Café Eden - Roman mit Rezepten
freundlich, dankbar dafür, dass die Frage nach der Unterwäsche der Französinnen nicht mehr zur Debatte stand.
»Das Barbecue meiner Mutter ist in ganz Arkansas berühmt«, sagte Walter. »Bis nach Memphis.«
»Nun, ich habe so etwas Leckeres auch noch nicht gegessen. Allerdings war ich auch noch nie in Arkansas. Was tut deine Mutter denn hinein?«
»Sie hat nichts aufgeschrieben, sie hat es alles hier drin.« Walter tippte an seinen Kopf. »Aber sie schreibt es für dich sicher gerne auf, wenn du möchtest.«
Zufrieden, dass sie ihren Mann und seine Familie so gut eingeführt hatte, wandte sich Alma Epps an Eden. »Was machst du denn jetzt, wo der Krieg vorbei ist?«
»Eden heiratet«, sagte Afton lächelnd. »Alle Mädchen heiraten.«
⢠Die bis nach Memphis berühmte Barbecue-Sauce â¢
Wie die meisten Köche übernahm Eden das Rezept von Mrs. Sally Epps einfach. Es wurde Edens berühmte Sauce im Café Eden. Ihre kann es auch werden.
Die Sauce schmeckt immer ein wenig unterschiedlich, je nachdem, was Sie im Haus haben. Wichtig ist vor allem das Gleichgewicht zwischen süà und sauer, scharf und mild. Zum SüÃen können Sie Honig oder Ahornsirup nehmen, verschiedene Arten von Senf, aber der Trick ist jedes Mal, die richtige Balance zu finden. Sie müssen während der Zubereitung häufiger probieren.
Zwei Zwiebeln fein hacken und in heiÃem Ãl anbraten. Die Hitze reduzieren, viel braunen Zucker darübergeben und 15 bis 20 Minuten unter Rühren kochen. 2 oder 3 Knoblauchzehen hinzugeben. Wenn Zwiebel, Zucker und Knoblauch zu einem dicken Brei verkocht sind, irgendeinen Fruchtsaft hinzufügen, allerdings keinen Orangensaft. Ein Schuss Essig verleiht Würze. Honig oder ½ Tasse Zucker hinzugeben. Dann zerstampft man reifes Obst, Wassermelone zum Beispiel. Pfirsiche eignen sich hervorragend, müssen aber geschält werden. Aprikosen braucht man nicht zu schälen. Auch Johannisbeeren oder Erdbeeren sind gut, Trauben aber nicht, weil sich die Haut ablöst. Das zerstampfte Obst in die Sauce geben und nicht mehr kochen.
SchlieÃlich fügen Sie den Inhalt einer ganzen Flasche Ketchup hinzu, die sie mit einer Tasse Weinessig ausspülen.
Geben sie einen guten Löffel Senf hinzu, Salz und Pfeffer. Umrühren und abschmecken. Wenn Ihre Sauce ein bisschen schärfer sein soll, geben sie noch ein paar Teelöffel Chilipulver hinein. Bei niedriger Temperatur köcheln lassen und ab und zu umrühren, bis die Sauce eine schöne dunkelrote Farbe angenommen hat.
Passt hervorragend zu Rippchen, Koteletts oder Hühnchen. Kann aus einem langweiligen Hotdog einen Star machen.
MOMENTAUFNAHME
Der Ochse und das Pferd
A nnie Agajanian Douglass und Eden verband eine Freundschaft, die ihr ganzes Leben andauerte. Sie waren mehr Schwestern als Schwägerinnen.
Annies Eltern waren armenische Flüchtlinge aus der Türkei, die in Griechenland gelebt hatten. 1923 waren sie nach Los Angeles gekommen. Annie kam während der Ãberfahrt zur Welt. Vartan und Shushan Agajanian sprachen sieben Sprachen, allerdings beherrschte Vartan Englisch nie vollständig.
Von ihrem Vater lernte Annie früh, dass Menschen essen müssen. Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn er nicht zu einem Volk gehört hätte, das nichts zu essen hatte. Der Ausdruck armenische Hungerleider durfte in Vartans Gegenwart nicht erwähnt werden, in keiner Sprache. Er mietete einen kleinen Laden in Santa Monica und eröffnete ein Lebensmittelgeschäft. Er gab Kredit - mit Zinsen -, und es ging ihm gut.
Vartan Agajanians Familie lebte einfach, sogar frugal, während er das Geld aus dem Geschäft in Grundstücke überall in Los Angeles County anlegte. Als Annie, seine älteste Tochter, sechzehn war, war er ein reicher Mann. Sie besaÃen ein Haus in Beverly Hills mit einem Park und einem Pool. Vartan machte den kleinen Laden in Santa Monica zu und eröffnete den ersten von mehreren groÃen Supermärkten.
Annie Agajanian war klein, lebhaft, mit dunklen, lachenden Augen und einem reizenden Lächeln. Sie war die Beste ihres Jahrgangs auf der Beverly Hills High und studierte Kunstgeschichte an der UCLA.
Ernest Douglass, der damals bei der Navy war, lernte sie bei einer Tanzveranstaltung kennen. Für Ernest war es Liebe auf den ersten Blick. In seiner Marineuniform wirkte er groà und stark neben ihr;
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