, wohin tendieren?
    Andererseits war er sich nicht sicher, ob seine Götter nach 2000 Jahren noch am angestammten Platze im Olymp weilten. Bisweilen kam ihm sogar der Verdacht, dass nicht mal die Unsterblichen die neuen Religionen und Technologien überlebt haben konnten. Früher wüteten nur Merkur,

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