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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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einer Schüssel in die Spüle stellen.
    Die verbrannte Haut abziehen und die Paprikas vorsichtig halbieren.
    In einer großen Schüssel Ricotta, ein wenig frisch geriebenen Parmesan, Pfeffer und eine Prise Salz mischen. Gehackte Petersilie, ganz wenig Rosmarin und ein paar gehackte, geröstete Knoblauchzehen dazu geben. Im Sommer können Sie statt Rosmarin frisches Basilikum nehmen.
    Einen Klecks von dieser Creme auf jedes Paprikastück setzen, aufrollen und auf ein Backblech legen. Mit Olivenöl beträufeln und bei 180 °C etwa 30 Minuten lang backen. Heiß servieren.
    Wunderbar!
MOMENTAUFNAHME
Trauer
    In der Dämmerung eines Abends im April sah Matt das Ruderboot, das auf den Wellen des Sees gekentert war und kieloben trieb. Er schrie laut auf, sprang aus seinem Jeep und zog sich noch im Laufen die Stiefel aus. Er sprang vom Ende des langen Stegs und tauchte in dem schlammigen Wasser so lange, bis er auf ihre Leichen stieß.
    An jenem Abend richteten sich die Scheinwerfer von etwa einem Dutzend Autos aus dem Sheriffbüro auf den See. Taucher sprangen ins Wasser, Winden wurden eingesetzt, und dann zog man die Leichen von Ernest March und seiner Geliebten Kitty Douglass aus dem grünen Wasser. Eden und Matt standen am Ufer und schauten zu.
    Ernesto wurde gemäß den Riten und Ritualen der katholischen Kirche beerdigt, aber Kittys Leiche rissen sich die Mormonen unter den Nagel. Afton bestand darauf: Kitty sei in der mormonischen Kirche getauft worden, und auch wenn sie nicht als Heilige gelebt habe, so gehöre sie ihnen.
    Edens Schwester Ada gab Eden die Schuld an Kittys Tod. Wenn Eden nicht einen Katholiken geheiratet hätte, wäre das alles nie passiert. Ada weinte am Telefon und machte Eden heftige Vorwürfe.
    Der Staatsanwalt gab niemandem die Schuld. Im Mai 1956 wurde Tod durch Unfall festgestellt. Möglicherweise war einer der beiden im Boot zu schnell aufgestanden, und das Boot war durch die plötzliche Gewichtsverschiebung gekentert. Ein weiterer möglicher Faktor war Alkohol.
    Matt gab Kitty die Schuld an Ernestos Tod. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, begann er zu grübeln.
    Kittys Trinken hatte Ernesto getötet. Ernesto hatte die Hand nach ihr ausgestreckt, und sie hatte ihn getötet. Wenn Kitty nicht nach Greenwater gezogen wäre, wäre Ernesto noch am Leben. Wie verborgene Roststellen fraß sich Matts Verbitterung gegen Kitty Douglass in seine Ehe mit Eden.
    Edens Trauer wich mit der Zeit liebevoller Erinnerung an Kitty und Ernesto. Zumindest hatten sie einander geliebt, und Kitty hatte die Erfüllung ihrer großen Liebe zu Ernest March erfahren. Eden vermisste Ernesto, aber er war nie besonders lebhaft gewesen, und am meisten fehlte ihr seine Kochkunst. Aber Kitty? Kitty vermisste sie wirklich. Ohne Kitty Douglass schien die Welt grauer. Eden fehlte Kittys Papperlapapp , ihre Sentimentalität, ihre Schlager, ihr romantischer Enthusiasmus und all ihre irritierenden Eitelkeiten, an die sie sich zeit ihres Lebens geklammert hatte.
    Stellas Trauer wurde durch ihren katholischen Glauben gemildert, obwohl sie für Ernesto erneut schwarze Kleidung anlegte und sie auch für den Rest ihres Lebens nicht mehr ablegte.
    Monate vergingen, aber Matts Trauer ließ nicht nach. Er hatte keinen Appetit, weder auf Arbeit, noch auf Essen oder auf Sex, die drei Lebenselemente, die ihn immer angetrieben hatten. Stundenlang saß er allein am See. Manchmal nahm er Ernestos Chrysler und fuhr davon, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Die dunklen Schatten unter seinen Augen wurden tiefer. Er stritt sich mit seiner Frau, und noch nicht einmal seine Töchter, die dreijährige Liza und das Baby Stellina, konnten ihn aus seiner Verzweiflung herausholen. Manchmal ging es ihm ein bisschen besser, dann spielte er mit den Kindern, aber wenn sie dann ins Bett gebracht wurden, ging Matt hinauf, schlug die Tür seines Arbeitszimmers hinter sich zu und weigerte sich, mit Eden zu reden.
    Seine Frau flatterte wie eine Motte um die Flammen seiner Trauer herum.
    Stella tat sich mit Eden zusammen, um Matt zu beruhigen.
    Sie sagte ihm, er müsse sich für Ernesto freuen. Er sei jetzt im Himmel bei Nico, aber Matt erinnerte sie nur daran, dass sie seinerzeit gesagt hatte, Kitty sei Ernestos Verderben. Er bestand darauf, dass Ernesto im Zustand der Sünde gestorben und jetzt in der Hölle sei.
    Eden konnte seiner unermesslichen Trauer nichts

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