Café Eden - Roman mit Rezepten
nach oben.
In jener Nacht liebten sich Nico und Stella, schlieÃlich war es ein auÃergewöhnlicher Anlass.
Beim Frühstück war das Mädchen nicht mehr da. Ernest, Nico und Stella frühstückten gemütlich am Pool des Ambassador. Der Pool in Agua Verde war zwar schon ausgehoben, aber noch nicht gebaut. Ernesto und Nico schwammen ein wenig und machten sich dann reisefertig. Ernesto und Nico so adrett wie immer, und Stellas blauer Seidenschal bildete einen hübschen Kontrast zu ihrer bräunlichen Haut. Ernest March bezahlte die Hotelrechnung mit einem Scheck und hinterlieà ein denkwürdiges Trinkgeld. Der Manager rief einen Pagen, und die drei wurden mitsamt ihrem Gepäck zu ihrem Fahrzeug eskortiert.
Am Nachmittag ging Ernest March zu dem groÃen, nierenförmigen Loch, aus dem der Swimmingpool in Agua Verde werden sollte. Er stolperte, verlor das Gleichgewicht und rutschte im Schlamm in das tiefe Ende der Grube. Dort saà er drei Stunden lang und hielt sich eine Pistole an den Kopf, bis sein Bruder ihn fand.
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I hre Fingerspitzen waren blau vom Kohlepapier, aber alles lag perfekt geordnet in der Mappe, auf der stand: MARCH, MATT, GREENWATER PICTURES. Alle Anträge und Formulare, die Berechnungen, Steuerunterlagen, Versicherung und ein Plan des Teils der vierhundert Morgen, der beliehen werden sollte, um Matts Träume wahrzumachen.
So oft wie möglich kam Matt am späten Nachmittag von Greenwater, um sich mit Eden nach ihrer Arbeit in der Bank in ihrer kleinen Wohnung zu treffen. Oft geschah das spontan und ungeplant. Wenn Eden sah, dass der Jeep aus Greenwater vor dem Haus parkte, schloss sie auf und warf sich in Matts Arme.
Sie liebten sich und gingen dann zu Pierinoâs. Vielleicht arbeiteten sie auch am Kreditantrag. Sie gingen ins Kino, am liebsten in Western, saÃen in der letzten Reihe mit ihrem Popcorn, und Matt erzählte ihr flüsternd, was er bei seinen Western anders machen würde. Oder sie holten sich chinesisches Essen in kleinen Pappkartons, setzten sich in ihre geräumige Badewanne und fütterten einander mit Stäbchen. In jenem Sommer nahm Matt March Eden an Orte mit, die sie nie erträumt hätte. Sie gingen auf Partys in den Häusern der Filmproduzenten. Sie trafen sich mit diesen Männern und Frauen in Bars und Cafés an Sunset und Gower, sie pfiffen und applaudierten, als die Sons of the Sagebrush in einer Bar am Ende des Tals auftraten. Häufig verabredeten sie sich mit Ginny und Les Doyle im Lieblingscafé der Stuntmen, wo das Essen einfach war, die Kellnerinnen stämmig, das Bier kalt und Hank Williams aus der Jukebox ertönte. Sie gingen zu einem denkwürdigen Essen bei Juan und Marinda Reynolds. Juan, der an einem schrecklichen Husten litt, war seit vielen Jahren Stuntman. Marinda war eine fabelhafte Köchin, eine zarte, grauhaarige Frau, die von der mexikanischen Revolution erzählte und wie sie mit Pancho Villa Eiscreme gegessen hatte.
Aber Matt stellte Eden nie seiner Familie vor, und Eden nahm Matt auch nie zu ihrer Mutter mit. Matt kannte Annie, das musste reichen. Die Zeit, die sie mit ihm hatte, wollte sie mit niemandem teilen, und sie wollte sich nicht ständig für Kitty entschuldigen müssen.
Wenn Matt früh am Morgen die Wohnung verlieÃ, weckte er Eden nie auf; es war eine lange Fahrt nach Greenwater, und die Arbeit begann schon in der Dämmerung. Seine Wärme jedoch blieb den ganzen Tag bei Eden und umhüllte ihren Körper wie ihre Seele. Sie liebte ihn. Er liebte sie. Sie sprachen oft von ihrer Liebe, manchmal wortlos, mit einer Liebkosung, einem Blick oder einfach mit der Wärme, die ihre Körper ausstrahlten. Aber Matt sprach nicht von Heirat. Wenn sie von der Zukunft redeten, ging es um Matts Träume für Greenwater und um den Kredit. Eden war entschlossen, ihn zu heiraten, aber sie wartete, bis er ihr einen Antrag machte.
Im August waren alle Unterlagen für den Kredit fertig, und Matt machte einen Termin mit Walter Brock. Edens Beitrag, ihr Wissen und ihre Erfahrung, erwähnte er nicht.
Walter Brock sagte, er werde Matts Antrag dem Finanzausschuss der Bank vorlegen. Fünf Tage später teilte Walter Eden mit, dass die Columbia First National für gewöhnlich nicht in so etwas investierte - er suchte nach dem richtigen Wort... Aber Greenwater sei ein schöner Grundbesitz. Das Tal boomte, und die Investition stand auf soliden FüÃen. Er
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