Café Luna: Verbotenes Glück
und spielte das Spionspiel mit.
„Außer uns – nur Cocktailschlürfer“, nickte sie. „Am besten halten wir uns bedeckt, um unsere Mission nicht zu gefährden!“
„Meine Worte! Ich bin übrigens Matthis Lambert.“
„Molly Jäger“, entgegnete Molly schnell und hielt ihm die Hand hin. „Und ich bin schwer dafür, dass wir uns duzen, immerhin heißt es hier: wir drei gegen den Rest der Welt! Das hier ist Luisa.“
„Hallo, Molly, hallo, Luisa, sehr erfreut.“ Matthis grinste sie an. „Um ehrlich zu sein, mehr als erfreut. Immerhin stehe ich hier schon eine ganze Weile herum, und langsam komme ich mir vor wie ein Alien.“
„Nur wegen der einsamen Bierfraktion?“, Luisa lächelte zurück. Dieser Matthis schien nett und normal zu sein. Genau das Richtige für Molly, um sie darüber hinwegzutrösten, dass ihr Nachbar ihr einen Korb gegeben hatte.
„Eher wegen allem“, zuckte Matthis nun mit den Schultern. „Zum Beispiel kann ich nicht einmal mit einer coolen Berufsbezeichnung aufwarten, die viele englische Begriffe hat, die kein Mensch kennt. Da bin ich hier vermutlich der Einzige.“
Jetzt hatte Molly Blut geleckt.„Kommt doch darauf an, was du daraus machst“, erläuterte sie. „Ich zum Beispiel bin Face and Cheveu-Gestalterin. Luisa hier, na ja, das ist gerade etwas schwierig einzugrenzen … was machst du?“
„Ich bin Tierarzt“, Matthis sah Molly und Luisa an, gespannt auf ihre Reaktion.
„Du könntest es mit Veterinär versuchen“, schlug Luisa vor, „dann nicken alle, und nur die zehn Prozent mit einem Haustier wissen, was es ist.“
„Oder aber“, fiel Molly nun ein, „Heim-, Nutzfourlegs specialized surgeon.“
Dieses Problem hatte Daniel nicht. Schließlich wusste hier jeder, wer er war. Er war relativ spät eingetroffen, so wie immer. Gerade bei solchen Veranstaltungen unterschied der Zeitpunkt des Eintreffens das wichtige Publikum von den Möchtegerns. Sofort hatte er Maren entdeckt, was ihm überraschenderweise einen Stich direkt ins Herz versetzt hatte. Wie schaffte sie es nur jedes Mal, wenn sie sich bei irgendeinem Event über den Weg liefen, noch atemberaubender auszusehen? Beeindruckt musterte er ihr Outfit. Er freute sich darauf, ihr nachher persönlich zu gratulieren, wenn sie die ganzen Pflichtkandidaten hinter sich gebracht hatte.
Konstantin von Heidenthal, der neben ihr stand, entlockte ihm dagegen nur ein genervtes Aufseufzen. Dieser kleine Nachkomme der Konkurrenz tauchte in letzter Zeit auch wirklich überall auf, wo er nichts zu suchen hatte. Langsam, aber sicher arbeitete er sich zum Störobjekt Nummer eins vor. Und zwar nicht nur, weil er in einer hohen Position bei Hansen arbeitete. Nein, Daniel Hansen beneidete diesen Mistkerl um alles, was er hatte und es offensichtlich nicht einmal richtig zu schätzen wusste! Bei Hansen Kaffee ließ er lauter Ideen vom Stapel, die er ganz nonchalant als „Vorschläge“ titulierte, „die mal eine Überlegung wert wären“. Und hier stand er mit einem nicht zu übertreffenden Selbstbewusstsein neben der strahlend schönen Maren, ohne ihr auch nur ein einziges Mal einen bewundernden Blick zuzuwerfen.
Konstantin von Heidenthal war eine Null auf ganzer Linie. Warum nur sah das niemand, auf den es ankam – außer ihm? Daniel genehmigte sich ein paar der Kir Royals, ging dann an der Bar zu einem zwölf Jahre alten Whisky über und unterhielt sich lässig mit den Models, die zufällig neben ihm standen. Zumindest ging Daniel davon aus, dass es sich um mehr oder weniger gut bezahlte Models handelte. Sie alle sahen unglaublich gut aus, wogen fast nichts, und nach fünf Minuten Unterhaltung langweilte er sich. Überhaupt langweilte er sich normalerweise recht schnell in Gesellschaft. Und heute hatte er nicht einmal Lust, eine der gut gekleideten Damen mit nach Hause zu nehmen. Seufzend kippte er das nächste Glas, als sich Katharina von Heidenthal zu ihm gesellte und ihn feixend ansah.
„Daniel, schön, dich zu sehen. Wenn auch nicht besonders überraschend.“ Taxierend ließ sie ihren Katzenblick an seinem teuren Anzug entlanggleiten und bewunderte den guten Schnitt, der seinen trainierten Körper zur Geltung brachte. Daniel und sie sahen sich in regelmäßigen Abständen auf allen wichtigen Partys, und er war immer sehr gut gekleidet.
„Noch eine Viertelstunde bis Mitternacht“, stichelte sie, während sie ganz leicht mit ihrem Finger über seine Brust strich, „meinst du, du schaffst es bis dahin?“
„Was
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