Café Luna: Verbotenes Glück
genau?“ Daniel lächelte sie erfreut an. Katharina war immer ein Highlight. Egal, wo sie auftauchte, die Veranstaltung gewann automatisch durch ihre Anwesenheit. Nie wusste man, was sie vorhatte. Katharina war unberechenbar, und gerade das reizte Daniel an ihr. Ja, sie schöpfte ihre monatliche Apanage aus dem Vermögen der Konkurrenz, na und? Katharina war immer für einen interessanten Schlagabtausch zu haben.
„Na, dich um den Verstand zu trinken“, zuckte sie nun mit den Schultern. „Das ist dein achtes Glas.“
Daniel winkte ab. „Zählst du mit? Ich versuche nur, diese lahme Veranstaltung ein wenig spannender zu gestalten …“
Katharina ließ sich neben ihm auf einen Barhockernieder und zog gespielt artig ihren kurzen Rock ein paar Zentimeter nach unten. Ihre Knie bedeckte er dadurch noch lange nicht.
„Wenn es nutzt, bestell mir dasselbe!“, erklärte sie.
Daniel schob ihr das gerade aufgefüllte Glas hin. „Sei bitte mein Gast“, dann orderte er sofort zwei weitere Whisky.
Katharina trank den Whisky, als wäre er Wasser, und nahm dann Daniel erneut in Augenschein. „Ich fürchte, einer macht es nicht besser. Ich bitte dich, der Hauptact soll sein, Eintrittskarten für James Blunt zu gewinnen?!“ Sie schüttelte sich und griff sofort nach den neuen Gläsern, die bereits auf dem Tresen vor ihnen standen. „Wer will diese Heulsuse schon hören?“
Daniel nickte und nippte an seinem Getränk. „Lustige Spielchen fürs Altersheim, meine Rede.“
„Also was tust du noch hier?“, wollte Katharina wissen und lehnte sich verführerisch gegen ihn. Daniel warf einen heimlichen Blick in Marens Richtung und zuckte dann locker mit den Schultern.
„Umsonst zwölf Jahre alten Whisky trinken“, schlug er vor. „Dann ins Bett fallen und morgen einen interessanteren Tag haben.“
„Warum wart ihr nicht schon früher hier, ihr hättet mir einiges erspart!“ Matthis bestellte noch eine Runde „ehrliche Biere“, wie er es nannte, und fühlte sich endlich nicht mehr ganz und gar fehl am Platz. Ein Moderator kündigte an, dass in den nächsten Minuten die Freikarten für das Konzert ausgelost werden sollten, und alle zückten ihre Einladungen. Molly strahlte Matthis an, und Luisa hatte endlich das Gefühl, ganz langsam wieder zu sich selbst zu finden und nicht sechzig Minuten pro Stunde über Konstantin nachdenken zu müssen. Sie war froh, dass Molly sie hierhergeschleppt hatte. Das war, bevor sich Matthis mit seinem Bier in der Hand umdrehte, jemanden entdeckte und winkte.
„Liebe Spioninnen, erlaubt mir, euch die Dame des heutigen Abends vorzustellen und meinen besten Freund“, sagte er. Molly und Luisa drehten sich lächelnd um.
Luisa gefror das Blut in den Adern, und das gelöste Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand schlagartig. Vor ihr standen Konstantin und die dunkelhaarige Frau, mit der Luisa ihn im Juweliergeschäft gesehen hatte. Automatisch wich sie einen Schritt zurück und stieß unsanft gegen die Theke. Molly warf ihr einen fragenden Blick zu. Doch da redete Matthis schon weiter.
„Luisa, Molly, das hier ist die Frau, die diese Bar eingerichtet hat, Maren Bergmann, und … mein bester Freund Konstantin von Heidenthal.“
„Und mein Verlobter“, fügte Maren hinzu und schüttelte Mollys Hand. Luisa zuckte zusammen, als hätte sie jemand geschlagen, doch es war Molly, die am heftigsten reagierte. Sie prustete den Schluck Bier, den sie gerade hatte nehmen wollen, mit einem ungläubigen Husten genau auf Marens spanisches Ensemble. Einen Moment rührte sich niemand. Dann überschlug sich Molly mit Entschuldigungen und riet Maren, sofort lauwarmes Wasser und Zucker auf den Fleck zu tun, um den Geruch zu neutralisieren. „Soll ich mitgehen?“, fragte sie sogar, doch Maren schüttelte nur genervt den Kopf und verschwand in Richtung Toiletten.
In den nächsten Sekunden sagte niemand ein Wort, alle guckten sich reihum an. Luisa sah verletzt in Konstantins flehende Augen. Molly blickte verstehend zu Luisa, dann von null auf hundert vor Wut zu Konstantin. Auch bei Matthis fiel der Groschen, und er konnte nur den Kopf schütteln. Und dann meldete sich der Moderator zu Wort: „Bitte halten Sie die Nummern bereit, die Sie am Eingang erhalten haben“, sagte er und fischte in einem Champagnerkübel. Luisa beeilte sich, ihre Eintrittskarte zu zücken. Hauptsache, sie hatte irgendetwas, worauf sie sich konzentrieren konnte. Jetzt und hier in Tränen auszubrechen und Mollys teure Mascara
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