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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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Aber hier und jetzt ging es um Eleonore. Oder besser um ihn – und Eleonore. Also, nur Mut! „Hätten Sie wohl einen Moment Zeit für mich?“, fasste er sich ein Herz und blickte Luisa offen entgegen, die nun näher trat. „Ich brauche ein paar Tipps. Von einer Dame mit Stil.“
    Luisa blinzelte. Das war wirklich nun das Letzte, mit dem sie gerechnet hatte. Dass Herr Rieger einen Ratschlag einer „stilvollen Dame“ brauchte, ließ doch vermuten, dass er … wie würde er es nennen – „auf Freiersfüßen tanzte“ oder so ähnlich? Luisa unterdrückte ein Lächeln und nickte ihm ernst zu. Wenn er der Meinung war, sie sei die Richtige, um ihn dabei zu unterstützen, dann wollte sie ihr Bestes tun, so viel war sicher.
    „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie und unterdrückte heldenhaft ihre Neugierde. Hatte er endlich seinen Mut zusammengenommen und Eleonore um ein Rendezvous gebeten?
    „Ich bin zu einem Fest eingeladen“, erklärte er ein wenig verlegen.
    Moment mal, hieß das etwa, dass Luisas Großmutter die Initiative ergriffen hatte? Luisa schmunzelte in sich hinein.
    „Sie verstehen schon, eher ein gesellschaftliches Ereignis als … eine lockere Feier“, fügte Johann Rieger mit immer röter werdenden Ohren hinzu, damit Luisa auch ja die Wichtigkeit und Tragweite dieses Ereignisses verstand. „Was die Kleiderordnung angeht – nun, ich denke, ein geschmackvoller Dreiteiler ist zu jeder Gelegenheit passend. Die Frage ist eher – was mache ich hiermit?“ Er tippte sich vielsagend auf den Hinterkopf.
    „Hiermit?“, Luisa verstand erst, als er eine Strähne seines silbergrauen und etwas zu langen Haares zwischen zwei Finger nahm und unglücklich nickte.
    „Seit Jahren gehe ich nun zum selben Friseur. Ich bin eben eine treue Seele. Das Problem ist nur: Seine Brille hat den Durchmesser einer Lupe. Und er beherrscht nur einen einzigen Schnitt.“
    Luisa nahm die Frisur des Pförtners genauer in Augenschein. In der Tat konnte der Pförtner mal wieder einen vernünftigen Haarschnitt vertragen. Und Luisa wusste auch exakt die richtige Frau dafür. Oder besser gesagt, die richtige Dame mit Stil: Molly.
    Es wollte und wollte nicht dunkel werden! Konstantin saß mit dem Rücken an das Sofa gelehnt auf dem Boden im Wohnzimmer seiner WG. Er konnte es nicht über sich bringen aufzustehen. Dazu war er viel zu müde. Er fühlte sich hundert Jahre alt. Wie lange hatten Matthis und er eigentlich schon nicht mehr in ihrer Küche zusammen zu Abend gegessen? So lange konnte das noch nicht her sein, doch für Konstantin gab es seit zwei Tagen eine neue Zeitrechnung. Sein Leben vor Marens Schwangerschaft und sein Leben danach. Er ließ den Kopf hängen. Matthis war in der Praxis aufgehalten worden. Ein Notfall. Konstantin musste daran denken, wie er Katze aus der Elbe gefischt hatte. Wie Luisa und er mit dem kaum mehr atmenden Hund zu Matthis gerast waren. Wie dieser, ohne zu zögern, eine Vergiftung diagnostiziert und Katze gerettet hatte. Dann waren Konstantin und Luisa zu ihr gegangen. Gemeinsam waren sie auf ihrem viel zu engen Sofa eingeschlafen, und es war ihm vorgekommen wie das Paradies. Wie lange war das her? Eine Woche? Eine Ewigkeit! Diese Erinnerungen gehörten einem anderen Leben an. Einem anderen Konstantin. Das Telefon klingelte. Ohne auf die Nummer zu gucken, ging er ran.
    „Hallo?“
    „Da steckst du also!“ Maren. Konstantin seufzte tonlos und nickte. Auch wenn sie das nicht sehen konnte. Ja. Hier war er also. Und hier wollte er am liebsten auch bleiben. Wenigstens für diese eine Nacht. Bevor der Rest seines Lebens begann – ohne Luisa.
    „Wo bleibst du denn nur, Liebling, es ist schon nach acht?“
    Konstantin nickte noch immer und riss sich dann zusammen. „Ich hab ein paar Unterlagen mit nach Hause genommen, die muss ich noch durcharbeiten. Sei nicht böse, Maren, aber momentan ist in der Firma wirklich der Teufel los.“
    „Hm“, sie klang enttäuscht. „Und wie lange wird das dauern? Ich meine, soll ich aufbleiben und auf dich warten?“
    „Nein, brauchst du nicht, ich werde wohl am besten hier in der Wohnung übernachten.“ Es fühlte sich an, als ob er eine Affäre mit der Sekretärin hätte. Als löge er seine Ehefrau an. Nun ja, das mit dem Lügen stimmte ja auch. Wenn es auch nicht um eine Affäre ging, sondern viel eher um eine Trennung. Konstantin wollte ein wenig Zeit für sich, um Abschied zu nehmen von Luisa, von der Idee einer gemeinsamen Zukunft mit ihr, von einem

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