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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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versammelt, du Nimmersatt, oder wie?“, wollte sie wissen und wurde mit einem grölenden Johlen aus mindestens zehn Kehlen belohnt. Es rauschte kurz, und Tom erklärte: „So, jetzt hab ich dich wieder leise gestellt, die Kollegen jedenfalls lassen grüßen.“ Molly wurde rot bis an die Haarwurzeln. „Du hattest mich laut gestellt?“, wisperte sie kaum hörbar durch die Sprechmuschel. „Allerdings, meine Liebe“, Toms breites Grinsen war in seiner Stimme zu hören. „Und jetzt sag mir: Hast du schon ein Date für heute Abend, oder sollen Marc und ich dir eines mitbringen?“
    „Untersteh dich!“, befahl Molly. Bei dem, was Tom für ihren Männergeschmack hielt, hätte sie vermutlich in null komma nichts irgendeinen aufgepumpten Supersportler am Hals, der die wahnwitzigsten Trainingsmethoden mit ihr ausprobieren wollte – vielen Dank auch!
    „Nix da, wir gehen nett essen zusammen und dann ordentlich die Hüften schwingen, und wenn ich dann einem attraktiven, netten, großen, dunkelhaarigen Model begegne, das sich sexy bewegen kann, dann – und nur dann – darfst du mir helfen, ihn anzusprechen.“ Das wäre ja auch gleichzeitig die Probe aufs Exempel. Wenn der Knabe dann nämlich lieber mit Tom einmal um den Block gehen würde, wüsste Molly wenigstens gleich, dass sie besser die Finger von ihm ließ.
    „Gebongt“, erklärte Tom, und sie konnte an seiner Stimme hören, dass er noch immer grinste. „Dann sehen wir uns heute Abend, Cherie.“
    „Acht Uhr, Restaurant Il Forno, und vergiss mein Geschenk nicht!“, gab Molly ihm mit auf den Weg, bevor sie auflegte.
    „Herrlich“, seufzte Anna genießerisch und streckte ihre braun gebrannten Beine in den pinkfarbenen Shorts in die Sonne. Luisa beobachtete ihre Mutter und schüttelte innerlich amüsiert den Kopf. Ihre Mutter hatte schon von jeher eine nicht zu erklärende Vorliebe für diese schrillste aller Farben gehabt. Luisa dagegen hatte sich schon als Kind geweigert, auch nur ein Haarband in Pink zu tragen. Gerade wollte sie eine kleine Stichelei loswerden, als Anna warnend ihren Zeigefinger hob. „O nein, Töchterchen, kein einziges Wort über meine Shorts. Diese Farbe macht mir gute Laune, und glaub mir, davon profitierst auch du!“
    Luisa strahlte. „Heißt das, du zahlst unsere Eisbecher?“, fragte sie mit der schönsten Unschuldsmiene und sah Anna ergeben nicken. „Herr Ober“, fuchtelte sie sofort mit ihrer Hand in der Luft herum und warf dem jungen Mann, der sie inzwischen schon kannte, ein bezauberndes Lächeln zu. „Bitte einmal den Rieseneisbecher für zwei, und …“, sie drehte sich zu Anna um, „was willst du?“
    Nur wenig später saßen sie mit ihrem Eis nebeneinander und ließen sich gegenseitig probieren.
    „Daran könnte ich mich gewöhnen“, sagte Luisa, die so entspannt wie schon lange nicht mehr war. Die Eisorgie mit ihrer Mutter, die warme Sonne, die Tatsache, dass sie heute Abend eine nette Verabredung hatte – schließlich war Molly Garant für gelungene Abende – all das trug zu ihrem Wohlgefühl bei. Manchmal sollte man nicht vergessen, sich auch über die kleinen Dinge im Leben zu freuen. Sie fühlte sich ein wenig ausgeglichener und zufriedener als all die letzten Tage. Auch Anna fiel das auf. Liebevoll strich sie ihrer Tochter eine der blonden Haarsträhnen hinters Ohr.
    „Wie geht’s, Liebes?“
    Luisa zuckte mit den Schultern und atmete tief ein. Die Luft roch nach Sonnencreme, ein wenig nach dem Aftershave des alten Herren neben ihnen – ein sportlicher, frischer Duft. Es duftete nach Sommer, nach … hmmm – Luisa schnupperte konzentriert – nach Espresso und dunkler, heißer Schokoladensoße über schmelzendem Vanilleeis. Mit einem kleinen Lächeln sah sie ihre Mutter an. „Vermutlich ist der Sommer eine bessere Jahreszeit, um Liebeskummer zu haben, als der Winter …“
    Anna stimmte ihr zu und nickte in Gedanken. Auch Max und sie hatten sich im Sommer getrennt. Er war zurückgegangen zu seiner Frau und seinem kleinen Sohn. Und sie? Sie hatte versucht, sich wieder an den Alltag zu gewöhnen. Bis es nicht mehr ununterbrochen wehtat. Bis die scharfen Ecken ihrer Sehnsucht ein wenig abgeschliffen waren. Wie oft hatte sie einfach so aus dem Fenster gestarrt. Die Sonne schien, und die Blumen hatten weitergeblüht und weitergeleuchtet in allen Farben des Regenbogens, als wäre nichts passiert. Und vermutlich hatte die Natur auch recht gehabt. Doch so etwas dachte sich mit einem Abstand von über zwanzig

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