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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Kinn ein.
    Â»Ma, er ist kein Leinwandliebhaber mehr. Er hat seit 1929 in keinem Film mehr mitgespielt.«
    Â»Aber er ist trotzdem mein Seelenpartner.«
    Â»Ma, denk an deine Manieren.«
    Â»Ich war immer eine Dame. Was macht Ernesto denn jetzt so?« Sie ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen.
    Â»Er kocht. Er hat einen Plattenspieler in der Küche, hört sich Opern an und kocht. Er hat einen Garten. Er ist ein lieber Mann, und ich möchte nicht, dass du ihn belästigst.«
    Â»Ich war immer eine Dame«, wiederholte Kitty.
    Â»Und Stella. Komm ihr bloß nicht in die Quere. Du kannst es dir nicht leisten, sie dir zum Feind zu machen.«
    Â»Ich wusste gar nicht mehr, dass Greenwater so weit draußen liegt«, sagte Kitty zweifelnd, während sie über die gewundene Straße durch die hügelige Landschaft fuhren. »Hier kommt der Eismann sicher nicht jeden Tag vorbei, oder?«
    Eden bog in das große Tor von Greenwater ein. »Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe.«
    Kitty mochte ungebildet, eitel, oberflächlich und schwach sein, aber sie war nicht dumm. Der Weg zu Ernestos Herz führte offensichtlich über die Küche. Sie band sich eine Schürze um und erklärte, sie wolle seine Schülerin sein. Eine fleißige Schülerin. Ihr Enthusiasmus war nicht gespielt, und sie lauschte ihm aufmerksam.
    Ernesto erlaubte ihr, ihn bei der Arbeit zu beobachten. Manchmal wies er sie an, letzte Handgriffe zu tun. War das Gericht fertig, verdrehte Kitty die Augen und erklärte, noch nie, nie hätte sie so etwas Köstliches gegessen. Ernesto hatte noch nie ein so begeistertes Publikum gehabt wie Kitty Douglass. Und es war lange her, dass ihn jemand so angebetet hatte.
    Mit Kitty als Schülerin brauchte Ernesto nie wieder die Ärmel hochzukrempeln und sich die Hände in fettigem Wasser schmutzig zu machen. Ernst saß er da, die Finger über dem mächtigen Bauch verschränkt, und hörte Kitty zu, während sie den Abwasch machte. Sie erzählte ihm von ihrer Theater-Vergangenheit. Ernesto, der an so viel Unterhaltung gar nicht mehr gewöhnt war, begnügte sich mit einem gelegentlichen Nicken, während er seinen Lieblingsopern lauschte. Die Musik vermischte sich mit ihrer Stimme. Er trank Wein. Manchmal schlief er ein, und dann fuhr er mit einem Ruck wieder hoch und stellte erstaunt fest, dass sie immer noch da war. Sie war ein Traum, zwar nicht von der Ehefrau, die er ja nie haben wollte, aber ihre Bewunderung stillte einen Hunger in ihm, den er fast vergessen hatte.
    Ernesto und sie saßen auf der Hollywoodschaukel, ihr Kopf auf seiner Schulter und Kitty beschrieb ihm die Kolibri-Crème. »Ich bin fast sicher, dass ich irgendwo darüber gelesen habe«, sagte sie, obwohl sie eigentlich wusste, dass sie sie erfunden hatte. »O Ernesto, es war das wunderbarste Dessert überhaupt. So köstlich! Und so fantasievoll!«
    Â»Was ist darin?«
    Sie hatte keine Ahnung. Sie wusste nur, dass es rosa und grün und köstlich gewesen war.
    Â»Dann werde ich es für dich zubereiten.«
    Â»O Ernesto, hast du tatsächlich ein Rezept für Kolibri-Crème?«
    Â»Ich brauche keine Rezepte. Ich werde es für dich kreieren. Meine Rezepte, all mein Wissen steckt hier oben.« Er tippte sich an den Kopf. »Ich schreibe nichts auf.«
    Â»Aber das solltest du, das solltest du wirklich, Ernesto.«
    Er tätschelte ihr stumm die Hand und erwähnte nicht, dass sein geschriebenes Englisch sogar noch schlechter war als sein gesprochenes.
    Kitty war noch keine zwei Monate auf Greenwater, da hielten sie und Ernesto schon lange Mittagsschläfchen in dem kleinen Gästehaus. Ernesto verbrachte nie die ganze Nacht bei Kitty, ignorierte jedoch Stellas Zorn. Stella nannte es Inzest, und Kitty achtete darauf, dass sie sich nie mit Stella allein in einem Zimmer aufhielt.
    Stella verlangte von Eden, sie solle der Affäre ein Ende machen, aber Eden, hochschwanger mit Liza, weigerte sich. Sie sagte, Kitty und Ernest seien alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
    Stella wandte sich hilfesuchend an Matt, aber auch er wich ihr aus. Unter vier Augen sagte sie zu ihm: »Du scheinst nicht zu verstehen, was hier auf dem Spiel steht. Es geht um Ernestos unsterbliche Seele. Von Eden erwarte ich ja gar kein Verständnis, aber du hast eine katholische Erziehung genossen. Unzucht ist eine Sünde. Edens Mutter wird

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