Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
Vom Netzwerk:
gewaschene und abgetropfte Preiselbeeren in die große Schüssel geben (sie können noch ein wenig feucht sein). Achten Sie darauf, dass die Früchte frisch und prall sind. Gerade die leuchtenden Farben machen die Lust an diesem Kuchen aus.
    Geben Sie 1 Tasse braunen Zucker hinzu und rühren alles gut um. Eine Zeit lang stehen lassen, ab und zu rühren. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, geben Sie zwei Esslöffel Speisestärke oder Tapioka hinzu. Gut vermischen. Das Tapioka hält den Kuchen zusammen.
    Legen Sie eine runde Kuchenform mit Mürbeteig aus und geben Sie die Fruchtmischung hinein. Butterflöckchen von 1 Esslöffel Butter darauf verteilen. Den Kuchen mit einer Teigplatte bedecken, die mehrfach eingestochen wird. 15 Minuten lang bei 220° C backen, dann die Hitze auf 180° C reduzieren und weitere 30 bis 35 Minuten backen. Vor dem Servieren ein wenig abkühlen lassen. Der Kuchen kann kalt oder warm mit oder ohne Schlagsahne serviert werden.
MOMENTAUFNAHME
Lebwohl in Fairwell
    Im November 1951 starb Gideon Douglass im Schatten der Berge.
    Eden kam in Begleitung ihres Bruders Ernest und seiner Frau Annie nach Idaho zurück. Ihre Trauer war vermischt mit Schuldgefühlen und Bedauern. Jahrelang hatte Gideon ihr und auch Ernest Briefe geschrieben, in der Hoffnung, sie fänden wieder zu ihrem Glauben und würden wieder in den Schoß der Kirche zurückkehren.
    Jetzt also kehrten sie aus Los Angeles nach Fairwell zurück, allerdings nicht in den Schoß der Kirche. Eden, Ernest und Annie waren geflogen, wobei sie dreimal umsteigen mussten. Als sie schließlich auf dem Flugplatz in Spokane landeten, war die Reise noch nicht zu Ende gewesen. Sie übernachteten in Spokane und nahmen am nächsten Morgen den Frühzug, weil nur dieser Zug in Fairwell hielt. Früher, in der Hochzeit der Silbermine, hatten die Züge dreimal am Tag in Fairwell gehalten. Kaum zu glauben, dachte Eden, dass früher extra die Eisenbahn durch die Berge gesprengt worden war, damit man an das Silber von Fairwell kam. Jetzt standen außer ihnen nur noch ein paar Jäger und eine Handvoll Geschäftsreisender am Bahnhof.
    Bruder Thorsen war da, um sie abzuholen. Margaret hatte ihn geschickt, und er hatte traurige Nachrichten: Sie kamen zu spät. Gideon war am Tag zuvor an Lungenentzündung gestorben. Ada und ihr Mann Melvin waren bei ihm gewesen. Kitty ging es zu schlecht. Bruder Thorsen geleitete sie zu seinem 1948er Dodge und sagte, Kitty nähme es nicht gut auf.
    Fairwell war in den Jahren, seit Eden und Ernest den Ort zuletzt gesehen hatten, heruntergekommen. Sie fuhren am Friedhof und der Kirche, dem Gerichtsgebäude und der Schule vorbei. Die Läden an der Silver Street waren mit Brettern vernagelt, und auch die Redaktion der Enterprise war geschlossen. Das Buck’s Head Hotel allerdings gab es noch. Der Dodge fuhr die ungepflasterte Straße hinauf bis in ihre alte Nachbarschaft. Ausgemergelte Hunde bellten sie an, als sie vorbeifuhren.
    In der Nähe des Douglass-Hauses standen zahlreiche Autos und Trucks. Alle Fenster waren hell erleuchtet. Bruder Thorsen bemerkte, dass alle Heiligen von Fairwell Gideon Douglass die letzte Ehre erwiesen. Erneut kondolierte er ihnen, und sie dankten ihm.
    Ada und Melvin Brewster begrüßten das Trio aus Los Angeles reserviert. Annie hatten sie nie kennen gelernt. Ada und Melvin trugen beide eine Brille, und sie hielten die Lippen auf dieselbe Art und Weise missbilligend geschürzt, sodass sie mehr wie Bruder und Schwester aussahen, statt wie ein Ehepaar. Vielleicht war das so, wenn man sechs Kinder hatte, eins unterwegs, und seit zehn Jahren nichts anderes tat, als in der kleinen Post Briefe zu sortieren.
    Kitty saß auf der Couch, hielt ihre Strickjacke mit einer Hand fest und tippte sich mit den Fingern der anderen Hand an die Lippe, als dächte sie über etwas nach. Sie starrte auf den leeren Bildschirm, der wie ein einäugiger Gott auf dem Ehrenplatz stand, den früher das Radio eingenommen hatte.
    Kitty wirkte überrascht, aber nicht unbedingt erfreut, als sie Eden, Ernest und Annie sah. Sie roch nach Evening in Paris und Chesterfields. Sie flüsterte Eden zu: »Ich war selbstsüchtig, Schätzchen. Aber ich werde mich ändern, und alles wird ganz anders sein. Hör bloß nicht auf Melvin. Das war ein Irrtum, Schätzchen. So krank ist Pa gar nicht.«
    Dann blickte sie wieder zur Tür, als

Weitere Kostenlose Bücher