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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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Tasse Kaffee?«
    Â»Ich wette, das sagst du zu allen Männern.« Er setzte sich in den Stuhl vor Brocks Schreibtisch und starrte auf die Tennistrophäen. Eden ging wieder an ihren Schreibtisch und schloss die Tür hinter sich.
    Um zehn nach zwei war Walter Brock immer noch nicht da. Um fünf vor halb drei hatte Eden nasse Handflächen, und der Schweiß stand ihr auf der Stirn. Sie telefonierte herum, um nachzuforschen, ob Mr. Brock vielleicht in einem anderen Büro war. Aber er war nirgendwo zu finden. Sie wagte nicht, ihr Büro zu verlassen, um nach ihm zu suchen. Angenommen, er käme in der Zwischenzeit, und sie säße nicht an ihrem Platz? Sie wagte auch nicht, mit Matt in Brocks Büro zu warten. Matt sollte nicht sehen, wie besorgt sie war. Hatte sie vielleicht etwas übersehen? Hatte Walter einen Unfall gehabt? Alle möglichen Dinge schossen ihr durch den Kopf.
    Schließlich sah sie Walter Brock durch den Haupteingang kommen. Er und ein anderer Mann kamen auf das Büro zu. Es war Mr. Simon, Brocks Termin für halb drei! Ach du lieber Himmel! Eden stand auf und sprudelte hervor: »Mr. March wartet auf Sie, Walter. Haben Sie ihn vergessen? Er war...«
    Â»Das dauert nur eine Minute«, sagte Walter zu Mr. Simon. Er ignorierte Eden völlig. »Nehmen Sie Platz.« Er wies auf den Stuhl neben Edens Schreibtisch. »Sie gibt Ihnen einen Kaffee.« Er verschwand hinter seiner undurchsichtigen Glastür, und man hörte Stimmengemurmel.
    Â»Ein Kaffee wäre wunderbar«, sagte Mr. Simon.
    Eden ließ sich schwer auf ihren hölzernen Bürostuhl sinken. Irgendetwas hatte sie vergessen. Irgendetwas Wichtiges! Was war es nur? Sie kam nicht darauf. Nachdenklich knabberte sie an ihrem Daumennagel und ging im Geiste alle Unterlagen noch einmal durch. Hatte sie etwas übersehen? Aber Greenwater gehörte eindeutig Matt March, also war mit dem Kreditantrag alles in Ordnung. Es musste etwas anderes sein.
    Die Glastür ging auf und Matt trat heraus. Sein Gesicht war blass, die Lippen hatte er zusammengepresst, und seine dunklen Augen blickten ausdruckslos. Er hatte nichts in der Hand und ging ohne ein Wort an Eden vorbei.
    Â»Hier entlang«, sagte Walter zu Mr. Simon. »Was, kein Kaffee?«
    Â»Was geht hier vor sich?«, fragte sie Brock. »Was ist mit dem Geld?«
    Â»Der Kredit?« Walter führte Simon in sein Büro. Eden folgte ihnen. Brock ergriff die Aktenmappe, MARCH, MATT, und reichte sie ihr. »Der Kredit wurde abgelehnt.«
    Â»Nein, das stimmt doch nicht. Der Finanzierungsausschuss...«
    Â»Hat es sich anders überlegt. Nach eingehenderer Prüfung sahen wir uns nicht imstande, Geld für Cowboys und Indianer zu verleihen. Nein, wir haben uns dagegen entschieden.« Er schwieg und blickte ihr ins Gesicht. »Ich handle im Auftrag der Bank. Wie Sie im Übrigen auch. Zeit ist Geld.«
    Eden verschlug es die Sprache. Und dann sah sie das Glitzern in seinen Augen. Und da wusste sie, was sie übersehen hatte.
    Sie drehte sich um, die Akte an die Brust gepresst, aber Matt March war nirgendwo zu sehen. Sie legte die Aktenmappe auf ihren Schreibtisch und rannte hinter ihm her. Die anderen Angestellten blickten erstaunt auf, als sie an ihren Schreibtischen vorbeilief. Ein Murmeln ging durch den Saal. Anscheinend war Eden entgangen, was alle anderen irgendwie gewusst hatten.
    In der grellen Augustsonne blickte sie die Spring Street entlang und sah Matt, als er gerade um die Ecke biegen wollte. Laut rief sie seinen Namen und rannte auf ihren hohen Absätzen hinter ihm her. Als er endlich stehen blieb und sich umdrehte, schlang sie ihm die Arme um den Hals. »Oh, Matt! Es tut mir so leid! Es liegt nicht an dir! Auch nicht an Greenwater! Das ist nicht der Grund, Matt!« Sie schüttelte ihn. »Hör mir zu! Sieh mich an! Rede mit mir!«
    In seinen Augen stand ein solcher Schmerz, eine solche Demütigung, dass sie es kaum ertragen konnte. Er löste ihre Hände von seinen Schultern. »Ich nehme es nicht persönlich«, erklärte er. »Ich verstehe etwas vom Geschäft. Ich bin kein blöder Spaghettifresser.«
    Â»O Gott, Matt! Was hat er bloß zu dir gesagt? Der Bastard. Hör mir zu..., bitte.« Sie umfasste seinen Kopf mit beiden Händen und streichelte sein blasses Gesicht. »Es war meine Schuld, Matt. Brock hatte nie vor, dir das Geld zu leihen. Ich habe es nur nicht begriffen. Ich wollte

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